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Fesselnde Liebe - Teil 2

Fesselnde Liebe - Teil 2

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 2
Autoren: Katelyn Faith
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Kuss. Zu mehr kam es natürlich nicht.
    Ich weiß, dass sie Probleme damit hat, anderen zu vertrauen. Und wenn ich an ihre Eltern denke, ist mir auch klar, warum. Ihr Vater hat ihre Mutter ständig betrogen. Er versoff sein ganzes Geld, bis auf das, was er regelmäßig in Puffs und auf dem Straßenstrich ließ, und ihre Mutter hatte zeitweise zehn Putzstellen, um die Familie irgendwie durchzubringen. Heute ist er zwar trocken, aber ich weiß, dass sie auf gar keinen Fall so enden will.
    Jetzt ist es also Jonathan, der ihr Herz gebrochen hat, während ich in London war. Seine anschließenden Beteuerungen, es sei gar nichts gewesen mit der anderen, nutzten nichts. Sie vertraut ihm nicht mehr. Nun soll ich prüfen, ob er sich längst über sie hinweg getröstet hat und schon wieder auf der Suche nach neuen Liebesfreuden ist. Mit MadeMoiSelle aus dem Chat, zum Beispiel.
    Mein Herz wummert, als ich die Tür aufstoße. Sie gleitet quietschend ins Innere, wo mich trübes Licht und ein muffiger Geruch erwarten. Großer Gott, es riecht hier wie in einer Grabkammer! Kein Vergleich zu dem eleganten, beschämenden Club in London, in dem ich mit Adrian war. Wieder löst der Gedanke an ihn einen schmerzhaften Stich in meinem Herzen aus, und ich schnappe unwillkürlich nach Luft. Ein düster aussehender Typ mit viel zu dickem Lidstrich und langen schwarzen Haaren nickt mir wortlos zu, als ich an ihm vorbei auf eine schmale Treppe zugehe, die nach unten führt.
    Eine Kellerbar. Warum habe ich geahnt, dass Cat sich in zwielichtigen Etablissements herumtreibt? Es sind nur wenige Menschen anwesend, und da außer mir alle Schwarz tragen und das Licht kaum den Namen wert ist, fühle ich mich, als wäre ich von lauter Schatten umgeben. Mir ist kalt, also lasse ich den Mantel an und schleiche zu einer altmodischen Holztheke mit Barhockern am anderen Ende des Raums.
    » Whisky«, sage ich mit fester Stimme zu der jungen Frau auf der anderen Seite der Bar, die ungerührt eine Reihe von schottischen und amerikanischen Namen runterleiert. Wenigstens ist das muffige Etablissement gut bestückt.
    » Tullamore Dew. Ohne Eis«, unterbreche ich ihre Aufzählung und lehne mich mit dem Rücken gegen das Holz. Mein Herz klopft noch immer zu schnell, ich fühle mich unwohl. Weil ich hier einfach nicht hingehöre.
    An einem kleinen Tisch sitzt ein Pärchen, das sich verliebt anlächelt. Sie sähen fast normal aus, wenn die Frau nicht mit auf dem Rücken gefesselten Händen dasitzen würde, was etwas seltsam anmutet. Er trägt eine schwarze enge Lederhose und ein dunkles Hemd, seine Haare sind raspelkurz und stehen ein wenig ab. Wieder muss ich an Adrian denken und drehe mich erleichtert um, als die Barkeeperin meinen Whisky auf den Tresen stellt. Ich nippe an dem Glas und starre auf die Wand hinter der Theke, an der Fotos hängen. Schwarz-Weiß-Fotografien mit SM-Motiven. Gefesselte, geknebelte Frauen. Gerten, Peitschen, Schlagstöcke ... lieber Himmel. An dieses Zeug werde ich mich niemals gewöhnen können.
    »Gwen?«
    Die Stimme hinter mir lässt mich erschreckt zusammenfahren. Ach du ...! Woher zum Teufel weiß er, dass ich das bin? Nichts anmerken lassen, Gwen. Tu einfach so, als fühltest du dich gar nicht angesprochen. Ich starre weiter auf die Wand und gebe mich ungerührt, obwohl ich inzwischen mein Blut in den Ohren rauschen höre.
    » Gwen. Ich weiß , dass du es bist.« Jonathan klingt amüsiert, nicht sauer. Oh Gott.
    » Woher?«, frage ich und drehe mich langsam zu ihm um. Es hat ja doch keinen Sinn, hier weiter Scharade spielen zu wollen.
    Er legt den Kopf schief und lächelt. Doch, Cat hat recht. Er sieht wirklich gut aus. Und er scheint klüger zu sein, als sie glaubt.
    » Das war nicht so schwierig. Cat hat sich im Chat schon nach zwei Sätzen verraten, aber ich habe mitgespielt.« Jonathan lässt sich auf den Barhocker neben mir fallen und grinst mich von der Seite an. »Nette Verkleidung!«
    » Danke«, murmle ich peinlich berührt und versuche, seinem Blick auszuweichen. »War Cats Idee. «
    » Klar. Und warum hat sie dich vorgeschickt?«
    » Weil ... aus Gründen.«
    Ich bin eine Löwenmutter, wenn es um meine wenigen Freunde geht. Bereit, sie zu verteidigen, komme, was wolle. Niemals werde ich Cat verraten, nicht mal, wenn er mich foltert.
    »Was ist zwischen euch vorgefallen?«, frage ich schließlich, weil er schweigt und ich nicht weiß, was ich sonst in dieser dämlichen Situation sagen soll.
    Jonathan hebt die Schultern und
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