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Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Titel: Fesselnde Entscheidung (German Edition)
Autoren: Alissa Sterne
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ist das denn für eine Frage? … Aber wenn ich so drüber nachdenke, die meisten meiner Ex-Freundinnen waren blond.“
„Dann war ich also nie dein Typ.“
„Was soll das Elisa?“, nach einer kurzen Pause fügte er leise hinzu, „ich liebe dich“.
Sie wich seinem Blick aus und starrte auf den Boden links neben ihrem Bett. Dann schaute sie wieder zu ihm, betrachtete ihn nachdenklich und schwieg.
Nach einer Weile äffte sie seine damaligen Worte nach und sagte ernst, „ich … glaub, ich muss los.“

Er biss sich auf die Lippe, „daran kannst du dich noch erinnern? Das hättest du wirklich ruhig vergessen können.“
Sie betrachteten sich still. Er kratzte sich über die Stirn, „weißt du eigentlich, wie sehr ich diesen Satz verflucht habe? Wie sehr ich es bereut habe, dich einfach so stehen gelassen zu haben?“, er wischte sich die Tränen von den Augen, „ich habe mir so sehr gewünscht, noch einmal die Gelegenheit zu bekommen, dir in die Augen sagen zu können, wie sehr ich dich liebe.“ Elisa betrachtete ihn schweigend an.
Plötzlich wurde er ganz emotional.
„Warum hast du mich nicht zu dir gelassen, als du aus dem Koma erwacht bist?“
Sie schwieg.
„Ich war jede Nacht bei dir, als du im Koma warst und habe deine Hand gehalten. Die kannten mich schon alle auf der Station, hielten mich für deinen Bruder. Bis eine alte Krähe herausgefunden hast, dass du gar keinen Bruder hast. Dann gab`s ein bisschen Ärger mit deinem Vater. Aber da wir wahrscheinlich sowieso keine Freunde mehr werden…“
Als sie weiterhin schwieg, sprach er weiter, „bis dahin war ich jede Nacht bei dir. … Ich dachte, du würdest es nicht schaffen.“ Er weinte hemmungslos, „einmal war ich dabei, als dein Herz aufgehört hatte zu schlagen und sie dich wieder zurückgeholt haben. Das war das Schlimmste, was ich bisher erlebt habe“, er brach ab und hielt sich die Hände vor seine Augen.
Auch Elisa musste weinen und reichte ihm wortlos eine Packung Taschentücher und wischte sich mit ihrem Handrücken die Tränen weg.

„Warum hast du mich nur nicht zu dir gelassen? Ich bin fast verrückt geworden. Wollte es erst nicht glauben, dachte, dass deine Familie es nicht will, aber … aber du hast es nicht zugelassen. Warum?“
„Ich kann es dir nicht erklären“, sagte sie schließlich, „ich konnte es einfach nicht. … Vielleicht, weil ich erst mit Basti sprechen wollte. … Ich fand, dass war ich ihm schuldig.“
„Und?“
„Er war heute da.“
Er schwieg und blickte sie erwartungsvoll an.
„Wir haben alles geklärt. Er will die Scheidung. Er weiß auch von Amelie. Will sie aber weiterhin sehen. … Mal schauen, wie lange. Kristina ist von ihm schwanger.“
„Und nachdem er dich verstoßen hat, hast du mich angerufen“, stellte er traurig fest.
Elisa schaute ihn nachdenklich an, „es wäre schade, wenn du das so siehst.“
Er schüttelte den Kopf und flüsterte, „ich liebe dich mehr als mein Leben.“

Auf einmal merkte Elisa, dass sie ihre Fassung nicht länger wahren konnte. Die ganze Zeit, seitdem sie wieder erwacht war, hatte sie immer versucht, sich irgendwie zusammenzureißen, alles tapfer zu ertragen. Aber sie konnte nicht mehr. Alles, die Wut auf sich und die Welt, die unendlichen Schmerzen, die Trauer, Sorgen und Ängste brachen auf einmal geballt aus ihr heraus.

„Tim, ich bin nicht mehr die alte“, schrie sie ihn an, „NICHTS WIRD JEMALS WIEDER SO SEIN, WIE ES WAR! NICHTS! NIE WIEDER!“, ihre Lippen bebten, „SIEH MICH DOCH AN! ICH BIN EIN WARACK. ICH HABE EINE WINDEL UM“, sie weinte und schrie zugleich, „ICH KANN NICHTS ALLEINE! NICHTS! ICH BIN IMMER AUF HILFE ANGEWIESEN. DIE GRÖSSTE KRAFTANSTRENGUNG DES TAGES IST FÜR MICH, IRGENDWIE IN DEN ROLLSTUHL ZU KOMMEN. MEINE BEINE HALTEN MICH NICHT! ICH HABE KEINE KRAFT! ICH BIN AM ENDE!“
Ihre Stimme war immer lauter, immer verzweifelter geworden.
Er betrachtete sie mit Tränen in den Augen, aber machte keine Anstalten, sie in irgendeiner Form beruhigen zu wollen. Instinktiv spürte er, dass es genau das war, was sie jetzt brauchte. Sich einfach alles von der Seele zu schreien. Und dennoch zerriss es ihm das Herz, sie so leiden zu sehen.

Als sie weinend verstummte, wartete er einen Moment, bevor er sich zu ihr auf die Bettkante setzte und sie in den Arm nahm. Erst nach einigen Minuten wischte er ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht.
„Ich sage dir nicht, dass es einfach wird, Kleine“, er machte eine kurze Pause, „aber ich sage dir, dass du
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