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Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Titel: Fesselnde Entscheidung (German Edition)
Autoren: Alissa Sterne
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auf das fünffache angeschwollen gewesen war, hatte sie sich von ihm ins Krankenhaus bringen lassen. Zu spät. Nach zwei Tagen auf der Intensivstation war sie an multiplem Organversagen gestorben, ausgelöst durch eine Blutvergiftung.

Anfangs hatte er sich für den Tod seiner Frau verantwortlich gefühlt. Schließlich hatte er die Entzündung komplett unterschätzt. Hätte er sie einen Tag früher in die Klinik gebracht, würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit heute noch leben.

Tessa hatte ihn wieder aufgebaut. Über eine eindeutig zweideutige Zeitungsanzeige war er bei ihr gelandet. Anfangs redeten sie nur. Sie war eine ausgesprochen gute Zuhörerin. Schließlich nahm er auch ihre weiteren Dienstleistungen in Anspruch. Sie verstand ihr Handwerk. Er wusste, dass er sie nicht exklusiv für sich hatte. Das störte ihn. Aber er bezahlte sie ausgesprochen gut und so gab sie ihm das Gefühl, fast ausschließlich für ihn da zu sein. Das reichte ihm.  

2. Kapitel
     

    Seit ihrem 17. Lebensjahr litt sie an einer Art von Verfolgungswahn. Damals war in ihrem Elternhaus eingebrochen worden. Sie war mit ihren Eltern gerade im Urlaub auf Sardinien gewesen. Die Haushälterin hatte die aufgebrochene Terrassentür entdeckt und die Polizei alarmiert. Für die Beamten war es ein Einbruch wie viele andere auch gewesen. Sämtliche Schubladen und Schränke waren aufgerissen und durchwühlt worden. Teure elektronische Geräte, Schmuck und Bargeld hatten sie mitgehen lassen. In welcher Höhe hatte sie nie erfahren. Ihre Eltern hatten versucht, die Ereignisse so weit wie möglich von ihr fern zu halten, um sie nicht noch mehr zu belasten. Keiner wusste, wie sehr sie dieses Erlebnis aber dennoch traumatisiert hatte. Über ihre Ängste sprach sie mit niemandem. Sie wollte den Tätern nicht noch mehr Raum geben, in dem sie über sie sprach. Ihr Urvertrauen war verloren gegangen. Immer wieder hatte sie sich vorgestellt, wie die Einbrecher durch das Haus geschlichen waren, wie sie die gleiche Luft geatmet und ihre persönlichsten Gegenstände mit ihren dreckigen Händen beschmutzt hatten.
Mit 18 war sie in ihre erste eigene Wohnung gezogen, natürlich sponsored by Daddy. Er hatte auf ihren Wunsch hin einen einbruchsicheren Schließzylinder einbauen lassen.

In ihren eigenen vier Wänden fühlte sie sich wieder sicherer. Mit dem Umzug kehrte langsam wieder ein Stück Normalität in ihr Leben zurück.
Dennoch begleitete sie seitdem sowohl bei größeren Menschenansammlungen als auch auf menschenleeren Wegen ein unbehagliches Gefühl - in letzter Zeit verstärkt. Obwohl die Geschehnisse zehn Jahre zurück lagen, beschleunigte sich ihr Herzschlag neuerdings wieder öfters, weil sie sich aus dem Nichts heraus plötzlich beobachtet und verfolgt fühlte.
Wenn es nicht wieder besser werden würde, müsste sie doch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Sie hatte gelesen, dass traumatische Erlebnisse auch nach vielen Jahren plötzlich wieder die Oberhand gewinnen konnten, vor allem, wenn sie nur unterdrückt aber nie behandelt worden waren.  

3. Kapitel - Montag, 08.09.
     

     
    Der Tag war fantastisch gewesen. Nach dem Frühstück war sie zur Arbeit gegangen und erledigte ein paar Dinge. Viel schaffte sie nicht. In Gedanken war sie schon bei ihrem Date mit Basti. In der Mittagspause überlegte sie, was sie anziehen sollte. Sie wollte gut aussehen, damit er wusste, was ihm entgangen war. Er war ihr Exfreund und natürlich war es kein Date. Vor gut einem halben Jahr hatten sie sich getrennt. Sie hatte mit ihm Schluss gemacht, da ihre Beziehung aus mehr Streit als Harmonie bestand und es sie nach zweieinhalb Jahren einfach nur noch fertig gemacht hatte. Sie stritten über Kleinigkeiten des alltäglichen Lebens. Ab und zu sahen sie sich noch bei gemeinsamen Freunden. Jedes Mal war sie erleichtert gewesen, wenn er ohne weibliche Begleitung erschienen war. Warum wusste sie eigentlich gar nicht. Sie wollte nichts mehr von ihm. Bei ihm war sie sich da nicht so sicher. Gegen Sex mit der Ex hätte er sicherlich nichts einzuwenden gehabt. Aber nicht mit mir, dachte sie. Er hatte das Treffen vorgeschlagen und sie hatte gern zugesagt. Sie mochte ihn immer noch, keine Frage, aber mehr eben auch nicht. Um acht Uhr trafen sie sich im ´Chill Out`.  

    *
     

    Als er sie sah, atmete er tief durch. Sie war noch hübscher geworden. Ihre schwarzen, langen Haare trug sie offen. Sie waren leicht gewellt und bewegten sich bei jedem Schritt locker hin und her als
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