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Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Titel: Fesselnde Entscheidung (German Edition)
Autoren: Alissa Sterne
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würden sie eine Samba tanzen. Sie lachte, als sie ihn sah. In ihr Lächeln hatte er sich damals verliebt. Es war so offen und herzlich, dass es einfach ansteckte. In ihren großen, blaugrünen Augen konnte man ertrinken. Auf ihrem leicht gebräunten Gesicht entdeckte er wieder vereinzelt Sommersprossen, die er ausgesprochen süß fand. Er wusste aber, dass sie sie hasste und im Sommer am liebsten nicht ohne Lichtschutzfaktor 50 das Haus verließ. Das brachte aber alles nichts. Die Sommersprossen kamen jeden Sommer wieder – mit oder ohne Sonnencreme.
Schlank war sie - wie eh und je. Sie trug ein petrolfarbenes Longshirt über einer schwarzen Leggings, dazu hohe Keilsandaletten. Sowohl ihre Fingernägel als auch ihre Zehen waren zartrosa lackiert. Sie sah zum Anbeißen aus.

Zu gern hätte sie sein Angebot, sie nach Hause zu bringen, angenommen. Er war fast beleidigt, als sie dankend ablehnte und sich gegen halb elf von ihm verabschiedete. Aber sie wollte sich und vor allem ihm die peinliche Situation vor ihrer Tür ersparen, wenn sie ihm einen Korb hätte geben müssen. Seine Avancen waren klar – er wollte sie zurück. Sie fühlte sich geehrt und hatte seine plumpen Annäherungsversuche genossen.

Die Straßen waren wie leer gefegt. Klar, an einem Montagabend war nicht mehr viel los. Sie hätte sich schon früher verabschieden sollen, dann wäre ihr Weg noch belebter gewesen und das ungute Angstgefühl, welches wieder mal in ihr aufstieg, wäre vermutlich ausgeblieben.

Ihr Heimweg am Park entlang war spärlich beleuchtet. Sie ging schnell und hörte auf einmal ein Geräusch. Kurz darauf Schritte, die schnell näher kamen. Sie blickte sich panikartig um. Eine korpulente - mit zwei vollen Einkaufstüten beladene - Frau ging prustend schnellen Schrittes wenige Meter hinter ihr und überholte sie rasch. Sie war also gar nicht allein, erleichtert und tief durchatmend ging sie weiter. Wahrscheinlich konnte ihr wirklich nur eine Therapie helfen.

Urplötzlich packte sie wie aus dem Nichts jemand von hinten am Hals. Das Überraschungsmoment verschaffte dem Täter den entscheidenden Vorteil. Bevor sie schreien konnte, pressten sich grobe Lederhandschuhe fest auf ihren Mund. Im gleichen Moment wurde sie ins Gebüsch gezerrt. Äste und Sträucher knackten, gaben nach und rissen ihre Haut an Armen und Beinen auf. Sie versuchte sich mit aller Kraft aus dem Schwitzkasten zu befreien. Wild schlug sie um sich, bohrte ihre Fingernägel tief in das Fleisch ihres Peinigers, biss auf seinen Handschuh und versuchte, ihm mit aller Macht in die Weichteile zu treten. Aber es gelang ihr nicht. Sie wusste, was er wollte. Sie vergewaltigen – was sonst? Gleich würde er ihr ihre Klamotten vom Leib reißen und sich auf brutale Art und Weise an ihr vergehen und sie anschließend vielleicht sogar töten.

„Hör auf dich zu wehren, dann passiert dir nichts!“, flüsterte er in ihr Ohr, er atmete schnell.

Sie erstarrte für einen kurzen Augenblick. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Sollte sie es einfach widerstandslos über sich ergehen lassen? Vielleicht ließ er sie dann eher am Leben. Er war zu kräftig, sie hatte keine Chance sich aus seiner Gewalt zu befreien. Andererseits, wenn sie dem Schwein einen kräftigen Tritt in die Eier geben könnte, würde ihr die Flucht vielleicht doch gelingen. In der plötzlichen Stille hörte sie auf einmal Stimmen – noch in weiter Ferne, aber sie kamen näher. Hoffnung keimte in ihr auf. Auch ihm war es nicht entgangen, dass sich Passanten auf dem Weg unterhielten und in wenigen Sekunden an ihnen vorüber gehen würden.

„Scheiße!“, entfuhr es ihm.

Blitzschnell zwang er sie im Würgegriff auf die Knie, zog sie tiefer ins Dickicht und presste ihren Kopf auf den Boden. Sie roch frisch aufgewühlte Erde. Als ob das nicht schon reichte, drückte er ihren Brustkorb nach unten und machte sie bewegungsunfähig, in dem er ein Knie auf ihrem Rücken platzierte. Auf einmal spürte sie kaltes Metall an ihrer Schläfe und hörte ein klickendes Geräusch. Sie hatte Todesangst, zitterte am ganzen Körper und war nicht mehr in der Lage, klar zu denken.

„Wenn du einen Mucks von dir gibst, bist du tot!“

Sie sendete Stoßgebete gen Himmel und verabschiedete sich in Gedanken von allen, die sie lieb hatte.
„Bitte, bitte lass es schnell vorbei sein, bitte, bitte!“, sagte sie immer wieder zu sich selbst.

An die darauf folgenden Minuten konnte sie sich nur noch bruchstückhaft erinnern. Die Passanten
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