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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig
Autoren: K. H. Scheer
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tat­säch­lich er­war­tet. Es er­staunt mich, daß sich un­ter den füh­ren­den Leu­ten die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on zahl­rei­che Nicht-Im­mu­ne be­fin­den. Dar­auf hät­te ich mich an Mer­klohrs Stel­le nicht ein­ge­las­sen. Sie kön­nen doch je­der­zeit ab­ge­hört wer­den.«
    »Von Te­le­pa­then, Sie ko­mi­scher Spitz­hut-Kuckuck«, tob­te Al­li­son un­ter­drückt. »Was den­ken Sie wohl, wie­viel von der Sor­te es gibt? Über­haupt kei­nen! Au­ßer­dem wer­den nur Men­schen im­mu­ni­siert, die für den Mars wich­tig sind. Ich bin si­cher, daß die At­ten­tä­ter die ein­zi­gen Ge­heim­po­li­zis­ten in ganz Ni­tra­byl sind, die auf At­lan­tis einen Vor­sor­geblock er­hal­ten ha­ben. Und ge­nau die – oder die meis­ten von ih­nen – hat sich Mer­klohr un­ter den Na­gel ge­ris­sen.«
    »Mann, ei­ne Aus­drucks­wei­se ha­ben Sie wie­der. Völ­lig un­aka­de­misch.«
    »Der Teu­fel soll Sie ho­len und HC-9 eben­falls. Ich bin für den An­griff.«
    »Der wä­re nicht nur falsch, son­dern töd­lich«, warf ich ein. »Fra­mus, Sie soll­ten eben­falls da­von aus­ge­hen, daß der At­lan­ter noch nicht weiß, wie ein­ge­hend er von den Mar­sia­nern durch­schaut wor­den ist. Das ist un­se­re Chan­ce. Sie re­den kein Wort, okay?«
    »Ich wer­de mich hü­ten. Mit Ih­rer pa­ra­be­ein­fluß­ten Psy­cho­lo­gie kom­me ich nicht mehr ganz mit. Wir – da kom­men sie.«
    »Schutz­schir­me ein­schal­ten«, for­der­te ich. »Los, Fra­mus! Die da­mit ver­bun­de­ne Or­tungs­ge­fahr spielt jetzt kei­ne Rol­le mehr.«
    Ich ak­ti­vier­te mein Ge­rät. Als sich der grü­ne Schlei­er über mei­nen Kör­per ge­legt hat­te, stand ich auf und ver­ließ die De­ckung, Han­ni­bal folg­te mei­nem Bei­spiel, blieb aber ei­ni­ge Schrit­te hin­ter mir.
    Ein Blick auf die Leuch­t­an­zei­gen be­lehr­te mich, daß der Pro­jek­tor auf Laut- und Fun­kim­puls-Durch­läs­sig­keit ge­schal­tet war. Wer die­se Maß­nah­me ver­säum­te, wur­de in­ner­halb des Schir­mes in je­der Be­zie­hung taub.
    Das stäh­ler­ne Schott schwang auf. Da­hin­ter kau­er­ten fünf Män­ner in ver­schie­den­ar­ti­gen Trach­ten, aber al­le hiel­ten sie Waf­fen in der Hand.
    Ich ver­schränk­te die Ar­me über der Brust und sah ih­nen gleich­mü­tig ent­ge­gen.
    »Der At­lan­ter ist nicht da­bei«, teil­te mir Han­ni­bal has­tig mit.
    »Ja! Ab­war­ten! Er kommt! Nur ein Narr wür­de so­fort er­schei­nen.«
    »Zwei der Pries­ter sind fas­sungs­los. Sie hat­ten den Mann er­war­tet, den du in den La­ger­räu­men er­wi­scht hast. Da­mit wird klar, wie­so wir re­la­tiv un­an­ge­foch­ten die Trep­pen hin­ab­stei­gen konn­ten.«
    »Es wird aber noch kla­rer, daß Mer­klohr nichts von dem be­vor­ste­hen­den An­griff der Ab­wehr weiß. Klei­ner – es muß blitz­schnell ge­hen.«
    Der Ge­dan­ken­aus­tausch er­folg­te in we­ni­gen Se­kun­den. Denk­vor­gän­ge sind im­mer we­sent­lich schnel­ler als Sprech­vor­gän­ge; ein wei­te­rer Vor­teil der te­le­pa­thi­schen Nach­rich­ten­über­mitt­lung.
    Ich er­griff so­fort die In­itia­ti­ve. Das in mir boh­ren­de Ge­fühl be­vor­ste­hen­den Un­heils wur­de im­mer stär­ker.
    »Ihr wer­det nicht un­vor­sich­tig ge­nug sein, in die­ser Um­ge­bung zu schie­ßen«, warn­te ich in Whur. »Die Fra­ge, wer wir sind, kann nicht be­ant­wor­tet wer­den. Wes­halb wir ge­kom­men sind, ist klar. Der von euch ent­führ­te Pho­ro­ser ist mir so­fort aus­zu­lie­fern. Dann ge­he ich, oh­ne wei­te­re Maß­nah­men ein­zu­lei­ten. Wo ist Mer­klohr? Er soll er­schei­nen, ehe ich ge­zwun­gen bin, ihn in mei­nem Be­richt als Narr zu be­zeich­nen. Nun?«
    Der äl­te­re, hoch­ge­wach­se­ne Mann, an­schei­nend der wich­tigs­te Dä­mo­nen­pries­ter die­ses Tem­pels, ver­stand au­gen­blick­lich den Sinn mei­ner Wor­te.
    Er leg­te sei­nen Schock­strah­ler zur Sei­te, trat hoch­auf­ge­rich­tet durch die Stahl­tür und ver­neig­te sich tief.
    Er glaub­te al­les zu ver­ste­hen und ver­stand nichts. Ich da­ge­gen wuß­te in dem Au­gen­blick, daß die­se Me­tho­de we­sent­lich vor­teil­haf­ter war als ein Ein­drin­gen mit Waf­fen­ge­walt.
    »Mer­klohr wird für Euch so­fort
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