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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde
Autoren: Thomas Ziegler
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Katzenstein das gleiche dachte wie sie.
    In ein paar Tagen würde es im Terminus-System von herculeanischen Raumschiffen wimmeln.
    Sie sah zu dem Schatten des dhrakanischen Wracks hinüber. »Vielleicht ist noch nicht alles verloren«, sagte sie . »Vielleicht können uns die Dhrakanen helfen.«
    »Sofern einer von ihnen den Angriff überlebt hat«, erwiderte Katzenstein. »Die Instrumente zeigen keinerlei energetische Aktivität an. Und ich habe meine Zweifel, ob die Dhrakanen nach diesem Zwischenfall bereit sind, uns zu helfen, selbst wenn sie es könnten. Was ist, wenn sie keinen Unterschied zwischen den Menschen und den Herculeanern machen? Bei allen Sternen, möglicherweise erkennen sie den Unterschied nicht einmal! Wie sollten sie auch? Äußerlich sehen die Klons wie Menschen aus. Für die Dhrakanen sind wir eine Rasse. Und wir wissen nicht einmal, ob sie wirklich dem Hilferuf des Magisters gefolgt sind. Jahrtausende haben sie sich nicht um die Menschen gekümmert.«
    »Wir werden es herausfinden«, versicherte Flaming Bess. »Beobachten Sie weiter, Katzenstein. Und informieren Sie mich sofort, wenn herculeanische Einheiten auftauchen.«
    Katzenstein seufzte. »Viel Glück — und gehen Sie kein Risiko ein.«
    Bess beendete die Verbindung. Sie warf Ka einen Blick zu.
    »Sind Sie bereit?«
    Der Clansmann nickte.
    Sie aktivierten die Treibsätze ihrer rucksackähnlichen Manövriereinheiten. Gas strömte aus den Düsen, und der sanfte Schub trug sie hinüber zu dem dhrakanischen Schiff.
    Aus der Nähe betrachtet, waren die Zerstörungen noch umfassender, und Bess befürchtete plötzlich, daß Katzensteins Zweifel zutrafen. Es wäre ein Wunder, wenn sie in diesem Wrack auf Überlebende stießen.
    Nach einigen Minuten erreichten sie die obere Diskusscheibe. Das dunkelrote Metall war pockennarbig; hier und dort gab es armlange Risse, die zur gezackten, mehrere Meter durchmessenden Öffnung hin zahlreicher wurden.
    Trotz der Magnetsohlen des Raumanzugs fand sie keinen Halt; wenn das Material, aus dem der Schiffsrumpf bestand, tatsächlich Metall war, dann war es antimagnetisch.
    Mit einem kurzen Düsenstoß schwebte Ka auf die Öffnung zu; die Ränder waren verschmort und nach außen gebogen. Die Luft mußte explosionsartig entwichen sein.
    Jenseits der Öffnung lag ein ovaler Raum; bis auf einige höckerartige Erhebungen, bei denen es sich möglicherweise um Sitzgelegenheiten handelte, war er leer. An den gekrümmten Wänden zogen sich dunkle, handbreite Streifen entlang; sie endeten an den Umrissen eines kreisförmigen Schotts.
    Bess gab Ka ein Zeichen.
    Der Clansmann löste eine Rolle aus milchigem Material von seinem Tornister und begann, das Leck mit einer dünnen, aber extrem widerstandsfähigen Folie abzudichten. An den Rändern glühte es kurz auf, als es mit dem Metall verschmolz. Es war nur ein Notbehelf, aber es würde verhindern, daß es zur Dekompression kam, wenn sie das Schott zu den inneren Bereichen des Schiffes öffneten.
    Vorausgesetzt, dachte Bess düster, daß es hinter dem Schott eine Atmosphäre gab, die entweichen konnte.
    Ka bedeutete ihr, sich von dem Schott zu entfernen, untersuchte es kurz mit einem stabförmigen Gerät, fand den Verriegelungsmechanismus und brachte eine genau dosierte Sprengladung an. Dann stieß er sich ab und kam neben Bess an der hinteren Wand zum Halt.
    Im nächsten Moment explodierte die Sprengladung. Ein blendender Lichtblitz. Das Schott erbebte; die Außenmikrofone fingen ein Zischen auf, das sich zu einem lauten Brausen steigerte. Knirschend neigte sich das Schott nach innen und fiel dann polternd zu Boden. Die Dichtungsfolie vor dem Leck straffte sich, hielt aber der plötzlichen Druckveränderung stand.
    Befriedigt warf Bess einen Blick auf die Displays am linken Ärmel ihres Raumanzugs. Der Luftdruck lag zwar unter der Erdnorm, aber die Atmosphäre enthielt genug Sauerstoff, um die Helme zu öffnen. Und die Tatsache, daß es im Innern des Schiffes noch eine atembare Atmosphäre gab, erhöhte die Wahrscheinlichkeit, auf Überlebende zu treffen.
    Sie stieß sich von der Wand ab, schwebte durch die Schottöffnung— und stürzte hart zu Boden.
    »Vorsicht!« warnte sie Ka. »Künstliche Schwerkraft!«
    Aber der Clansmann hatte bereits festen Boden unter den Füßen und half ihr hoch. Nach einem kurzen Zögern öffnete Bess den Helm. Die Luft war kalt und dünn und sie roch merkwürdig; nach Metall und Rauch und schwerer Süße, wie ein exotisches Parfüm. Ein
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