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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage
Autoren: Andrew Harman
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Erleichterung, als sie die Riemen festzurrte und sich zum Gehen fertig machte.
    »Haltet ein!« rief Phlim. »Wo geht er damit hin? Ich habe das da gebaut!«
    »Ich war’s«, mischte Wat sich ein.
    »Ja, ja! Es ist doch eins unserer Thaumatrone! Er kann es doch nicht einfach mitnehmen!«
    »Wollt Ihr die Verdammnisse zurückhaben?« fragte der Alte über die Schulter hinweg.
    »Ich … äh … nein … aber …«
    »Na also!« sagte Ittos Großvater und schlenderte von dannen. Das Thaumatron schimmerte – und sein böser Inhalt piepste leise.
    »Wer ist das überhaupt?« fragte der verblüffte Phlim und fragte sich, wie lange er unter den Trümmern gelegen hatte.
    »Ein toller Hecht!« sagte Wat. »Hat mir beigebracht, wie man das hier macht!« Er hielt ihm ein kleines Stück rotes Papier unter die Nase, das in der Form eines dreidimensionalen Drachen gefaltet war.
    »Wer ist er?«
    »Ein Wächter«, sagte Thurgia. »Der Letzte einer Reihe genetisch gleicher Nachfolger, die bis zu den ersten urzeitlichen Magiern zurückreichen!«
    »Und Ihr habt ihm mal so eben sein eigenes Thaumatron voller Lumpenhunde gegeben? Oh, großartig!«
    Die Gruppe der murrhanischen Schläger brach urplötzlich in einen schäumenden Anfall von Erregung aus, sprang von den Fersen auf und stürmte durch das kieselbestreute Tal. Eine winzige Gestalt am Horizont drehte sich um, quäkte und lief um ihr Leben. Mancini würde ihnen wohl kaum entkommen, denn er war ihre Rückfahrkarte zum Heer. Kaiserin Tau würde sich freuen, ihn an einem Stück zu sehen und ihm eine Menge ihrer frisch gewetzten Katanas vorstellen.
    Erst in diesem Moment wurde Phlim das volle Ausmaß des Schadens bewußt.
    Von dort aus, wo er stand, dehnte sich zwischen den beiden Stabbremsen schätzungsweise fünfunddreißig Meilen weit in schnurgerader Linie ein Graben aus, der sich einen Weg durch das Talpa-Gebirge geschlagen hatte.
    »Wie ich sehe, bewundert Ihr gerade den neuen Trans-Talpino Handelskanal«, sagte Practz grinsend. »In ein paar Monaten, wenn er voll Wasser ist, sieht er bestimmt toll aus. Wie wär’s mit einer hübschen Kreuzfahrt?«
    »Ich könnte im Urlaub eine machen.«
    Eine Staubwolke wehte auf, als Rutger mit einem Thaumatron andampfte und eine sanfte Landung hinlegte. »Ich krieg’s allmählich hin«, grinste er. Thurgia schnallte sich den anderen an und gab Gas.
    »Wer zuletzt in Losa Llamas ist, holt die beiden ab!« rief Rutger, hielt sich fest und zischte zum Himmel hinauf.
    »He, das ist unfair!« rief Thurgia. »Ich muß Wat noch mitnehmen!« Kurz darauf folgten Rutger zwei Punkte. Einer baumelte an einer Trosse. Sie verschwanden im Licht der untergehenden Sonne.
     
    Zwei Gestalten, die in einer kleinen Rauchwolke in einem Feld sonderbar geformter Pflanzen saßen, schauten zu, als die drei Thaumaturgiephysiker in der Sonnenkorona verschwanden. Sie konnten ihren Augen kaum glauben.
    »Der Stoff is echt gut«, grunzte der Kompottschaner durch den blauen Dunst.
    »Is der beste überhaupt!« nuschelte Fettu Tschini mit einem schiefen Grinsen.

[2] Zwei Zweige der Hochleistungssprachforschung hatten das Onomatoped und das Gerundium hervorgebracht.
    Das zehn Fuß lange, drei Fuß hohe, von einem harten Exoskelett umhüllte und mit der kompliziertesten Anordnung von funkelnd tödlichen Mandibeln aller Zeiten ausgestattete Onomatoped konnte mit seinen tödlichen und treffsicheren Klangeffektgeschossen auch die hartgesottensten Eindringlinge in Angst und Schrecken versetzen. Onomatopede konnten bellen, schreien, kreischen, brüllen und im Nu eine Million weitere Laute erzeugen, die einem das Blut in den Adern gerinnen ließen. Leider waren sie gegen eine Angreiferstreitmacht mit Ohrenstöpseln völlig nutzlos.
    Gerundien waren völlig andere Bestien. Entstanden aus umfassenden Verb- und Substantiv-Zuchtprogrammen hatten sie die Fähigkeit, sich an der substantivischen Wurzel von Objekten festzukrallen und sie zu zwingen, sich wie ein Adjektiv zu gebärden. Je stärker eine Angreiferstreitmacht bewaffnet war, desto wirkungsvoller war das Gerundium. Leider verlangte es Gerundien aus unerklärlichen Gründen unstillbar nach der einzigen weichen Frucht, die nicht im Forst von Losa Llamas wuchs. Gerundien taten für Bananen alles.
    Practz ging davon aus, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis sich dieser Umstand bei der Bruderschaft der Kriminellen herumgesprochen hatte.

[3] Je nachdem, welchem Kalender man zu glauben beliebt, rotierten die Herrscher
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