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Felidae 4 - Das Duell

Titel: Felidae 4 - Das Duell
Autoren: Akif Pirinçci
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gäbe, Bruchstücke des menschlichen Genoms in tierische Zellen einzuschleusen. Doch die so geschaffenen transgenen Tiere sind alles andere als Chimären. Ein transgenes Schwein, das menschliche Wachstumsfaktoren produziert, bleibt ein Schwein, und eine transgene Maus mit menschlichen Erbfaktoren ist weiterhin ein Nagetier. Das Schreckensbild vom halbmenschlichen Klon-Monster wird mit großer Wahrscheinlichkeit für immer eine Fabel bleiben. Eine Mensch-Schwein-Chimäre etwa wäre nach Ansicht der Biologen niemals lebensfähig: Die verschiedenen Zelltypen der beiden Spenderarten könnten wegen ihrer großen stammesgeschichtlichen Entfernung nicht miteinander kommunizieren, die Vereinigung zu einem funktionsfähigen Gesamtorganismus wäre nicht durchführbar.
    Lediglich der Mix zwischen Mensch und Schimpanse ist zumindest theoretisch nicht ausgeschlossen, weil das Erbgut dieser beiden Arten zu 99 Prozent identisch ist. Aber es bleibt offen, welche Motivation – außer Wahnsinn – einen Wissenschaftler zur Schöpfung eines »Menschimpansen« verleiten sollte.
     
     
    7 . Es ist ein alter Glaube, daß Katzen eine innige Beziehung mit der Musik ihrer zweibeinigen Hausgenossen verbindet. Der Eindruck ist wohl auch deshalb entstanden, weil die lustbetonten Kreaturen bei ihren ausschweifenden Liebesorgien wilde Lautmalereien vernehmen lassen, die wie die schreckliche Karikatur eines Konzertes wirken und den Namen »Katzenmusik« tragen. Schriftsteller und Künstler haben jedenfalls schon immer eine musische Ader in das kätzische Naturell hineininterpretiert.
    In der Realität gestaltet sich das Verhältnis der Katze zur Musik viel prosaischer als in den schönen Künsten. Es steht fest, daß alle Katzen jegliche Tonkunst verabscheuen, wenn sie eine bestimmte Lautstärke überschreitet. Ihr Gehörsinn ist schon im Normalzustand bis kurz vor die Schmerzgrenze aktiviert, so daß ihnen selbst ein lauter Mozart Pein zufügt. Manche Katzen machen sich mit Pawlowscher Voraussicht schon aus dem Staub, wenn der Finger des Herrchens die Power - Taste der Stereoanlage berührt. Andere zeigen mehr Entgegenkommen und können auf die eine oder andere Art »mitgehen«, wenn ihr spezieller Sound aus den Lautsprechern schallt. Das kann vorkommen, weil bestimmte Töne in der Katzensprache eine eindeutige, durch den Instinkt festgelegte Bedeutung haben, meint Zoologe Desmond Morris. Klagende Kätzchen »mauzen« zum Beispiel in einer bestimmten Tonhöhe, und wenn dieser Laut in einem Musikstück enthalten ist, fühlen sich besonders weibliche Katzen intensiv berührt.
    Der aufgebrachte Zustand, mit dem Kater manchmal auf Musik reagieren, läßt sich wahrscheinlich durch die Ähnlichkeit mit dem gebieterischen Liebeswerben der »heißen Miezen« erklären. Französische Forscher wollen bei einer Untersuchung im Jahr 1932 festgestellt haben, daß Katzen von dem »E« in der vierten Oktave sexuell stimuliert werden. Falls das stimmt, hätten sie das absolute Gehör, eine Gabe, die bei Menschen im Schwinden begriffen ist. Und wenn der Katze beim Musikkonsum plötzlich angst und bange wird, haben gewisse Töne sie wahrscheinlich an die alarmierenden Schmerzensschreie der eigenen Art gemahnt.
    Bereits früh in der Geschichte haben Menschen den Versuch unternommen, das lautliche Repertoire der Katze zu entlehnen und mit Hilfe von Instrumenten musikalisch nachzuempfinden. Die alten Ägypter imitierten das Fauchen ihres zugelaufenen Kultobjektes mit einem Instrument, das den Namen »Seschesch« trug. Es ist kaum noch überschaubar, wie viele Musicals, Symphonien und populäre Hits der letzten Jahre Assoziationen zum akustischen Ausdrucksverhalten der Katze enthalten.
    Francis' Lieblingslied »Somewhere over the rainbow« übrigens entstammt dem Filmmusical The Wizard of Oz . Music by Harold Arien and lyrics by E. Y. Harburg.
     
    Akif Pirinçci erwartet Sie auf Facebook und bei www.akifpirincci.blogspot.com
    Weitere FELIDAE-Fortsetzungen werden im Kindle Shop folgen.
     
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