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Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)
Autoren: Sophie Jordan
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in meinem Körper ausbreitet.
    Um Cassians eisiger Wut den Kampf anzusagen, suche ich tief in mir nach dem, was ich bin und was mich ausmacht. Hitze steigt in mir hoch und bahnt sich schwelend einen Weg meine Luftröhre hinauf.
    Plötzlich scheppert etwas, Metall schlägt gegen Metall. Ich richte den Blick auf die Tür und sehe, wie sie sich öffnet.
    Licht flutet in meinen Metallkäfig und ich hebe die gefesselten Hände und halte sie mir vors Gesicht, um meine Augen zu schützen. Durch die schmalen Streifen zwischen meinen Fingern sehe ich Will, der ganz entspannt und ausgeglichen tut und sich nichts anmerken lässt. Zumindest nach außen hin nicht. Ein leichtes Muskelzittern erschüttert seinen Kiefer und zeigt mir, wie angespannt er innerlich ist, auch wenn er gelassen mit der Hand auf mich zeigt und sagt: »Hier ist sie also, Jungs …«
    Cassian bleibt mit ein paar anderen Leuten ein paar Meter hinter Will zurück – Männer in Laborkitteln, die mich eingehend mustern. Enkros. Dieser Anblick geht mir durch Mark und Bein. Nichts und niemand auf der Welt hätte mich darauf vorbereiten können.
    Cassian. Neben Enkros. Die Ironie dessen ist mir durchaus bewusst.
    Ein hysterisches Lachen droht, sich einen Weg aus meiner Kehle zu bahnen.
    Ich zwinge mich dazu, mich zu konzentrieren. Der Transporter wird rückwärts durch eine Art Garagentor gefahren. Vor mir erstreckt sich ein langer, schmaler eintönig weißer Flur, an dessen Ende sich eine Stahltür befindet. Hier gibt es keinerlei Möglichkeit, zu entkommen und in den Himmel zu steigen. Doch das habe ich auch gar nicht vor. Zumindest noch nicht.
    Einer der Laborkittel macht einen Schritt nach vorn. In der Hand hält er einen Stab mit einer Metallschlinge. Noch bevor ich begreife, was er da macht, legt er die steife Schlinge um meine gefesselten Hände, zieht sie zu und zerrt mich mit einem groben Ruck aus dem Wagen heraus. Ich erhasche nur einen flüchtigen Blick auf die fest entschlossenen Augen des Mannes, deren Blau so blass ist, dass es fast farblos wirkt. Ich stürze aus dem Transporter auf den kalten Boden, lande auf der Schulter und schreie laut auf vor Schmerz – und bin immer noch erstaunt, dass diese in Kitteln steckenden Männer so normal aussehen. Wie Ärzte oder Forscher und gar nicht wie die geheime Bedrohung, die mein Leben so lange überschattet hat.
    Erneut rollt Cassians Wut wie eine Woge über mich hinweg. Es läuft mir kalt über den Rücken und ich versuche, dieses Gefühl abzuschütteln. Der Zorn schwächt meine Konzentration und bringt mich dazu, kämpfen und meine ganze Stärke über diese Enkros hereinbrechen lassen zu wollen. Und das geht nicht.
    In diesem Moment entfährt Will ein grollendes Geräusch. Als ich aufsehe, treffen sich unsere Blicke. Seine Arme spannen sich an, als er seine Hände zu Fäusten ballt, und er kann sich kaum noch im Zaum halten. Ich schüttle so unauffällig wie möglich den Kopf und hoffe, dass er versteht, dass er sich zurückhalten muss. Dass er nicht eingreifen darf, damit unser Plan aufgeht.
    Sie sollten jetzt gehen. Mir ist klar, dass es für sie beide eine Qual sein muss, das hier mit anzusehen, und ich kann das Risiko nicht eingehen, dass einer von ihnen preisgibt, wie sehr ihnen die raue Umgangsweise der Enkros mit mir zu schaffen macht.
    »Steh auf! Na mach schon!« Der Kerl reißt an dem Stab und die Fesseln schneiden mir so tief in die Handgelenke, dass ich garantiert beide Hände verliere, wenn ich mich nicht sofort in Bewegung setze.
    Wutentbrannt starre ich ihn an und die Gleichgültigkeit in diesen blassblauen Augen erschüttert mich. In ihnen ist nicht das zu lesen, was ich erwartet habe. Kein Gift, keine Bösartigkeit. Weil ihm das alles nicht das kleinste bisschen unangenehm ist. Er ist der Auffassung, dass er das Richtige tut.
    Cassians Zorn schlängelt sich weiter durch mich hindurch.
    »Seht sie euch an!«, ruft einer der Laborkittel. Ich bin fast versucht, an mir herunterzusehen, um herauszufinden, was er meint.
    Mit ein paar schnellen, hektischen Bewegungen wird mir der Mund mit Klebeband verschlossen. Mir bleibt keine Zeit zum Reagieren. Vermutlich hatten sie schon mit genügend Drakis zu tun und wissen, was ich bin. Welche Fähigkeit ich besitze.
    Der Laborkittel macht einen Schritt zurück. »Gut. So kann sie niemanden in Brand setzen. Das sollte fürs Erste reichen, bis wir sie untersucht haben.«
    Ich stoße einen erstickten Schrei aus. Mein Blick schießt wild hin und her, auf
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