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Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Titel: Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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Padrin, dann begann er zu rennen .
     
    *
     
    Rial richtete dem Kaiser den schwarzen Kragen und drückte ihm die kleine Krone aufs Haar, die für offizielle Anlässe außerhalb der goldenen Halle ausreichte. Sie wog nur zwei Kilo und pflegte die Nackenmuskeln ihres Trägers trotzdem erheblich zu beanspruchen. Die Saphire und Smaragde funkelten im Abendlicht.
    Rial betrachtete den Kaiser kritisch und nickte. »Ja, das ist gar nicht schlecht.«
    »Vieles hat sich verändert«, sagte Thanaton. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel. »Ich nehme an, du wirst auch in Zukunft bereit sein, das verantwortungsvolle Amt eines Kämmerers auszufüllen.«
    »Das kommt darauf an, Erhabenheit.«
    »Worauf? Kann ich dir mehr Macht verleihen? Ich glaube nicht. Und mehr Geld ist wohl kaum von Nöten.«
    »Das nicht, Majestät. Ich habe vor zu heiraten.«
    Thanaton fuhr herum. »Heiraten? Du?«
    Rial lächelte verlegen. »Nun, Ihr wisst ja, dass man mir ein unstetes Leben nachsagt …«
    Der Kaiser hüstelte.
    »Ich habe mich jedenfalls entschieden, ein wenig sesshafter zu werden.«
    »Ist das Leben eines Kämmerers für einen verheirateten Mann nicht sesshaft genug? Wäre eine Heirat ein Hinderungsgrund, in meiner Nähe zu bleiben?«
    »In diesem Fall vielleicht schon, denn wenn meine künftige Frau sich strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt sähe, müssten wir eilends nach Xerxes übersiedeln.«
    Der Kaiser starrte ihn an. »Du willst Galena heiraten?«
    »Äh, ja.« Rial nickte. »Wie man so schön sagt, liegt das Gute oft am Nächsten. Ich habe es wohl nur lange übersehen. Man kann ihre Rolle in der ganzen Angelegenheit durchaus so oder so betrachten – obwohl sie wirklich nur helfen wollte. Ich kann ihr nicht verdenken, dass sie Collander nicht so ganz vertraute. Was wollte ich sagen?«
    »Du wolltest mich ein klein wenig erpressen.«
    Rial atmete langsam aus. »Kurz gesagt, ja.«
    Thanaton knöpfte die schwarze Jacke mit den goldenen Einsätzen zu. »Warum hast du zu mir gehalten? Du könntest nach den neusten Erkenntnissen den Thron mit sehr viel mehr Recht beanspruchen als ich.«
    Rial richtete ihm erneut den Kragen, umrundete ihn und zupfte an den Paspeln der Hose. »Ich habe bereits erwähnt, dass ich nicht schon Jahre Kaffee servieren und Schleifen binden würde, wenn ich nicht überzeugt wäre, dem Richtigen zu dienen. Zum Kaiser taugen nur wenige. Ich sicher nicht. Und Adelardin? Er war schon damals alles andere als geistig gesund. Unser Vater hat ihm nie verziehen, dass er mir auf Schloss Rhan unterlag. Und er hat es mir nicht verziehen. Aber ihn sah er häufiger und so konnte er ihn mehr beeinflussen.«
    »Und Ethelden? Warum hast du mir nie gesagt, dass du einen Bruder am Hof hast? Warum hast du in all diesem Wahnsinn nicht daran gedacht, dass er nach der Krone greifen könnte?«
    Rial lachte. »Das konnte wirklich niemand ahnen. Ich habe ihn zuerst nicht mal wiedererkannt. Wir hatten uns seit gewiss zwanzig Jahren nicht gesehen. Der Name Ethelden ließ mich auch nicht an den kleinen Ethel von damals denken, solch einen mageren, ängstlichen Jungen. Und heute? Er wiegt so viel wie ein junger Wandläufer. Nein, ich habe keine Sekunde daran gedacht, er könne so wahnsinnig sein, dass er Leute ermordet und Komplotte gegen die Krone schmiedet. Ich dachte, er sei einfach nur ein unsäglicher Koch.«
    »Nun, seine Plätzchen werden Anel künftig erspart bleiben. Lass uns jetzt aufbrechen. Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Kaiser.«
    Rial befestigte die nur knapp bodenlange, hermelingesäumte Schleppe. »Und Galena?«, fragte er, während er das Klettband glatt strich.
    Thanaton musterte ihn mit ausdrucksloser Miene. »Ich meine, durch eine Heirat mit dir ist sie von allen Verschwörern vielleicht am härtesten gestraft.«
    Rial wagte ein Lächeln, obwohl Thanatons Gesichtsausdruck schwer zu deuten war. »Das nun nicht, Erhabenheit. Aber hinlänglich, nicht wahr?«
    »Das bleibt ihr herauszufinden. Du wirst allerdings dafür sorgen, dass es so aussieht, als habe sie Collander zugearbeitet. Darüber hinaus wirst du sicherstellen, dass sie ihm in Zukunft tatsächlich zuarbeitet. Haben wir uns verstanden?«
    Rial hob ein wenig die Brauen. »Collander zuarbeitet? Ihm, als Oberkommandeur der Flotte? Wie das?«
    »Ganz einfach, Rial. Sie wird den Geheimdienst der Flotte vollkommen neu aufbauen. Und zwar von der Küche aufwärts. Trotz zweier hervorragender Köche an meinem Hof habe ich jetzt erst begriffen, dass Küche und
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