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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich!
Autoren: Alison Kent
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Die beiden haben sich gesucht und gefunden. Sie verdienen es nicht besser, wenn du mich fragst.”
    Leo fand einen sauberen Becher, füllte ihn zu gleichen Teilen mit Kaffee und Amaretto, goss Sahne dazu und verrührte das Gebräu mit einer Fonduegabel. “Das heißt, die Stammtischabende und Kaffeekränzchen der nächsten Wochen sind gerettet. Euch wird der Gesprächsstoff so bald nicht ausgehen.”
    “Du hast was verpasst, so viel steht fest.” Macys Misstrauen wuchs mit jeder Sekunde. So entspannt und zugänglich hatte sie Leo bisher noch nie erlebt. Worauf wollte er hinaus? Machte er sich über sie lustig oder wollte er sie tatsächlich um Verzeihung bitten?
    Leo nahm einen Schluck aus der Tasse und schüttelte sich. “Ich hatte mir fest vorgenommen zu kommen”, gestand er. “Aber plötzlich sagte ich mir, es wäre besser, dir meine Liste unter vier Augen zurückzugeben.”
    Macy lief es eiskalt über den Rücken. Das war’s dann also! Leo wollte ihr endgültig den Laufpass geben. Nervös spießte sie ein Marshmallow auf eine Gabel und rührte damit in dem Fonduetopf herum, der vor ihr stand. “Wir sind ja nun allein”, stammelte sie nach einer Weile. “Gib her!”
    Mit unergründlicher Miene wühlte Leo in seinen Hosentaschen und zog das blaue Blatt Papier hervor. Umständlich entfaltete er es und strich es glatt, ehe er es auf den Tisch legte. Es war praktisch leer. Er hatte keine einzige Frage beantwortet.
    Macy traute ihren Augen nicht. Sie blinzelte, rieb sich die Augen, betrachtete das Blatt noch einmal, aber das Ergebnis blieb das gleiche. Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    “Korrigiere mich bitte, wenn ich etwas Falsches sage, Leo, aber du hast diesen Fragebogen nicht ausgefüllt. Behalte ihn, denn mit einem leeren Blatt kann ich nichts anfangen.”
    Langsam schüttelte Leo den Kopf. “Ich habe etwas drauf geschrieben.” Er drehte den Bogen herum. Auf der Rückseite, in Druckschrift in schwarzer Tinte geschrieben, standen drei Worte. Drei kleine Worte, die bewirkten, dass Macys Herz wie verrückt zu rasen begann und die Welt vor ihren Augen verschwamm. Sie glaubte, zu träumen. Sie wollte sich schon in die Wange kneifen, um wieder wach zu werden, aber im letzten Moment fiel ihr ein, dass sie einen zauberhaften Traum wie diesen ruhig noch eine Weile genießen sollte. Lange brachte sie kein Wort hervor. Dann holte sie tief Luft und meinte bloß: “Ich hoffe, das habe ich nicht der dramatischen Beichte zu verdanken, die ich gestern abgelegt habe.”
    Leo nahm schnell ihre Hand. “Die hat damit nicht das Geringste zu tun. Ich wusste schon lange vorher, wie es um mich stand.”
    “Warum hast du dann nicht schon früher etwas gesagt?”, flüsterte Macy. Alles kam so überraschend. Ohne lange Umschweife hatte Leo genau die Worte gesagt, die sie aus seinem Mund hatte hören wollen. Jetzt wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Gut, ausgesprochen hatte er sie genau genommen nicht, er hatte sie aufgeschrieben, aber Spitzfindigkeiten waren in diesem Moment nicht angebracht. “Wir haben uns geliebt und dann hast du mich einfach stehen gelassen, nur weil Lauren plötzlich da war und ich dich zuvor schon aus der Wohnung vertrieben hatte … du weißt doch, dass ich die Stille nicht vertrage … und welcher erfolgreiche, strebsame Anwalt will schon in einem Bienenkorb wie dem hier leben …”
    “War das endlich ein Anwaltswitz, den ich noch nicht kenne, oder nur ein endlos langer Bandwurmsatz?”, fragte Leo lächelnd.
    Vor lauter Aufregung versuchte Macy, den Kopf zu schütteln und gleichzeitig zu nicken. In ihrer Kehle steckte ein dicker Kloß, aber gleichzeitig hatte sie so viel auf dem Herzen, was sie unbedingt loswerden musste. Sie schluckte und brachte auf einmal kein Wort mehr heraus.
    Da stand Leo schon neben ihr, zog sie hoch und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Mit den Daumen tupfte er die Tränen aus ihren Augen. “Ich bin gegangen, weil mir nichts Besseres eingefallen ist. Lauren brauchte deine Hilfe. Das, was ich wollte, konnte warten.”
    Macy schlang die Arme um seine Taille und schmiegte sich an ihn. Durch das weiße Hemd, das sich im Übrigen kein bisschen steif anfühlte, spürte sie die Wärme seiner Haut und das Pochen seines Herzens. “Was willst du denn?”
    “Ich will, dass du mich küsst. Nicht zum Spaß diesmal oder weil es um eine Wette geht.” Er strich mit dem Finger sanft über Macys Lippen. “Ich will sicher sein, dass du mich noch so sehr begehrst wie
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