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Feueraugen III. Das Schloss

Feueraugen III. Das Schloss

Titel: Feueraugen III. Das Schloss
Autoren: Alexander Zeram
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Auseinandersetzung mit der uns bekannten Wirklichkeit erlangt in dem Augenblick Geltung, da die 'Suche' der Baldwinschen geendet hat und sie ins Schloss eindringen. Die Wirklichkeit wird über Bord geworfen und von nun an gibt es keine herkömmlichen Werte mehr.
    Wirklichkeit ... es ist nur ein Wort!
     

Notizen
    Wie wenig Platz die eigentliche Handlung des Romans genaugenommen beansprucht, wird in der Tatsache dargestellt, dass Zeramov immer nur mit einem einzigen Notizblock bewaffnet ist – in den er unablässig schreibt ... und schreibt ... und schreibt!
    Er zeichnet auf, was ihm interessant erscheint und bestimmt durch seine Notizen (vor allem im zweiten Teil) das Geschehen zeitweilig im Voraus. Im Zenit der Möglichkeiten wirft er den Notizblock – und damit die von allen akzeptierte Wirklichkeit - resignierend von sich. Worte und Gedanken, Ahnungen und Hoffnungen sind nutzlos geworden.
     

Zeramov
    Wie armselig endet der Antreiber des zweiten Teiles am Schluss des Buches. Genauso ahnungslos wie seine Kameraden ist er auf die Nebelebene zurückgekehrt und kritzelt seine Phrasen in den Notizblock, der ihm wenige Buchseiten zuvor nichts mehr genützt hat.
     
     
    Zeram
    Wie entblößt stand ich selbst da, als ich mich in der Rolle des eigentlichen Autors zu Wort melden musste!
    Das Spiel mit den Möglichkeiten hatte auch mich entmachtet. Der letzte Abschnitt FEUERAUGEN entstand alleine durch die innere Kraft, die mein Denken und Handeln bestimmt.
    Unvorstellbar, dass der Leser eines Romans trotz der Tatsache, dass er ein -wie man es ausdrücken könnte- 'fertiges' Buch in den Händen hält, den exakten Werdegang des vorliegenden Textes nachvollziehen, ja mehr als das, miterleben kann!
    Und doch ... gerade die letzten zwanzig Seiten FEUERAUGEN belegen die Entwicklung dieses Romans fast so, wie man es von einer flüchtigen Skizze des noch lange nicht abgeschlossenen Manuskriptes erwarten würde. Handlung, direkte Aussage und sogar das Ziel ... das Ende der Romanhandlung, alles war mir zu diesem Zeitpunkt längst entglitten. Die Feueraugen hatten sich verselbstständigt und rasten einem ungewissen, mir kaum mehr vorstellbaren und auch planbaren Ende entgegen.
    Wie erstaunt ich (immerhin der Autor!) zuletzt war, als sich die Protagonisten der Geschichte im - freilich leicht veränderten - Dorf des Beginns wiederfanden, ist nicht zu beschreiben. Aber staunen wir denn nicht, wenn manchmal im Alltag Momente auftreten, in denen wir nicht mehr so genau wissen, ob wir wachen oder träumen? - Wenn uns der klare Verstand sagt, dass sich irgendetwas verändert zu haben scheint und uns diese vage Möglichkeit nicht nur nicht einleuchten will, sondern wir sie auch nicht beweiskräftig untermauern können?
     
     
    Polymorph
    Es gibt mehr als nur die Dinge, die wir sehen, hören, begreifen und erklären dürfen!
    Die befriedigende Gabe, unsere Denkfähigkeit in jeder Richtung einsetzen zu können, sollten wir hoch einschätzen und würdigen. Denn ... vielleicht ist es gar nicht so selbstverständlich, dass wir mehr wissen, als wir zu verstehen und aufzunehmen in der Lage sind.
    Dort wo FEUERAUGEN endet, kann man den Beginn eines völlig gewandelten Verständnisses ansetzen. Der feine Unterschied zwischen der einen und der anderen Wirklichkeit -der des Anfanges und der des Endes- birgt in sich die unendliche Kontroverse: Wo liegt das offiziell abgesegnete Mittel der Dinge? Wo beginnt und wo endet der Zustand, den wir als 'unsere Wirklichkeit' zu akzeptieren gelernt haben?
    Xaber Dracer - das personifizierte Schicksal (der Baldwinschen) in diesem Buch.
    Xabrudracaras - die Macht des Verhältnisses der gegensätzlichen Kräfte untereinander.
    Er ist der eigentliche Held dieses Romans, denn auf Sein Veto hin wurde alles anders, als geplant. Er hatte mich ebenso in der Hand gehabt, wie meine Romanpersonagen durch mich!
     
     
    Feueraugen!
    Es beobachtet mich, dieses unsichtbare Augenpaar, und ich beginne zu verstehen, dass es mehr gibt, als nackte Tatsachen, Erklärungen und die allgegenwärtige Logik, die uns dabei hilft, das Sein zu durchleuchten und unsere eigene Psyche zu begreifen. So wächst mein Verständnis dafür, dass man nicht sehen kann, was nicht sichtbar, nicht begrifflich und nicht im realen Sinn bestimmbar ist, ständig weiter an.
    Das Feuer des Lebens flackert haltlos und die Gabe der Einsicht verbrennt in ihm, weil wir nach Schemata suchen, um unser Frage-Antwort-Spiel zu kategorisieren.
    Dabei wäre es so
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