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Ferien mit Biss

Ferien mit Biss

Titel: Ferien mit Biss
Autoren: Franziska Gehm
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dem Rodnyk erhob sich ein Budnyk gurond, das wie ein riesengroßes Fieberthermometer aussah. Statt Zahlen blinkten auf der Skala in Rot die Buchstaben: H-O-S-P-I-T-A-L-N-Y-K.
    Helene drehte sich zu Elvira um. »Ich möchte mich noch von jemandem verabschieden.«

Azdio,
Transsilvania!
    A uf dem Flughafen in Sibiu war nicht mehr viel los. Die meisten Flieger hatten schon abgehoben. Die meisten Reisenden waren schon in der Luft oder an ihrem Zielort angekommen. Der letzte Flug des Tages ging nach Bindburg in Deutschland. Eine kleine Schar Reisender stand am Schalter der TAROM und checkte ein.
    Elvira Tepes reichte dem Angestellten die Flugtickets. Auf seinem Namensschildchen stand: Ludovic Lobond.
    Er überflog die Daten. Dann blickte er auf. »Willst du wieder am Fenster sitzen?«, fragte er Helene.
    Helene nickte.
    »Und du am Notausgang?«, fragte er Silvania.
    Sie nickte ebenfalls.
    »Und du bekommst einen Gangplatz«, sagte Ludovic Lobond zu Daka.
    Sie nickte nicht. Daka hatte Herrn Lobond nicht gehört. Denn sie hatte Kopfhörer im Ohr. Sie hörte Krypton Krax. Aber nicht ganz so laut wie sonst.
    Ludovic Lobond gab Elvira Tepes einen Platz neben ihrem Mann. Dann druckte er die Bordkarten aus und reichte sie den Reisenden. »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug und bedanke mich, dass Sie TAROM für Ihre Reise gewählt haben.«
    Elvira Tepes lächelte dem Angestellten höflich zu.
    Mihai Tepes beachtete ihn nicht weiter. Er hatte Wichtigeres zu tun. Er musste sich von seinem Bruder verabschieden.
    »Vlad!«, rief er mit ausgebreiteten Armen.
    »Mihai!«, rief Vlad.
    Die Brüder fielen sich in die Arme. Sie klopften sich unablässig gegenseitig auf den Kopf, während sie sich umarmten.
    Tante Karpa riss Elvira an sich und klopfte ihr ebenfalls auf den Kopf.
    Elvira klopfte ihrer Schwägerin auf den Rücken.
    Bogdan Moldovan war ebenfalls mit zum Flughafen gekommen. Er interessierte sich für Flugzeuge. Das war die offizielle Version. Inoffiziell interessierte er sich für Silvania.
    »Azdio«, sagte er leise zu ihr.
    Silvania lächelte Bogdan zu. Sie musste daran denken, wie er sie aus dem Zelt gerettet hatte. Bei dem Gedanken daran hätte sie ihm beinahe einen Kuss auf die Wange gegeben. Doch dann musste sie an Jacobs winterhimmelgraue Augen denken. Sie beugte sich zu Bogdan und gab ihm eine Kopfnuss. Eine ganz sanfte. »Azdio.«
    Bogdan blickte Silvania lange nach. Er sah noch auf den Gang, der zur Gateway führte, als Silvania schon an Bord der Maschine saß.
    Helene hatte sich bereits ein paar Stunden zuvor von Murdo verabschiedet. Sie hatte ihn im Hospitalnyk besucht. Murdos Eltern waren auch dort gewesen. Dank der Behandlung von Dr. Liviu Chivu war Murdo schnell aus dem Koma erwacht und hatte sich von Dirk van Kombasts Knoblauchangriff weitestgehend erholt. Er war nur noch etwas schwach, etwas müde und stank noch etwas nach Knoblauch.
    Doch das alles hatte Helene nichts ausgemacht. Sie hatte sich ganz nah an Murdos Bett gesetzt. Sie hatte ihn angelächelt. Er hatte nicht zurückgelächelt. Sie wollte ihm tief in die orangefarbenen Augen sehen. Er war ihrem Blick ausgewichen. Sie wollte seine Spinnenhand halten. Er hatte sie zurückgezogen. Ein trauriger Abschied für Helene.
    Jetzt saß sie im Flugzeug und starrte auf den Vordersitz.
    Daka, die neben ihr saß, stieß sie sanft an. »Bist du noch sauer auf Murdo?«
    Helene nickte. »Er war so ... so weit weg.«
    »Unnahbar«, stellte Silvania fest, die sich vom Vordersitz umdrehte. »Und kühl.«
    Daka zuckte mit den Schultern. »Murdo ist nun mal cool. Er ist Sänger von Krypton Krax.«
    »Vielleicht hat er ja nur so cool getan«, überlegte Silvania laut. »Kann doch sein, dass er von seinen Eltern eine Standpauke bekommen hat, dass er sich nicht mit einem Menschenmädchen einlassen soll.«
    Daka stülpte die Lippen nach außen. »Möglich. Immerhin sind seine Eltern Transgiganten. Die sind garantiert streng.«
    Helene sah die Schwestern zweifelnd an. Es war wirklich nett von ihnen, dass sie ihr Mut machen wollten. Aber der Fall war klar. »Ich war nicht seine große Liebe, sondern nur seine dicke Milchkuh.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Silvania bestimmt.
    So richtig konnte Daka das auch nicht glauben. Aber sie kannte sich mit dieser komplizierten Angelegenheit namens Liebe nicht besonders gut aus. Deshalb sagte sie lieber nichts.
    »Bestimmt lag es nur daran, dass seine Eltern dabei waren«, fuhr Silvania fort.
    »Aber er hätte mir doch irgendein
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