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Feueraugen III. Das Schloss

Feueraugen III. Das Schloss

Titel: Feueraugen III. Das Schloss
Autoren: Alexander Zeram
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befinde!
    Was ist denn dieses Dasein, durch welches ich euch jagen wollte? - Abbild der Verhältnisse zwischen Leben und Tod? Das Leben - eine Übergangsform zwischen dem Dasein vor der Geburt und dem Dasein nach dem Tod? - Was ist Leben, Tod, Geburt wirklich? Nicht medizinisch gesehen ... ich frage nach dem wahren Sinn der Dinge!
    Aber geh' zu ... meine Probleme muss ich alleine lösen! Geh' zu, denn Kalfater erwartet Dich und der Leser will endlich erzählt bekommen, wie dieses Abenteuer ausgeht!')
    "Und was steht uns noch bevor?" will Zeramov seinerseits wissen.
    ('Wir alle werden es noch früh genug erfahren!')
    "Du ... Du weißt es selbst nicht?"
    ('Nerv' mich nicht mit Deinen dämlichen Fragen! Ich hab' genug Sorgen! Irgendeine intuitive Macht drängt mir einen Verlauf dieser Geschichte auf, den ich nicht geplant hatte. Also warte DU ab, wie ICH abwarte! Wenn Du mich störst, fliegst Du in eine Schlucht und bleibst dort liegen, bis ich mich eventuell einmal dazu entschließe, einen Roman zu schreiben, in dem ich meine gestorbenen Personagen auftreten lasse!')
    Zeramov flucht in sich hinein und stürmt wutentbrannt los.
    Um ihn wird es zusehends heller - festen Boden unter den Füssen verspürt er nicht mehr.
    Es scheint, als hätte er die Treppe verlassen.
    Schatten huschen an ihm vorüber, von irgendwoher wird ein prasselndes Knistern laut - wie von einem wild brodelnden Feuer. Plötzlich steht er in blendender Helligkeit. Er reißt die Arme vors Gesicht und schreit vor Schmerzen auf, denn Hitze beginnt seinen Körper anzugreifen.
    Da packt ihn eine kräftige Hand und zieht ihn zur Seite.

-6-  In der Sagenwelt
     
     
    "Wo sind wir?" erkundigt sich Zeramov bei Kalfater, dessen starke Hand er noch immer an seinem rechten Arm fühlt. Erst als der Drehbuchautor sicher und ohne zu taumeln steht, lässt ihn der alte Mann los. Zu Zeramovs Erstaunen trägt er Kettenhemd, Lederrock, Eisenhelm und feste Schnürstiefel. An seinem Rock baumelt ein kurzes Schwert in der Scheide.
    "Wir befinden uns in der Sagenwelt des 'Feueraugen-Ordens' - um genau zu sein. Deshalb sind wir alle hier! Willkommen am Ziel!" beantwortet Kalfater jetzt mit ruhiger, fester Stimme Zeramovs Frage.
    Baldwin nickt seinem treuesten Mitarbeiter aufmunternd zu.
    "Alexej! Wir haben es geschafft, mein Lieber! Ist das nicht wunderbar?" jubelt er.
    "Es ist ... incredibile!" Ricci kann es noch nicht fassen.
    "Natürlich ist das alles unfassbar und unerklärlich, aber wir haben alles hinter uns gebracht, was an ein Wunder grenzt. Wir befinden uns jetzt in einer Sphäre, die geradezu nach unseren Vorstellungen geformt ist - in allen Komponenten!" erklärt ein anderer alter Mann, den Zeramov erst jetzt bemerkt. Er ist wie Kalfater gekleidet, wirkt aber noch ein gutes Stück älter.
    "Wer sind sie denn?" will Zeramov wissen.
    "Mein Kollege Carl Caulk!" erwidert Kalfater sofort. "Sie kennen ihn sicherlich aus seinen Schriften. Er war vor mir hier und dank seiner Vorarbeit konnte ich mich seinerzeit selbst auf den Weg machen und das größte Abenteuer meines Lebens beginnen!"
    "Ja, mein Lieber!" Baldwin ist an Zeramov herangetreten und klopft ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Hier kommen alle Fäden zusammen, die wir je verfolgt haben, wie?"
    "Allerdings, Chef!" antwortet Zeramov etwas verstört. "Erstaunlich ... einfach erstaunlich!"
    Kalfater bemerkt, dass Zeramov in den Taschen seines Pelzmantels zu suchen beginnt. Hinter ihm witzelt Rodolphe darüber, dass 'der Ruski' wohl noch immer nicht begriffen habe. Aber seinen Notizblock hat der eifrige Materialsammler resignierend von sich geschleudert - vor Kurzem erst.
    Trotzdem ist Zeramovs Neugierde nicht zu stillen. Er beginnt Kalfater und Caulk auszufragen. Da die Antworten der beiden Männer für sie alle interessant sind, setzen sie sich ins Gras und hören aufmerksam zu.
    Sie haben die Ebene wieder erreicht, aus der sie ursprünglich aufgebrochen sind, Schloss Rachass zu suchen. Und so sitzen sie jetzt am Ufer des schmalen Bachs, der sie vor wenigen Tagen durch den Schnee bis fast an die Lagerplätze geleitet hat. Leichter Nebel hängt über dem flachen Land; es ist kühl und feucht.
    Zeramov stellt den Alten einige Fragen und diese bringen Licht in die ganze, verworrene Serie von Abenteuern.
    "Mr. Caulk war zuerst hier?" fragt Zeramov.
    "Ja! Auf seine Schriften hin bin ich überhaupt erst auf den Gedanken gekommen, mich selbst mit der Suche zu befassen. Ich musste lange suchen, aber dann fand ich
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