Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn
Autoren: David Bunch
Vom Netzwerk:
auch immer, falls es überhaupt irgendwo irgendein Tribunal oder eine Agentur Höherer Gerichtsbarkeit geben sollte, dann richte sie, richte sie jetzt! Zermahle ihr Gedächtnis zwischen den schwersten Mühlsteinen der Gerechtigkeit; nehme jede beliebige gute Tat, die sie jemals verübt haben, wenn es überhaupt welche gibt, und betrachte dann jene charakterlosen Ereignisse als einen der verruchtesten ungeheuerlichsten Streiche, die es jemals gegeben hat. Oh, diese begrenzte Sprache! Da ihre stärksten Worte der Anklage viel zu schwach sind, kann ich diese Leute nicht einmal für den tausendsten Teil eines kleinen Bruchteils ihrer ›Verdienste‹ genügend erniedrigen. Aber bitten wir alle Agenturen der Gerechtigkeit, falls es irgendwelche geben sollte oder Hinweise auf irgendwelche, und lassen wir diese Agenturen die Fleischstreifengeister dieser jetzt verschiedenen abscheulichen Festungsherren jagen, durch alle Universen kommender Zeiten jagen, und lassen wir sie fragen, sie wie kalte Winde in eisigen Tälern zwischen schneebedeckten Bergen in frostigsten Gegenden fragen, wie das Gewissen in den Alten Tagen: »WIE STAHLEN SIE DAS GEHEIMNIS DES IRREN RUMMS von der ehrbaren Festung 10?« (Ich war Festung 10)
    Ja, beim Jenseits, das taten sie. Als mein Dach mit dem Irren dahinzog und ich fast im gleichen Augenblick sah, daß andere Dächer in den Himmel zu ziehen begannen, wußte ich es. Sie hatten nicht nur mein Geheimnis gestohlen, sondern abscheulich, abscheulich bis zum Letzten und ränkeschmiedend wie sie waren, hatten sie auch Detektivgeräte installiert, um den Augenblick meines Feuerns zu stehlen. Oh, wie nahe war ich damals dem Entschlafen gekommen. Was wäre gewesen, wenn sie zuerst gefeuert hätten? Das verschafft einem eine Pause, nicht wahr? Ungeheuerliche Menschen!
    Denn ich glaube wirklich, daß die Tatsache, daß ich um ein Augenblinzeln zuerst schoß, mich rettete. Ich kann es mir nicht anders erklären, entweder war es das oder reinstes reinstes Glück und ein Wunder, und, wie Sie wissen sollten, glaube ich keines von beidem. Ich glaube zuerst an Schießeisen, reichliche Feuerkraft und den Schlag, der durch die Festung ging. Aber da ich nun gerettet bin, der letzte überlebende Festungsherr, was nützt es? Meine Welt ist untergegangen, völlig eingeebnet worden und liegt in Trümmern, sogar meine Festung, alles ist durch die verfeinertste Waffe zu Ende gegangen, die jemals gebaut wurde, den Irren Rumms.
    Von irgendwo kamen binnen Stunden die kleinen fleischernen Mutanten, schrien über die Trümmer. Wo waren sie gewesen? Ja, wir hatten gewußt, daß eine gewisse Anzahl von ihnen existierte. Sogar in den erhabensten und leuchtenden Zeiten des leuchtenden Moderans waren ein paar fleischerne Mutanten immer um uns, schwatzten über das Plastik, verbargen sich in tief versteckten Löchern, lebten in Rissen und Spalten unseres mit Plastikplatten bedeckten Landes. Einige von uns hatten sie von Zeit zu Zeit in ihren Festungen, zum Lachen, zur Zerstreuung; wir amüsierten uns, als sie ihren Unsinn aus zischenden Löchern redeten, anstatt daß sie sich mit unseren guten moderanischen Methoden mitteilten, mit mechanischen Stimmkästen und Schtimmodulat-Knöpfen in den Händen. Aber keiner von uns schenkte ihnen ernsthaft Beachtung, glaube ich, oder verschwendete auch nur einen Gedanken daran, wie sie lebten. Zumindest und mit Sicherheit tat ich es nicht. Ich, einer der leuchtenden Herren der Welt, eindrucksvoll in der hohen Prozentzahl meiner »Ersetzungen« aus Neumetallstahl mit nur wenigen und unbedeutenden Fleischstreifen – Ich hatte keine ernsthafte Zeit für solche schmutzigen, weichlichen, breiigen Kreaturen.
    Und jetzt kamen die Mutanten von überall, rollten unaufhörlich heran, rissen alles ins NICHTS zurück. Nur weil sie existieren, tragen sie in einem heulenden Ansturm den Traum weit hinter Finsternisse zurück, die wir sogar bereits am ersten ganzen Tag des leuchtenden Moderans weit hinter uns gelassen hatten. Sie zu beobachten muß meine Bestrafung sein, vermute ich, während ich auf dem letzten Plastikberg warte (obwohl ich nicht weiß, warum ich eine Bestrafung empfangen sollte). Ich, der größte und letzte der großen GROSSEN Festungsherren (ich war einmal sehr standhaft in meinen »Ersatz« -Teilen aus Neumetallstahl), das am höchsten entwickelte Ding, das es jemals gegeben hatte … gehe in dieser Welle von bösem Fleisch unter, die kommt und immer noch kommt …
    Aber warten Sie! Bevor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher