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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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dachte Pug. Hatten die Dasati welche?
Wären die Briefe nicht gewesen, die er sich selbst
geschickt hatte, um hierherzukommen, dann hätte er
sich vollkommen überwältigt gefühlt. Er saß in einem Wagen mit seinem Sohn und Nakor, auf einer
Welt, die bevölkert war von unzähligen Geschöpfen,
die ihn sofort als unwichtigeren Punkt ihrer Alltagsgeschäfte umbringen würden, und er hatte keine Ahnung, was er hier machte. Aber irgendwo auf dieser
Welt befand sich eine Antwort, selbst wenn Pug im
Augenblick nicht einmal die Frage kannte.
Eins würde er jedoch wirklich gerne erfahren:
Weshalb bestand auf Omadrabar ein solches Ausmaß
an Mobilisierung? Nach dem, was man Pug erzählt
hatte und was er von den Zwölf Welten gesehen hatte, hatten die Dasati keine Feinde mehr. Einer der
Aufträge, den der TeKarana dem Orden der Hierophanten gegeben hatte, bestand darin, weitere Welten für eine Eroberung zu finden. Martuch und Pug
hatten mehrmals über die Verhältnisse im Reich der
Dasati gesprochen, aber nie war massenhaftes Reisen
zur Sprache gekommen.
Sie kamen durch ein großes Tor in einen relativ
kleinen Hof, über dem sich ein Gebäude erhob, das
Martuchs Zuhause auf Omadrabar darstellte.
Pug wartete, während Martuch seine Männer anwies, das Haus zu sichern, obwohl er nicht sicher
war, ob es sich bei »Haus« um den richtigen Begriff
handelte. Es war eher eine Reihe von großen Wohnungen, die sich in der Stadtmauer befand. Oder genauer, einer von vielen Mauern in der Stadt.
Pug wurde schwindlig. Von allen Planeten, die er
besucht hatte, war keiner so fremd wie Omadrabar.
Delecordia hatte einige Elemente mit der ersten Ebene der Wirklichkeit gemeinsam, und das Volk war
friedlicher. Kosridi war geografisch ein Echo Midkemias, und das hatte sich ebenfalls irgendwie vertraut angefühlt.
Dieser Ort jedoch war anders. Das Ausmaß der
Dinge, das Tempo des Lebens, das vollkommene
Fehlen von etwas Vertrautem: Er hatte keinen Bezugsrahmen mehr, für nichts, was er sah. Er hatte
angenommen, seine Erfahrungen mit der TsuraniKultur, eingeschlossen die Sklavenlager im Großen
Sumpf der Provinz Szetac, wären schwierig gewesen.
Aber zumindest waren die Tsurani Menschen und
hatten Familien, die sie liebten. Sie legten großen
Wert auf Heldentum, Loyalität und Opfer. Er wusste
nicht einmal, ob es Dasati-Worte für diese Ideen gab.
Er versuchte, die Konzepte auf andere Weise auszudrücken, und ihm fielen nur Tapferkeit, Treue und
Selbstlosigkeit ein.
Pug, Nakor und Magnus wurde ein einzelner Raum
zugewiesen, in dem sie warten mussten, und Martuch
befahl den Geringeren in seinem Haushalt, die Besucher zu ignorieren. Niemand würde mit ihnen sprechen, und sie würden auch keine Aufgaben erhalten.
Stunden schleppten sich dahin, und schließlich rief
man sie in Martuchs Privatgemächer, eine riesige
Reihe von Räumen, die Fenster auf den Hauptplatz
dieser Region der Stadt hatten.
Sie betraten ein Zimmer und sahen, dass Martuch
zusammen mit drei anderen auf sie wartete. Narueen
und Valko standen nahe der Tür, und der junge Krieger sah anders aus als beim letzten Mal: zögernder,
unsicherer, vielleicht sogar eingeschüchtert.
Die Gestalt direkt neben Martuch war hochgewachsen und hatte dunkles Haar und einen Bart. Er
schien ein Dasati zu sein, aber er hatte etwas an sich
… Pug spürte, wie seine Welt sich plötzlich zusammenzog, als verrieten ihn seine Sinne. Vor ihm stand
ein Wesen, das es unmöglich geben konnte. Der
Mann war ein Dasati, aber er war auch jemand, den
Pug gut kannte.
Er trat vor und sagte mit sehr vertrauter Stimme
und in der Sprache des Königs: »Hier nennt man
mich den Gärtner.« Er stellte sich vor die drei Besucher. Erst sah er Pug an. Als er Nakor anschaute,
nickte er einmal, und Nakor riss vor Staunen den
Mund auf.
Dann stand er vor Magnus. »Ist das mein Enkel?«,
fragte er.
Pug blickte in das Dasati-Gesicht und flüsterte:
»Macros.«
Zweiundzwanzig
Enthüllungen
     
Jommy kämpfte gegen die Fesseln an.
    Seine Arme waren ihm auf den Rücken gebunden
worden, wie auch den anderen Jungen, und dann hatte man sie zu den drei Booten gebracht, die am Ufer
lagen. Es waren Kanalboote, die mehr nach dem
Beiboot eines Schiffes als nach einem echten Flussboot aussahen. Jommy nahm an, sie hätten damit bis
zur Mündung des Flusses segeln können, denn dieser
Teil des Flusses war breit und floss träge dahin, also
würde es nur ein paar Minuten dauern, um
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