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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage
Autoren: Andrew Harman
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über und über in feuriges knallrotes Licht gebadete Cheiro Mancini in der Höhle am Fuße des Tortellini vor Freude auf, als er auf die improvisierte Spitzhackendraisine sprang und entdeckte, daß sie hielt. Die Verdammnis fletschte die Zähne. Winzige Funken knallroten Feuers schossen aus ihrem zottigen Fell, als sie aus ihrer Ecke arrogant zu dem herumtollenden KUT hochschaute.
    In kürzerer Zeit als man zum Häuten eines Lemmings brauchte, hatte Mancini die Strecke zum Käfig hinter sich gebracht und schaute höhnisch in denselben hinein. »Zeit zum Grillen!« kicherte er und hob das Geschöpf auf die Draisine.
    »Ja, in ein paar Minuten!« frohlockte die Verdammnis vor sich hin und fetzte eine tödliche Salve von acht Krallen gegen die Käfigmaschen.
    Zweieinhalb Meilen weiter schrie Phlim verzweifelt auf Thurgia ein, als der riesige Thaumatronikkrapfen gefährlich unter zwei saphirblauen Funkenblitzen schwebte. Sie hatten noch immer eine Chance. Rutger und die Zwerge glotzen mit offenem Mund, als Phlim die Stabbremse fachmännisch in das spuckende Loch fallen ließ und versengende Pyrotechnik in alle Richtungen spritzte.
    Mancini behielt die konstante Sintflut wilden Gemurmels bei; seine Gedanken surrten in der absoluten Macht, die er erfahrungsgemäß in sehr wenigen Sekunden freisetzen würde. Die Zunge hing ihm in Krämpfen der Konzentration aus dem Mund, als er die Ausrichtung der psychoterrinen Kristalle grinsend im Geschirr unter dem Käfig überprüfte. Alles war da, wo es sein sollte – Kraft aus den Felsen, gebündelt durchs Gestein, auf dein verdammtes Körpergebein.
    Er war nur noch Sekunden von allem entfernt, was er sich je erträumt hatte – der totalen, unendlichen Macht!
    Als sich die Stabbremse in den spuckenden Tumult ausströmenden Thaumafers senkte, hüpfte Phlim hinter ihr her und betete darum, daß es noch nicht zu spät war. Im Geiste wiederholte er die Einleitungssequenz, als er auf die beiden hyperhokuspokussierten Dampfsäulen sprang.
    Genau in diesem Moment spuckte Mancini in die feisten Hände, ließ die Finger laut knacken und schob die Verdammnis langsam und aufgeregt in die tosenden, strömenden Fluten der vor ihm eruptierenden geothaumalen Energie. Er spürte das Heraufdämmern einer bedeutsamen Angelegenheit.
    Doch auch diesmal entging ihm die freudige Spannung in den Augen der Kreatur völlig.
    Kreide quietschte kreischend über Schiefertafeln, als die eisernen Spitzhackenblätter ins Feuer glitten, winzige virtuelle Strudel drehten sich, warfen die Vergessenheit ab … Und Mancini schob weiter.
    Phlim sprang sprüchemurmelnd und betend über das Stabbremsengehäuse. Massen winzigkleiner Purpurkristalle erstrahlten. Es würde funktionieren.
    Risse knallroten Aufblitzens zuckten peitschend vom Fell der Verdammnis, deren uraltes, verwildertes Geheul zum betäubenden Energietumult in der Höhle beitrug … Und Mancini schob mit wahnsinnigem Gekicher immer weiter.
    Phlim spürte Vibrationen unter den Füßen. Strömende magikinetische Felder wuchsen an, erblühten, bekämpften die Kräfte des Bösen, die aus den laichenden versponnenen Linien geothaumaler Energie hervorbrachen. Und mit stotterndem Husten erstarben.
    Als der hängende psychoterrine Kristall unter der Verdammnis in den Sturm eintrat, fiel ruhiges, glattes Schweigen über das gesamte ausströmende Thaumafer. Krachende willkürliche Wellenlängen strömender Terrathaume justierten sich, fügten sich zusammen. Jede Kompression zog zahllose andere nach sich und formte einen riesigen Hieb der Macht, der in die gefangene Verdammnis krachte.
    Die Stille dauerte vielleicht eine halbe Millisekunde lang.
    Dann fing das Gebrüll an.
    Mancini glotzte das Geschöpf im Käfig an. Seine Knie wurden zu Flammen, als er rote, äußerst boshafte Augen sich zu einem Ultraviolett höchster Gier verändern sah. Sein entsetztes Kinn fiel lose herab, als die scheckige Verdammnis sich in der Beengtheit ihres schwachen Käfigs ausdehnte. Mancini schrie wie von Sinnen, als sich das zottige Hundefell in glitzerndes, rohes Leder verwandelte, auf denen stygische Schulterklappen leuchteten … Und als die verbogenen Trümmer des Käfigs von seiner Nase abprallten, fragte Mancini sich zum ersten Mal, ob er nicht doch einen klitzekleinen Fehler gemacht hatte.
    Die Höhle erbebte, als der Altböse Feind sich lachend reckte und sich seit 85.000 Jahrhunderten in seinem ersten Augenblick der Freiheit suhlte.
    »Ich nehme an, ich muß dir wirklich
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