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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte
Autoren: Alexander Zeram
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Füße gerollt ist.
    "Natürlich war das der einzige Ausweg! Friss' oder werde gefressen! Altes Sprichwort." erklärt Rodolphe hierzu. "Aber sag mal, Michel ... wo sind denn der Chef, der Ruski und die anderen Wirrköpfe?"
    "Sie sind irgendwo in der Stadt, nehme ich an. Baldwin ist mit den anderen vorausgegangen, Mademoiselle Emma und ich folgten später, als wir die heimkehrenden Krieger vor der Stadt bemerkten."
    "Na, darüber machen wir uns demnächst Gedanken. Nehmt jetzt ein paar Waffen mit. Hier liegen ja genug 'rum. Das Zeug aus unserer Welt taugt hier nichts. Wir brauchen Messer und Schwerter. Dann gehen wir in mein Versteck. Wir müssen rausfinden, ob Baldwin noch in der Stadt ist ... vielleicht haben die ihn auch schon geschnappt!"
    Michel und Emma helfen Rodolphe, die herumliegenden Waffen einzusammeln. Schließlich ist jeder bepackt und Rodolphe führt sie auf Schleichwegen durch verschiedene Gassen.
    "Haben Sie schon etwas über die Feueraugen-Brüder und Schloss Rachass herausgefunden?" erkundigt sich Emma, als man gerade einmal Schutz vor ein paar vorübereilenden Soldaten sucht.
    "Nicht die Bohne!" erklärt Rodolphe. "Aber ich weiß einen hervorragenden Bäcker."
    "Oh, ihre Ruhe möchte ich haben, Herr Rodolphe!" Emma sieht den Tapferen bewundernd an. "Aber Sie sind ja auch schon länger hier. In mir steckt noch immer der Schreck von vorhin. Die Toten ...!"
    Sie beschreiben Rodolphe die Situation auf der Hauptstraße bei ihrer Ankunft in der Stadt.
    "Idiotisch ... bei mir war da keiner tot. In dieser Stadt sind alle sehr lebendig. Höchstens in den Kerkern könnten ein paar Vergessene vermodern ... das weiß ich nicht!
    "Ich weiß nicht, woran es lag – aber all das hier war irgendwie noch nicht ganz fertig, als wir ankamen!"
    "Keine Ahnung, Michel! - Ist mir auch schnuppe! Weiter jetzt ... wir müssen in mein Versteck. Und dann braucht ihr andere Kleidung. In diesen Pelzen 'rumzulaufen ... könnte 'ne Idee von unserem Ruski sein!" Rodolphe lacht kurz auf. "Jedenfalls können wir jetzt den Chef und seine Dummköpfe suchen! - Bravo! Schöne Scheiße, sag' ich euch. Kommt, man darf uns nicht sehen!"

-3-  Der König
     
     
    "Das hat uns gerade noch gefehlt!" Baldwin ist außer sich. "Nicht genug, dass wir Rodolphe suchen mussten und in eine verrückte Welt verschlagen worden sind - jetzt haben uns diese Leute auch noch erwischt. Es ist zum ..."
    Nach ihrer Gefangennahme sind sie von einigen, Soldaten in den Palast gebracht worden. Hier hat man sie in einen kahlen Raum mit vergitterten Fenstern und einer schweren Eichentüre gebracht. Seit fast einer Stunde warten die Baldwinschen jetzt schon.
    "Ich versteh's immer noch nicht! Erst waren die Leute in den Straßen doch alle tot! - Wir sind herumgegangen und niemand hat uns bemerkt. Und als wir dann zum Stadttor zurück wollten, kommen plötzlich Soldaten ... die Toten auf den Straßen leben ... was ist denn nur geschehen? C'est pas normal, ça." Marlene versteht die Welt nicht mehr. Sie hat sich auf den Boden gesetzt und gestikuliert hilflos. Dalia versucht sie zu beruhigen - aber auch ihre gut gemeinten Erklärungen helfen nicht viel.
    "Don't worry, dear, das muss mit unserem Übertritt in diese Welt zusammengehangen haben. Die Leute waren lebendig - immer schon. Als wir ankamen ... da war alles noch nicht ganz fertig. Wir haben sie als Tote gesehen, motionless – sie uns überhaupt nicht ... und später erst sind sie lebendig geworden ... in unseren Augen ... weil sie sich bewegt haben!"
    "Geben Sie sich keine Mühe, Miss Lama!" der Signore schüttelt nur den Kopf. "Das kann man nicht erklären. Müssen uns eben damit abfinden, dass wir in diese Sache hineingeraten sind!" ein paar unschöne Flüche in seiner Muttersprache unterstreichen diese Ansicht nachdrücklich.
    "Tja ... jetzt sind wir jedenfalls gefangen." stellt Zeramov kurz darauf fest. "Draußen vor der Tür' stehen Wachen und in der Stadt wimmelt es von Kriegern. Unser Problem ist eigentlich, diesen Leuten klar zu machen, dass wir keine Feinde sind. Denn für solche hält man uns!"
    "Wahrscheinlich! - Sonst hätte man uns ja nicht gefangen genommen!" folgert X.
    "Die Frage ist ... wie erklären wir denen unsere Probleme? Meint ihr, dass in dieser Stadt alle Tage irgendwelche Leute auftauchen, die so gekleidet sind wie wir und aus unserer Heimat kommen? Versucht es nur und erzählt denen, dass wir vor einigen Wochen einen Film in Antwerpen gedreht und in München mit der Uraufführung
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