Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
ausgemerzt, mittels Säuberung unserer ruhmreichen Armee und der einflussreichen Familien.‹«
    Gray unterbrach ihn. »Haben Sie das nicht schon erwähnt? Dass Meriwether für Jefferson die illoyalen Elemente in der Armee ausspionieren sollte?«
    »Das ist richtig, aber offenbar ist es ihnen nicht gelungen, alle Feinde zu entfernen.« Heisman las weiter vor. »›Eine Familie aber existiert noch, verwurzelt im tiefen Süden, zu zäh, um sie auszureißen wie Unkraut. Würden wir es dennoch versuchen, bestünde Gefahr, dass es zu einem Aufruhr kommt und dass unsere junge Nation auseinanderbricht. Es handelt sich um eine alte Familie mit Beziehungen zu Sklavenhändlern & unermesslichem Reichtum. Nicht einmal jetzt wage ich es, den Namen aufzuschreiben, um nicht die uns bekannte Familie vorzuwarnen. Doch denen, die nach mir kommen, wird ein Hinweis hinterlassen werden, so sie wissen, wo sie danach suchen sollen. Jefferson wird ihren Namen in Farbe kundtun. Finden könnt Ihr ihn folgendermaßen: Wendet die Bulle und nehmt die fünf, die nicht dorthin gehören. Ordnet ihre Vornamen nach den Buchstaben G, C, R, J, T, weiteren Aufschluss bringen die Ziffern 1,2,4, 4, 1 .‹«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Seichan.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete der Kurator. »Es ist nicht ungewöhnlich, einen Code innerhalb eines Codes zu verstecken, zumal wenn es um etwas so Gefährliches geht wie in diesem Fall.«
    Grays Handy läutete in der Tasche. Voller Sorge, es könnte wieder seine Mutter sein, las er die Nummer des Anrufers ab. Zu seiner Erleichterung war es Kat. Vielleicht wollte sie berichten, wie es Monk ging.
    »Kat, hier ist Gray.« In dem Moment, als er sich meldete, wurde ihm bewusst, dass er sich genauso anhörte wie seine Mutter. Gray, hier ist deine Mutter.
    Kat klang besorgt, aber auch ein wenig erleichtert. »Gut. Dann ist dir also nichts passiert.«
    »Ich bin noch im Nationalarchiv. Was gibt es?«
    Ihr Tonfall wurde ruhiger, doch die Erschütterung war ihr deutlich anzumerken. »Ich wollte mich zu Hause umziehen, bevor ich zum Krankenhaus fahre. Zum Glück habe ich fleißig Geheimdiensttraining absolviert. Mir ist gleich aufgefallen, dass sich jemand an der Tür zu schaffen gemacht hat. Ich habe eine Bombe gefunden, eine Sprengfalle. Offenbar von der gleichen Machart wie der Sprengsatz, der gestern unser Flugzeug runtergeholt hat. Das war das Werk Mitchell Waldorfs.«
    Dessen letzte Worte hatten gelautet: Es ist noch nicht vorbei. Gray stellte sich vor, wie er dem Schuft den Kopf wegblies.
    Ihm wurde eiskalt in der Brust.
    Kat fuhr fort: »Das Entschärfungskommando ist da, und ich schicke sie gleich zu deiner …«
    »Kat«, fiel er ihr ins Wort. »Meine Mutter ist unterwegs zu mir. Sie hat meinen Wohnungsschlüssel.«
    »Fahr hin«, sagte Kat sofort. »Ich bin schon mit dem Bombenteam unterwegs. Ich alarmiere unterwegs die Polizei.«
    Gray klappte das Handy zu und rannte zur Tür. Seichan sprang auf und eilte ihm nach.
    Offenbar hatte sie aus seinen Bemerkungen die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Sie stürmten auf die Straße hinaus. Er hielt Ausschau nach einem Taxi. Seichan lief schnurstracks zu einem Motorradfahrer, der am Bordstein angehalten hatte, und zog ihre schwarze SIG Sauer. Sie zielte auf seinen Kopf.
    »Absteigen.«
    Der junge Mann warf sich vom Sitz.
    Sie fing das Motorrad auf, bevor es umkippen konnte, und wandte sich an Gray. »Können Sie fahren?«
    Ganz unvermittelt war er wieder hellwach und voll konzentriert.
    Er kletterte auf den Bock.
    Seichan setzte sich hinter ihn, schlang ihm die Arme um die Hüfte und sagte ihm ins Ohr: »Vergessen Sie die Verkehrsregeln.«
    Er gab Gas und befolgte ihren Rat.
    Er nahm alles nur verschwommen wahr, den peitschenden Fahrtwind, die Bordsteine, die auseinanderspritzenden Passanten. Als er auf die Sixteenth Street einbog, bemerkte er eine dünne Rauchsäule. Auch die Piney Branch Road lag in dieser Richtung. Den Rest des Weges legte er mit Vollgas zurück.
    Die Einsatzkräfte waren bereits vor Ort. Blaulichter und Martinshörner.
    Er bremste abrupt, kam rutschend zum Stillstand und sprang ab. Ein Rettungswagen stand halb auf dem Gehsteig.
    Er rannte darauf zu.
    Monk trat dahinter hervor, noch immer im Krankenhausschlafanzug.
    Offenbar hatte er den Rettungswagen am Georgetown University Hospital entwendet und war Gray zuvorgekommen.
    Gray lief ihm entgegen. Die Antwort auf seine unausgesprochene Frage stand Monk ins Gesicht geschrieben. Sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher