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Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Titel: Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Bruder…« Es folgten ein paar Quietschlaute, die einfach keinen Sinn ergaben.
    »Bruder. Sollen wir dich so nennen?«
    »Ja. Bringt mich zum Obersten.«
    »Du meinst den Tyrannen?«
    »Ja.«
    »Tu es nicht«, riet Ka-Semsis. »Er ist ein falscher Spion der Götter. Mag der übelste unter den Göttern wissen, wie er es hingekriegt hat, dass die Kugel ihn nicht verletzte – es muss ein Trick sein!«
    »Lassen wir das den Tyrannen entscheiden.«
    »Die Gefahr ist zu groß!«, beharrte Ka-Semsis.
    Aber Ka-Akon wandte sich an den Unverwundbaren. »Folge uns!«
    »Ja.«
     
    *
     
    Bruder Padraig folgte den Nosronen. Nicht alles von dem verstand er, was sie sagten. Der Abstieg dauerte relativ lange, da die Nosronen schlechte Kletterer waren. Padraig half ihnen so gut er konnte. Bei einem von ihnen konnte er eine deutliche Reserviertheit feststellen. Worin sie begründet lag, vermochte Bruder Padraig nicht zu sagen.
    Unterwegs sorgte er dafür, dass die Unterhaltung nicht abbrach. Jedes Wort, das der Translator aufzeichnete konnte auch im Rahmen einer späteren Auswertung noch sehr wertvoll sein.
    Außerdem reicherte es den Wortschatz des Systems an und führte so schrittweise zu einer Verbesserung der Kommunikation. So erfuhr Padraig, dass die drei Nosronen Priester waren, deren Aufgabe aber überraschenderweise nicht in einer Verehrung der Götter, sondern in deren Bekämpfung und Abwehr lag.
    Genau die gegenteilige Aufgabe, die man gemeinhin einem Priester zuschreiben würde, dachte Padraig.
    Normalerweise war es die Aufgabe von spirituelle Führern, dass sie eine Verbindung zur Welt des Göttlichen herstellten.
    Die Nosronen schienen an dieser Verbindung nicht interessiert zu sein. Mehr noch! Nichts schienen sie so zu fürchten wie die Götter!
    Offenbar sind hier schon einmal Fremdweltler gelandet. Und diese haben die Nosronen nicht gut behandelt. Padraig wollte mehr darüber erfahren.
    In der Zwischenzeit hatten sie den Eingang zu einem unterirdischen Labyrinth erreicht.
    Durch einen niedrigen Stollen folgte Bruder Padraig den Nosronen und aktivierte dabei eine Lampe an seinem Armbandkommunikator. Die Nosronen merkten nichts davon.
    Für sie war das Licht, dass von dieser Lampe ausging, unsichtbar. Schließlich erreichten sie einen größeren Stollen.
    Weitere Nosronen begegneten ihnen.
    »Holt den Tyrannen!«, forderte Ka-Akon.
    Das piepsende Stimmengewirr im Anschluss verlor sich im Chaos, und es war unmöglich für Bruder Padraig, irgendetwas davon mitzubekommen.
     
    *
     
    Es dauerte lange, bis Bruder Padraig endlich dem Tyrannen vorgestellt wurde. Äußerlich unterschied sich der Tyrann in seiner Kleidung nicht von den anderen Nosronen. Das einzige Zeichen, das ihn als Herrscher auswies, war ein Medaillon mit verschnörkelten Gravuren.
    Padraig atmete tief durch. Er fühlte ein Kratzen im Hals.
    Irgendetwas war in der Luft, was die Atemwege belastete. Er musste husten.
    Der Beginn der Unterhaltung mit dem Tyrannen war etwas mühsam – und das, obwohl der Translator inzwischen schon ein sehr viel größeres Vokabular verarbeiten konnte.
    Der Olvanorer erfuhr, dass der Tyrann seine Herrschaft nur zeitweilig ausübte. Immer dann, wenn die Notwendigkeit bestand, sich vor den vielarmigen Sternengöttern zu schützen, wurde jemand bestimmt, der die Priester in den Kampf führte und die Entscheidungen fällte.
    »Wann ist euer Volk auf die Sternengötter getroffen?«, fragte Padraig.
    »Das ist lange her. Einige von uns wurden von den Göttern in Besitz genommen und durch sie sprachen sie dann zu den anderen«, gab der Tyrann Auskunft. »Nachdem sie uns verließen, waren wir frei – und so wurde es die Aufgabe der Priester, unser Volk zu schützen, falls die Sternengötter jemals zurückkehren sollten, um uns erneut zu versklaven.«
    »Die, gegen die ihr jetzt in den Kampf zieht, sind keine Götter«, versicherte Padraig.
    »Sie haben viele von uns getötet.«
    »Aber sie haben nicht Besitz von euch ergriffen, oder?«
    »Das ist richtig«, gab der Tyrann zu.
    »Und vielarmig sind wir auch nicht.«
    »Wir wissen nicht, wie viele Arme die Götter wirklich hatten.«
    »Habt ihr keine Bilder oder Beschreibungen dieser Götter?«, fragte Padraig »Dann könnte man beweisen, dass ihre Körper anders aussahen als die unseren!«
    »Bevor sie verschwanden – aus einem Grund, den keiner unserer Ahnen erfuhr – vernichteten sie alle Abbilder, die die sterblichen Nosronen von ihnen gemacht hatten. Es gibt nicht ein einziges
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