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Fettnaepfchenfuehrer Italien

Fettnaepfchenfuehrer Italien

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Italien
Autoren: Sandro Mattioli
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überholte Vorstellung von der Mafia als eine Killerbande, die sich vorrangig in Süditalien gegenseitig abmurkst. Die Mafia ist heute eher mit einem global agierenden Wirtschaftsunternehmen zu vergleichen, das immense Geldreserven angehäuft hat und danach strebt, mit den Gewinnen aus der illegalen Wirtschaft (Prostitution, Drogen, Waffenhandel, Schutzgelderpressung, Subventionsbetrug etc.) Einfluss in der legalen Wirtschaft und in der Politik zu bekommen und gleichzeitig schmutzige Gelder zu waschen. Zwar kommt es in Palermo und Neapel tatsächlich noch häufig zu Mafiamorden, doch in der wahren Zentrale der Mafia, in Mailand, agieren die Kriminellen auf andere, unauffällige Art und Weise, etwa indem sie Konkurrenzbetriebe einschüchtern und bedrohen. Übrigens wird in Italien meist von den Mafie gesprochen, man benutzt das Wort Mafia also im Plural und meint damit all die unterschiedlichen Gruppierungen: also hauptsächlich die Cosa Nostra aus Sizilien, die Camorra , die vor allem aus Neapel bekannt ist, die Ndrangheta aus Kalabrien und die Sacra Corona Unita , die jüngste und kleinste kriminelle Vereinigung, die ihre Heimat in Apulien hat.
    Der zweite Aspekt, der die deutsch-italienische Zusammenarbeit erschwert, liegt in einem simplen Umstand begründet: In Italien können Gelder und Wertgegenstände beschlagnahmt werden, selbst wenn die Ermittler bloß den Verdacht haben, dass es sich um Vermögen der Organisierten Kriminalität handelt. Auf diese Art und Weise werden immer wieder Millionenwerte konfisziert. In Deutschland dagegen passiert es häufig, dass ein eben erst aus Italien eingereister Pizzabäcker in einem Lokal seiner Verwandten angestellt wird und kurze Zeit später Immobilien oder Lokale aufkauft, die er sich bei der Höhe seines Gehalts eigentlich nicht leisten könnte. Zuweilen wechseln die erworbenen Immobilien kurze Zeit später erneut den Besitzer, es handelt sich beim ersten Käufer also offensichtlich bloß um einen Strohmann. Oder auch um eine Strohfrau, denn die Bedeutung von Frauen in den kriminellen Organisationen wächst, seit die Einführung der Kronzeugenregelung manche Organisationen empfindlich geschwächt hat, sodass die Frauen aktiv werden mussten. Vor allem die Finanzen der Clans sind oft in Frauenhand.

    Was ist diesmal schief gelaufen?
    Man glaubt es kaum, aber es gibt im Regeln verachtenden Italien eine ganze Reihe von ungeschriebenen Gesetzen, und da der Kaffee zu den wichtigen Dingen im Alltag gehört, bleibt auch er nicht von der zivilen Regelungswut verschont.
    Viele Italiener trinken mehrmals am Tag Kaffee. Allerdings gilt es, dabei einige Regeln zu berücksichtigen, wenn man nicht unangenehm auffallen will. Diese Regeln sind keinesfalls in Stein gemeißelt, manche Menschen, auch Italiener, scheren sich, wie viele Touristen auch, nicht um sie. Im Allgemeinen ist man aber auf der sicheren Seite, wenn man einen Cappuccino nur am Morgen und nur zum Frühstück zu sich nimmt, nach einem Essen immer nur einen Espresso trinkt und abends entweder einen Espresso oder einen Latte macchiato (der in Italien männlich ist, nicht wie oft im Deutschen weiblich!).
    Grundsätzlich ist das Kaffeetrinken in Italien keine längere Kaffeepause, sondern ein kurzer Break im Alltag, mit Betonung auf kurz . Die Bedeutung des Kaffees ist dennoch hoch. In der italienischen Kultur wird sie selbst in der Sprache deutlich: Es gibt viele Kaffee-Sprichworte wie etwa: »Er (oder sie) hat mir nicht einmal einen Kaffee angeboten«. Das heißt soviel, wie »die Person hat, mir keine Aufmerksamkeit gewidmet«.
    Übrigens ist es völlig richtig, dass Franziska dem Barista einen schönen Abend wünscht. »Buonasera« sagt man in Italien, eine weitere ungeschriebene Regel, ab 15 Uhr, manche sagen gar ab dem Mittagessen. Und ein letzter Hinweis: Will man anderen »noch einen schönen Abend« wünschen, geht es also um den Verlauf des Abends, sagt man »Buona serata!«
    Was können Sie besser machen?
    Wenn Sie als Experte erscheinen wollen, können Sie sich aus dem folgenden Kaffee-Bestell-Baukasten einige Elemente herausgreifen:

    Für den Espresso:
    ristretto – mit wenig Wasser
    lungo – mit viel Wasser
    macchiato caldo – mit etwas warmer Milch und Milchschaum
    macchiato freddo – mit einem Schuss Milch
    corretto – mit einem Schuss Alkohol (meist Grappa, aber auch hier gibt es Wahlmöglichkeiten)
    nel vetro – im Glas statt in der Tasse
    con Zucchero di Canna – mit braunem Zucker (wobei man nach
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