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Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1

Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1

Titel: Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1
Autoren: Nicole Henser Inka Loreen Minden
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Gefühl, diesen Kerl beschützen zu müssen und ihn in die Arme zu schließen, um ihn seine Einsamkeit vergessen zu lassen. Oder meine eigene ... Brody glaubte, immer noch seinen Geruch wahrnehmen zu können, so nah stand er bei Delwyn. Dieser blickte ihn mit einer derartigen Intensität an, worauf es abermals in seinem Unterleib prickelte. Der schlanke Mann schien etwas von ihm zu wollen, das Brody ihm unmöglich geben konnte. Sofort tauchte wieder das Bild von Alan und Mark auf, wie sie sich losgelöst ihren Gefühlen hingegeben hatten, doch so ein Typ Mensch war Brody Leeds nicht. Er hatte seine Ansichten und Homosexualität kam darin nicht vor. Dennoch hatten es seine Ordensbrüder und auch Delwyn geschafft, seinem unerschütterlichen Weltbild einen ernsthaften Riss zuzufügen. Ich kann ihn nicht töten. Er ist anders ... einer von uns.
    Brody wusste aber eines mit Sicherheit: Er musste von Delwyn weg und zwar so schnell wie möglich, bevor noch das Virus auf ihn übersprang, das im Moment wohl alle befallen hatte.

3
    Colin Seymour schaute sich zweifelnd in seinem Büro um. Sollte er Quirin Yates, den Großmeister ihres Ordens, hier empfangen oder ihn gleich im Salon begrüßen, der im alten Teil des Hauses lag? Das Gebäude existierte schon seit ewigen Zeiten, es war ihm nicht bekannt, wann es erbaut worden war. Im zweiten Weltkrieg war die Fassade dem Bombenhagel zum Opfer gefallen, aber es hatte gute Gründe gegeben, sie durch eine moderne Front zu ersetzen, statt das Bauwerk abzureißen. Diese waren ihm allerdings unbekannt.
    Anscheinend hält mich der Großmeister nicht für würdig, in die Mysterien der Templer eingeweiht zu werden , dachte er bitter. Es wurmte Colin schon lange, dass er zwar einige wichtige Schätze der Organisation zu hüten schien, aber nicht zum Kreis der Geheimnisträger gehörte. Im Zweifelsfall darf ich mit meinen Männern den Kopf hinhalten, um die ach so wichtigen Dinge zu beschützen!
    Seine Truppe hätte sich totgelacht, wenn sie von seinen Gedankengängen wüsste, denn unter den Jägern war Colin als Sesselpupser verschrien, der nicht mehr als ein Verwaltungsangestellter war. Sie zollten ihm den Respekt, den er aufgrund seiner Stellung einfordern konnte, doch eine besondere Loyalität legte keiner an den Tag.
    Der große Boss hatte es noch nicht einmal nötig, mich über den Grund seines Kommens zu informieren. Der schwerfällige Mann mit der Ausstrahlung eines Buchhalters dachte noch länger über die Gerüchte nach, dass es Gewölbe unter dem Hauptquartier geben sollte, die tief in die Erde hineinreichten, und über sagenumwobene Artefakte, die sich vielleicht in seiner Obhut befanden.

***

    Während Colin gemeinsam mit Tracy den Salon herrichtete, hatten Alan und Mark ihre Posten vor dem Eingang bezogen. Es war ihre Aufgabe, die Ankunft des Großmeisters zu sichern. Obwohl dieser seine eigenen Leibwächter mitbrachte, hatten auch noch andere Agenten ihren Platz rund um das Domizil der Templer eingenommen, doch sie hatten strikte Order, sich im Hintergrund zu halten.
    Mark hatte den Wagen demonstrativ vor dem Haus geparkt und das Dach geöffnet, weil es trotz bedecktem Himmel mild und trocken war. Gutes Londoner Wetter. Jetzt stieg er mit seinen langen Beinen über die Tür und glitt geschmeidig hinters Steuer. Dann öffnete er für Alan die Beifahrertür und grinste ihn an.
    „ Pah!“, schnaufte dieser beleidigt; es war ein Running Gag zwischen ihnen: Alan hatte eine schmerzhafte Erfahrung hinter sich, als er versuchte es Mark gleichzutun und dabei anscheinend vergessen hatte, dass er nicht so groß geraten war. „Findest du den Lotus nicht etwas auffällig, so direkt vor dem Ort des Geschehens?“, fragte er etwas verschnupft.
    „ Colin hat gesagt, der Großmeister solle sehen , dass wir auf ihn aufpassen. Anscheinend will sich Pausbäckchen bei dem Guten einschleimen.“ Mark lächelte, und seine Zähne wirkten durch den dunklen Dreitagebart besonders strahlend. „Außerdem will ich unbedingt nah dran sein, um die Füße des Kerls zu beobachten. Als ich das Hutzelmännchen vor ein paar Jahren gesehen habe, schien es zu schweben.“
    Alan lachte auf. „Hör mal, selbst wenn er Levitationszustände herbeiführen könnte, wären sie wohl kaum alltagstauglich. Wir besitzen beide PSI-Kräfte, und auch du weißt, dass wir alle nur aus der Energie schöpfen, die uns persönlich zur Verfügung steht. Das ermüdet sehr schnell.“
    Entschieden schüttelte Mark den Kopf.
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