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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2
Autoren: Der Konig der Fuchse
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feierlich. »Geht sanft mit ihr
um.«
Dann ging er zu Natalia, die ebenfalls geblieben
war. »Ich hoffe, Ihr könnt in der Zukunft glücklich
werden, Mylady.«
Sie lächelte ihn traurig an. »Und ich hoffe, Ihr findet eines Tages Frieden, Junker.«
Tal küsste sie auf die Wange und wandte sich
dann ab. Er ging zu Nakor und Pug und fragte: »Was
habt Ihr mit Kaspar vor?«
»Ich werde es dir später erklären«, erwiderte Pug.
Nakor sagte: »Die Söldner haben mir erzählt, wie
du Varen umgebracht hast. Sehr schlau, den Ball
nach ihm zu werfen.« Er grinste. »Ich wünschte, ich
hätte an so etwas gedacht.«
»Das hat ihn eigentlich nur abgelenkt und ihm die
Luft genommen. Getötet habe ich ihn, indem ich ihm
das Genick brach.« Er blickte zu Pug. »War es das
wert? Habt Ihr herausgefunden, ob Varen tatsächlich
plante, was Ihr befürchtet habt?«
Pug sah ihn unglücklich an. »Es war nicht das,
was wir den beiden Königen erzählt haben. Aber er
hat etwas beinahe genauso Schlimmes getan.« Er
senkte die Stimme und sagte: »Varen hat versucht,
einen Spalt zu öffnen.«
»Einen Spalt?«
»Ein Tor zwischen zwei verschiedenen Orten«,
erklärte Nakor. »Ich werde es dir später genauer erläutern, wenn es dich interessiert. Aber es ist die Art
von magischem Tor, das die Tsurani benutzt haben,
um hier einzudringen.«
Tal sagte: »Ich weiß, was ein Spalt ist, Nakor. Ich
habe die Bücher gelesen, erinnerst du dich? Es überrascht mich allerdings, dass er das vorhatte.«
»Uns ebenfalls«, sagte Pug. »Ich weiß mehr über
Spalte als jeder andere – oder jedenfalls dachte ich
das. Aber was Varen da gemacht hat, ist anders als
jeder Spalt, den ich je gesehen habe. Er hat schwarze
Magie und das Leben von Unschuldigen benutzt, um
ihn zu erschaffen, und es hat offenbar vor kurzem
funktioniert.«
»Wollt Ihr damit sagen, dass es hier in der Zitadelle einen Spalt gibt?«
»Nein, Tal«, erwiderte Nakor. »Aber wir befürchten, dass sich irgendwo da draußen einer bildet.«
»Aber wo?«, fragte Tal.
»Das weiß nur Varen«, antwortete Pug.
Tal seufzte. »Ich bin froh, dass ich kein Magier
bin. Meine Probleme scheinen verglichen mit Euren
schlicht zu sein.«
»Wir haben unsere Möglichkeiten«, erklärte Pug.
»Wir werden Leute hierher schicken, die Varens Arbeit studieren. Wir werden herausfinden, was er getan hat.« Er lächelte. »Du wirkst vollkommen erschöpft. Hol dir etwas zu essen und dann geh schlafen.«
»Nein«, sagte Tal. »Ich habe noch etwas zu erledigen, und das kann nicht länger warten.« Ohne weitere Erklärung drehte er sich um und verließ den
Thronsaal von Olasko.
»Er hätte Herzog sein können«, murmelte Nakor.
»Natalia hätte ihn geheiratet.«
Pug schüttelte den Kopf. »Nein, er sucht nach
Frieden, nicht nach Macht.«
»Glaubst du, er wird ihn finden?«
Pug legte seinem alten Freund die Hand auf die
Schulter. »Als er sich entschlossen hat, Quint und
Kaspar am Leben zu lassen, war das, glaube ich, der
erste Schritt auf dem Weg dorthin.« Er lächelte.
»Komm. Tal mag vielleicht nichts essen wollen, aber
ich bin am Verhungern.«
Das Klopfen an der Tür war sehr nachdrücklich,
und der Besitzer des Anwesens stand verängstigt auf.
Bis zum Sonnenuntergang hatte es in der Stadt von
Hundesoldaten nur so gewimmelt, und dann waren
andere Plünderer gekommen. Er hatte sich mit einem
großen Hackmesser verteidigt, und die Plünderer hatten ihn in Ruhe gelassen, nicht nur wegen seiner
Waffe, sondern auch, weil es bei ihm nichts zu stehlen gab.
Aber der Mann, der nun vor seiner Tür stand,
klang, als würde er sich nicht so schnell abschrecken
lassen. »Mach auf, oder ich trete die Tür ein!«
Der Mann brüllte zurück: »Ich habe eine Waffe!«
»Dann mach die Tür auf, denn wenn du mich dazu
zwingst, sie einzutreten, werde ich dich zwingen,
diese Waffe zu fressen.«
Der Mann würde eindeutig nicht gehen. Schließlich öffnete der Abdecker namens Bowart die Tür.
Ein Söldner kam herein, das Schwert an der Seite. Er
warf einen Blick auf den untersetzten Mann mit dem
großen Hackmesser und sagte: »Tu dir damit bloß
nicht weh. Ich suche nach einem Mädchen.«
»Hier gibt es kein Mädchen«, entgegnete Bowart.
»Das hier ist eine Abdeckerei und kein Bordell.«
Tal drängte sich an dem Mann vorbei. »Wo sind
deine Sklaven?«
Bowart zeigte auf die Hintertür, und Tal drückte
sie auf. Er ging über einen großen Hof, wo es nach
Tierkadavern und altem Blut stank. Weiter
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