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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage
Autoren: Andrew Harman
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säubernden, reinigenden Tun des geflickten Thaumatrons.
    Und im wirbelnden Strudel der Vakuummagie wurde das ganze Heer der Verdammnisse gefangen. Ihre Beine traten um sich, sie krallten sich hilflos und hoffnungslos in dem gewaltigen Sog an die Wände. Hundert Verdammnisse flogen heulend und wild um sich schlagend an Phlim vorbei ins Vergessen und stürzten wild auf den kahlen Wächter zu. Dann, schrittweise, wie ein gewaltiger Erdrutsch, verlor der Griff des Altbösen Feindes allmählich an Kraft. Leviathankrallen verloren den Halt an den Felsen, tönten wie Gletscher, die sich darüber stritten, wer nach dem verhunzten Abbruch die Kälber behalten darf. Einige Sekunden herrschte stygische Finsternis, das Licht eine kurze Erinnerung, in dem der Altböse Feind tretend, rotierend und fluchend hinter seinen einstigen Heerscharen hergesaugt wurde.
    Plötzlich strauchelte die knallrote Fontäne aus brüllender geothaumaler Energie, krümmte sich graziös zu den gewölbten Höhen der Kaverne hoch und stürzte auf Ittos Großvater und das rasch überfüllte Thaumatron auf dessen Rücken zu.
    »Halt!« schrie Phlim verzweifelt. »Genug!«
    »K-k-kann nicht!« kreischte der Alte. Er vibrierte heftig, als die Energie ihn durchströmte.
    »Zwei Schuß in die Fontäne!« brüllte Rutger und zielte auf den Rand der Grube. Wat nickte, sehr unschlüssig.
    »Feuer!«
    Zwei Blitzschläge fegten lochwärts, stießen in die strömende Eruption vor und hielten die Fontäne in Schach, während Ittos Großvater auf den Thaumatronschellausstoß-Mechanismus drosch. Ein streunender Energiefunke hatte ihn verschmolzen und beide Hälften der Klammer verschweißt.
    »Beeilung!« kreischte Rutger, dessen Thaumatronstrahl vibrierte und vor Anstrengung wild zischte. »Ich kann es nicht mehr lange halten …«
    Phlim drosch, von Panik geleitet, mit einem Stein auf die Klammer des Alten ein.
    »Seid Ihr fertig?« schrie Wat und wandte den Blick vom Strahl ab. In diesem Moment zischte die Schlange der saphirblauen Funken, bog sich zur Seite, fiel durch Rutgers Strahl, flammte in einer cerulischen Korona und warf die Thaumaturgiephysiker in völlig verschiedene Richtungen.
    Bevor das Thaumafer zündete, gelang es Phlim gerade noch, seine Schnellausstoß-Klammer zu öffnen und in Deckung zu gehen.
     
    Wie lange Phlim unter dem Schutthaufen blieb, weil er auf das ausbleibende thaumische Bombardement wartete, konnte er nicht sagen. Aber es war wunderbar. Absolute wonnige Stille in der Dunkelheit. Es war möglicherweise das erste Mal, daß er die Vorteile des Winterschlafes wirklich zu schätzen lernte. Friede, der prächtige, absolute Mangel an Krach … Es sei denn, natürlich, die Detonation hatte irgend etwas Irreparables mit seinen Ohren angestellt.
    Plötzlich wölbte sich unter ihm der Boden, und in absoluter Stille wurde ein Steinbrocken aus dem Weg gewälzt. Tageslicht blitzte in seine Augen, da Rutger aufgeregt auf und niedersprang, als er ihn gefunden hatte und sein Mund ein stimmliches Fragensperrfeuer abschoß.
    Phlim setzte sich hin und schaute sich um. Seine Angst nahm zu, als er noch immer nichts von dem hörte, was hier vor sich ging. Die Detonation … O ihr Götter! Er würde nie wieder Euphonium spielen können.
    Rutger beugte sich vor, zog Phlims Zeigefinger aus dessen Ohren und grinste. »Könnt Ihr mich jetzt hören?«
    Phlim grinste närrisch.
    »Wißt Ihr, wo das Thaumatron ist?« wiederholte Rutger.
    »Oh, toll! Hallo, Phlim. Seid Ihr in Ordnung, Phlim?« knurrte Phlim.
    »Hallo, Phlim. Seid Ihr in Ordnung, Phlim? Wo ist das Thaumatron?«
    »Respekt! Pah!«
    »Thaumatron?«
    »Am Arsch!« fauchte Phlim.
    »Hört zu, es ist wichtig …«
    »Irgend etwas Hartes und Metallisches drückt unbehaglich auf meine unteren Regionen«, sagte Phlim stirnrunzelnd. »Ich schätze, es ist das, was Ihr sucht!«
    »Warum sagt Ihr das nicht gleich?« sagte Rutger finster.
    »Hab ich doch!«
    Rutger stand auf und machte in Richtung einiger zerzaust aussehender kaiserlicher murrhanischer Schläger einige Gesten. Sie standen eifrig auf und jagten heran. »Mancini? Mancini funden?« radebrechten sie und blickten äußerst traurig drein, als Phlim ihr Lächeln erwiderte. Kurz darauf säuberte er sich, peilte über die uralte Schulter von Ittos Großvater und schielte argwöhnisch das Thaumatron an.
    »Sie sind da drin?« fragte Rutger verdattert. »Alle einhunderteins?«
    »Glaub schon«, sagte die ältliche Gestalt grinsend und mit ziemlicher
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