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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel
Autoren: Elizabeth Lowell
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Veränderung in ihr ganz deutlich.
    Einen Krieg durchmachen zu müssen, geht nicht spurlos an einem Menschen vorüber. Es verändert ihn. Und die Erkenntnis, daß sein Vertrauen enttäuscht wurde, verändert ihn ebenfalls.
    Mich hat all das todsicher zu einem anderen Menschen gemacht.
    Dennoch war es unerwartet qualvoll für Hunter zu beobachten, wie die schmerzlichen Erfahrungen Elyssa verwandelten. Er hätte einiges dafür gegeben, um die dunklen Schatten aus ihren Augen zu vertreiben, und durch das Leuchten von Lachen und Leidenschaft zu ersetzen.
    »Ab Culpepper ist unterwegs zu den Spanish Bottoms«, erteilte er schließlich Auskunft.
    »Dann werdet ihr beide, du und Case, bald fortgehen.«
    Bevor Hunter irgend etwas darauf erwidern konnte, mischte sich Bill ein.
    »Hunter wird sich keinen Schritt von der Ladder S fortbewegen, bevor er dich geheiratet hat«, sagte Bill barsch.
    Verblüfft fuhr Elyssa zu Bill herum.
    »Wie bitte?« fragte sie.
    »Du hast mich gehört«, gab Bill zurück. »Nach dem, was Penny mir erzählt hat - und nach dem, was ich mit meinen eigenen Augen sehen kann - wird es höchste Zeit, daß ein Priester auf die Ladder S kommt.«
    »Um dich und Penny zu trauen, ja«, erwiderte Elyssa.
    »Es wird eine Doppelhochzeit geben«, bestimmte Bill.
    »Das ist nicht nötig.«
    »Verdammt noch mal, und ob das nötig ist«, fauchte Bill. »Du und Hunter ...«
    »Ich bin nicht schwanger, falls du darauf anspielst«, unterbrach Elyssa ihn.
    Hunter räusperte sich.
    »Bist du sicher?« fragte er.
    »Vollkommen!«
    »Allein die Tatsache, daß er sich danach erkundigt, bedeutet bereits, daß es eine Doppelhochzeit gibt«, sagte Bill barsch. »Ich werde persönlich dafür sorgen.«
    »Ohne mich«, beharrte Elyssa.
    »Frechdachs ...«, leitete Bill einen neuen Versuch ein.
    »Nein«, wiederholte sie. »Ich will nicht.«
    »Warum nicht?« fragte Hunter tonlos. »Du weißt, daß wir zusammenpassen.«
    Elyssa drehte sich zu Hunter um, um sich ihm und all dem zu stellen, was sie gar nicht verloren haben konnte, weil er es ihr niemals geschenkt hatte.
    »Die Treue und Zuneigung eines Mannes sollten in erster Linie seiner Ehefrau gelten«, sagte sie in neutralem Ton. »Deine Treue und Zuneigung gilt deinen toten Kindern. Und deinem Bruder.«
    Hunter hob eine Hand, als wollte er Elyssa berühren oder einen Schlag abwehren.
    Oder beides.
    »Ich will dich«, sagte er eindringlich. »Außerdem kann ich dich dazu bringen, daß du mich ebenso willst.«
    »Verlangen reicht nicht aus für eine Ehe.«
    Hunter widersprach nicht. Belinda hatte ihn das mit grausamer Gründlichkeit gelehrt.
    »Eine Ehe erfordert Vertrauen«, sagte Elyssa. »Denn ohne Vertrauen ist keine Liebe möglich. Du hast seit Belinda keiner Frau mehr vertraut. Ich kann dir daraus nicht einmal einen Vorwurf machen. Wie heißt es doch? >Gebranntes Kind scheut das Feuer<.«
    Hunter wandte schweigend den Blick ab. Er ertrug einfach nicht, was er in Elyssas Augen sah.
    Dann wünschte er, er könnte auch seine Ohren verschließen vor dem, was sie sagte, denn Elyssas Worte taten ihm noch mehr weh als der Ausdruck ihrer Augen. Ihre Stimme war eine schmerzliche Mischung aus Erschöpfung, Verstehen und Bedauern, die wie Säure an seinem Herzen fraß.
    »Ich dachte, ich könnte deine Einstellung ändern«, sagte Elyssa. »Oder deine Gefühle. Aber ich habe mich geirrt. In deinem Kopf und deinem Herzen ist kein Platz für die Zukunft. Nur für die Vergangenheit.«
    Aus dem oberen Stockwerk ertönte Cases Stimme, als dieser nach seinem Bruder rief.
    »Hunter? Wenn du noch immer entschlossen bist, Culpeppers mit mir zu jagen, dann wird es allmählich Zeit. Die Pferde stehen bereit, und die Spur wird langsam kalt.«
    Hunter versteifte sich. Er blickte Elyssa an und sah, daß sie seine Entscheidung bereits wußte.
    »Elyssa«, sagte er rauh.
    »Geh nur«, flüsterte sie. »Hier hält dich nichts. Wir hatten eine Affäre. Nur das!«
    Dennoch zögerte Hunter noch immer. Ihm war zumute, als hätte er etwas verloren, bevor er es überhaupt benennen konnte. Er wußte nur, daß es etwas Lebenswichtiges war. In qualvollem Schweigen forschte er in Elyssas Augen nach den Gefühlen, die bis vor kurzem aus ihren blauen Tiefen strahlten.
    Nur eine Affäre.
    Schmerz durchzuckte ihn, so heftig, wie ihn einst Leidenschaft überwältigt hatte, so überwältigend wie die Ekstase, die er in Elyssas Armen erlebt hatte, und bohrte sich ins Innerste seiner Seele.
    »Hunter?« rief Case
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