Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5
Autoren: Ins Reich der Finsternis
Vom Netzwerk:

hatten sich die Männer aus Salmater auf sie gestürzt,
schnitten ihnen die Kehlen durch oder erstachen sie
mit ihren Schwertern. Als zwanzig tote oder sterbende Männer im Sand lagen, rief der Offizier: »Brecht
das Lager ab! Ich will alle bei Sonnenaufgang wieder
auf unserer Seite der Grenze sehen!« Zu Grandy und
den anderen sagte er: »Adlige oder nicht, wenn ihr
mir Ärger macht, werdet ihr enden wie die anderen.«
Vier Wachen passten auf die Jungen auf, während
die Männer sich bereitmachten, das Land zu verlassen. Jommy warf Servan einen Blick zu und sah,
dass alle vorsätzliche Tapferkeit aus ihm verschwunden war. Godfrey und Zane wirkten verängstigt, und
Grandy zitterte ebenso vor Angst wie von der Kälte.
Er konnte nur hoffen, dass Tad durchgekommen
war und den General und die Männer aus Roldem
flussabwärts führte und dass sie hier eintrafen, bevor
die Leute aus Salmater wieder über die Grenze zurückkehren konnten. Er warf einen Blick nach Osten
und sah, dass der Himmel dort heller wurde.
    Pug versuchte nicht zu glotzen, denn es war klar,
dass die meisten Geringeren ihre Augen niederschlugen und sich um ihre Arbeiten kümmerten. Nakor
schien das nicht zu interessieren, und er starrte die
hohen Türme an, die sich hunderte von Fuß in die
Luft erhoben. »Wie erklettern sie sie?«, fragte er.
    »Wahrscheinlich haben sie drinnen ein Gerät, das
einen hebt oder senkt«, spekulierte Magnus.
Omadrabar-Stadt war unmöglich nach menschlichen Maßstäben zu begreifen, dachte Pug. Es gab
keine heruntergekommenen Viertel, keine Armenviertel, nichts, was auch nur im Entferntesten auf eine Klasse von Bürgern hingewiesen hätte, die man in
jeder menschlichen Stadt auf zwei Welten finden
konnte.
Hier waren alle Gebäude durch Brücken miteinander verbunden, die sich über weite Prachtstraßen
oder Kanäle spannten, oder über Straßen, die mithilfe
von Tunneln mitten durch die Gebäude führten. Pug
konnte es nur schätzen, aber nach menschlichen
Maßstäben würde es vielleicht tausende von Jahren
dauern, um eine solche Stadt zu bauen, und er konnte
sich nicht vorstellen, dass jemand in der menschlichen Geschichte sich eine Stadt als vollständig miteinander verbundene Struktur vorstellen könnte.
Sie fuhren an einem der wenigen offenen Parkbereiche vorbei, auf dem Bäume und kurzes Farnkraut
wuchsen. Pug erkannte, dass diese Vorliebe für einzelne, miteinander verbundene Gebäude wahrscheinlich von dem gleichen Antrieb ausgelöst wurde, der
alle gesellschaftlichen und politischen Strukturen in
dieser Kultur verband.
Er wandte sich seinen Gefährten zu und fragte leise: »Werden wir diese Wesen je verstehen?«
Nakor grinste, und man sah ihm sogar durch den
Dasati-Schutzzauber an, dass er entzückt war.
»Wahrscheinlich nicht, aber wir sollten imstande
sein, zu einer für beide Seiten nützlichen Übereinkunft zu kommen, wenn wir uns mit den richtigen
Leuten in Verbindung setzen.«
»Und wer sind diese Leute?«, flüsterte Magnus.
Nakor zuckte die Achseln. »Wir müssen hoffen,
dass es diejenigen sind, mit denen wir unterwegs
sind.«
Von der Sternenbrücke waren sie zu Fuß zu einer
Stelle gegangen, wo ein Wagen wartete, begleitet
von vier handverlesenen Kriegern von Martuchs
Gruppe, den Sadharin. Selbst in dieser fremden Welt
brauchte man Pug nicht zu sagen, dass etwas Bedeutendes geschah.
Überall waren große Mengen von Bewaffneten,
Todespriestern und Wagen unterwegs. Es war, als
würde sich diese Stadt auf eine Invasion vorbereiten,
aber das war unmöglich. Das hier war die Heimatwelt der Dasati, und kein Feind existierte in vorstellbarer Entfernung.
Ja, Pug wusste aus seiner Erfahrung während des
Spaltkriegs und des Schlangenkriegs, dass Eindringlinge mit der richtigen Magie alles erreichen konnten, aber einen Angriff auf diesen Planeten zu führen
… Das hier war keine Welt von Millionen wie Kelewan, es war eine Welt von Milliarden. Und mehr als
das, sie waren Dasati, ein Volk, bei dem die Kriegerklasse aus den Überlebenden bestand, den zähesten,
gefährlichsten Männern dieser Welt. Alle waren
mehrmals geprüft worden, seit sie etwa fünfzehn Jahre alt waren. Und es gab so viele von ihnen. Diese
Stadt allein war laut Martuch das Heim von sieben
Millionen, über eine Million von ihnen Krieger und
Angehörige von tausend Kampfgruppen. Das waren
mehr Bewohner als im Königreich der Inseln und beinahe so viele Seelen, wie es in ganz Groß-Kesh gab.
Seelen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher