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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2
Autoren: Der Konig der Fuchse
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umgekippter Tisch in der Soldatenmesse. Er und seine Männer hatten das Zeughaus
betreten und entdeckt, dass die Reserven des Herzogs
in der Messe zusammengetrommelt worden waren,
weil man sie von dort aus leicht in jeden Teil der Zitadelle schicken konnte.
    Leider war es Quint nicht gelungen, genügend
Männer durch die Tür zu bringen, um erfolgreich
anzugreifen. Zweimal hatte er ein Dutzend Männer
aus der großen Speisekammer, die Zeughaus und
Messe verband, zum Angriff geführt und war zurückgeschlagen worden. Nun hatten die Feinde auf
der Galerie oberhalb der Messe Bogenschützen aufgestellt, und sobald Quints Leute sich hinter der Barrikade hervorwagten, würde man sie mit Pfeilen spicken.
    Nur diese Brustwehr aus Tischen schützte die Eindringlinge jetzt noch, und sie waren ihrerseits bereit,
jeden Soldaten aus Olasko zu töten, der versuchte,
ihre Barrikade zu überklettern. Ein Söldner neben
Quint verzog jedes Mal, wenn ein Pfeil das Holz oder die Mauer hinter ihnen traf, das Gesicht. »Wir
werden doch einen Weg hier rausfinden, oder,
Hauptmann?«, fragte er.
    »Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß«,
antwortete Quint. »Aber es wird allmählich langweilig, hier sitzen zu bleiben.« Er sah sich um. »Kommt,
helft mir, diesen Tisch weiter nach draußen zu schieben.« Er bedeutete zwei weiteren Männern, ihm zu
helfen. Sie schoben den Tisch etwa vier Fuß weit vor,
und Quint gab den anderen ein Zeichen, mit ihren Tischen auf beiden Seiten das Gleiche zu tun. Bald
schon hatten sie genug Platz, dass ein weiteres Dutzend Männer aus der Speisekammer nachrücken und
sich auf einen erneuten Angriff vorbereiten konnte.
    Gerade als Quint den Befehl dazu geben wollte,
rief auf der anderen Seite jemand: »Seid ihr Hunde
bereit, euch zu ergeben?«
    Quint schrie zurück: »Wer ist denn gestorben, dass
du jetzt das Kommando hast, Alexi?«
Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann
antwortete der Offizier: »Quint? Bist du das?«
»Kein anderer!«, schrie Quint zurück.
»Wir dachten, du wärst längst tot.«
»Tut mir Leid, wenn ich dich enttäusche, aber ich
hatte andere Pläne.«
»Der Herzog wird mich belohnen, wenn ich ihm
deinen Kopf bringe.«
»Du musst nur kommen und ihn dir holen!«, rief
der ehemalige Kommandant der Armee von Olasko.
Als er keine Antwort erhielt, fügte er hinzu: »Oder
vielleicht möchtest du vorher über ein paar Dinge
reden?«
»Was hast du im Sinn?«
»Verhandeln.«
Wieder Schweigen, dann sagte der Offizier namens Alexi: »Ich kann dich von hier gut genug hören. Sag, was du zu sagen hast.«
»Inzwischen sollten ein paar tausend Hundesoldaten durchs Tor eingedrungen sein, Alexi. Zwei weitere Söldnerkompanien befinden sich bereits in der Zitadelle, und aus Gängen hinter dir kommen jeden
Augenblick mehr herein. Du hast uns hier vielleicht
festgesetzt, aber ich wette, wenn du ein paar Leute
ausschickst, werden sie feststellen, dass die anderen
Einheiten an allen Fronten schwer bedrängt werden.
Du kannst nicht gewinnen. Aber wenn wir die
Kämpfe hier einstellen, werden du und deine Männer
überleben.«
»Und wenn ich das tue und du gelogen hast, macht
der Herzog sich aus meinen Eingeweiden Strumpfbänder.«
»Schick Leute aus und lass dir melden, was draußen passiert. Ich kann warten.« Quint grinste die
Söldner in der Nähe an. »Ich habe es nicht eilig, solange meine Seite gewinnt.«
Diesmal dauerte das Schweigen länger, dann sagte
Alexi: »Du magst alles Mögliche sein, Quint, aber du
warst nie ein Lügner. Wie lauten deine Bedingungen?«
»Wir haben keine Probleme mit Männern, die nur
ihren Befehlen folgen. Legt die Waffen nieder, und
ihr werdet früher oder später begnadigt. Ich weiß
nicht, wer hier den Befehl haben wird, wenn die Sache vorbei ist, aber wer immer es sein mag, er wird
Soldaten brauchen, um den Frieden in Olasko aufrechtzuerhalten. Das ist eigentlich alles, was ich zu
sagen habe. Wartet, und wenn die anderen Kompanien damit anfangen, die Tore in eurem Rücken aufzubrechen, kommen wir über diese verdammten Tische
und greifen an. Aber wenn ihr euch jetzt ergebt, werden wir alle einen weiteren Tag leben. Wir können
uns sogar hinsetzen und zusammen ein Bier trinken,
wenn der Staub sich gelegt hat. Also, wie lautet deine Entscheidung?«
»Ich werde Leute ausschicken, Quint, und meinen
Männern befehlen, nicht zu schießen, solange ihr
hinter diesen Tischen bleibt. Einverstanden?«
»Einverstanden!« Quint steckte sein
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