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Fernoestliche Heilkunst fuer die Seele

Fernoestliche Heilkunst fuer die Seele

Titel: Fernoestliche Heilkunst fuer die Seele
Autoren: Wolfram Petra u Schwarz Hollweg
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uns an und treibt uns zu Höchstleistungen. Als Disstress wird jener Stress bezeichnet, der sich negativ auf uns auswirkt und als belastend beurteilt wird. Eu- wie Disstress setzen sich häufig in einer Spirale fort: Eustress führt oftmals zu positiven Erlebnissen, die daraus gewonnene Zufriedenheit beflügelt uns weiter. Disstress lähmt uns, die Anforderungen werden schlechter bewältigt, was zu Grübelei und weiterer Belastung führt.
Stress als Überlebensfaktor
    Stress macht uns – salopp gesagt – blitzschnell und blöd. Er befähigt den Menschen, in bedrohlichen oder zumindest scheinbar bedrohlichen Situationen blitzartig, ja reflexartig, zu reagieren, ohne darüber nachdenken zu müssen. Der Steinzeitmensch, der sich abends am Feuer wärmte und plötzlich ein Geräusch im Gebüsch vernahm, durfte nicht lange darüber nachgrübeln, was da im Dunkeln raschelte – ob Säbelzahntiger, Wildschwein oder vielleicht doch nur die Großmutter, die sich beim Beerensammeln verirrt hatte. Er musste sofort abwehr-, angriffs- und fluchtbereit sein, nur das sicherte bei echter Gefahr sein Leben.
    Vereinfacht ausgedrückt zündet bei einer Stressreaktion in unserem Körper ein hormonelles Feuerwerk. Hat unser Zwischenhirn ein Ereignis als gefährlich eingestuft, schüttet das Nebennierenmark Adrenalin und Noradrenalin aus – die Initialzündung für eine zunächst nicht aufzuhaltende Reaktionskette: Herzschlag und Blutdruck erhöhen sich, Zucker- und Fettreserven werden bereitgestellt, dieMuskeln spannen sich, rote Blutkörperchen liefern vermehrt Sauerstoff. Sämtliche Kräfte im Körper sind jetzt auf Flucht oder Angriff gepolt. Alle Prozesse, die nun nicht unbedingt notwendig sind, werden unterbrochen: Die Verdauung liegt lahm, die Sexualfunktion ist abgeschaltet, die Immunabwehr ist auf null zurückgefahren. Selbst das Hirn ist betroffen. Während der Körper binnen Sekunden ungeheure Energiemengen zur Verfügung gestellt bekommt, werden aktive Denkprozesse blockiert – alles muss automatisch funktionieren, denn langes Nachdenken (Säbelzahntiger, Wildschwein, Großmutter …?) könnte das Leben kosten.
    Die Entscheidung, welche der beiden Reaktionen – Angriff oder Flucht, Aggression oder Panik – ablaufen soll, wird dabei blitzschnell und daher instiktiv getroffen. Angeborene Verhaltensmuster, gepaart mit Wissen und Erfahrungen, ergeben eine prompte Reaktion.
    Steinzeitmensch oder Großstadtkämpfer des 21. Jahrhunderts – im modernen Menschen läuft dasselbe Stressprogramm ab wie vor Urzeiten. Wenn auch selten ein Untier hinter der Ecke lauert, so sind wir dennoch vielfältigen Gefahren ausgesetzt, in denen wir prompt reagieren müssen: Wenn wir einer plötzlich herannahenden Straßenbahn ausweichen müssen, ein Ziegel vom Dach fällt, uns ein Kind vor das Auto läuft … Ein Schatten, ein ungewöhnliches Geräusch, eine Schrecksekunde – und in uns startet dasselbe Überlebensprogramm wie vor zig Tausenden von Jahren.
    Ist die Gefahr vorüber bzw. erkennt das Gehirn, dass die Situation doch nicht so brenzlig war, lässt die Stressreaktion wiedernach. Das Problem in unserer heutigen Zeit ist, dass der Körper immer öfter auf vermeintlich bedrohliche Außenreize reagiert: Verkehr, Lärm, Reizüberflutung, Überlastung in Arbeit und Familie, Konflikte, Erfolgs- und Termindruck etc. versetzen uns in Alarmzustand. Was im Körper als kurzfristiges Notprogramm angelegt ist, läuft plötzlich dauernd ab. Es ist, als stünde der Körper ständig unter Strom, um sich einer vermeintlichen Gefahr erwehren zu können. Doch die lebensrettende reflexartige Bewegung bleibt aus, da sie ja nicht gebraucht wird. Die Hormone, die uns für eine prompte Flucht- oder Abwehrreaktion präparieren sollten, werden nicht »abgearbeitet« und überfluten den Körper regelrecht. Sie führen schließlich zu einer Vielzahl von körperlichen und seelischen Beschwerden. Typische Stressfolgen sind beispielsweise Kopf- und Rückenschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Bluthochdruck bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Depressionen und Angststörungen können Folge von Dauerstress sein.

    Stress wird individuell wahrgenommen
    Stress ist ein höchst individuelles Problem. So tritt negativer Stress immer dann auf, wenn die persönlichen Möglichkeiten, etwas zu bewältigen, überschritten werden. Was für den einen seelische Pein bedeutet, kann für den anderen ein großes Glück sein. So empfinden manche Menschen einen Bungee-Sprung als
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