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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig
Autoren: K. H. Scheer
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Wahr­schein­lich re­cher­chier­ten sie noch. Das war un­se­re ein­zi­ge und letz­te Chan­ce.
    Al­li­son ging um die drei be­sin­nungs­lo­sen Be­sat­zungs­mit­glie­der der un­ter­ir­di­schen Sta­ti­on her­um. Wir hat­ten sie völ­lig über­ra­schend mit Gaspro­jek­ti­len an­ge­grif­fen und an­schlie­ßend durch In­jek­tio­nen für vie­le Stun­den tief­nar­ko­ti­siert. Sie wa­ren un­ge­fähr­lich ge­wor­den.
    In den un­ter­ein­an­der ver­bun­de­nen Räu­men rühr­te sich nichts. Han­ni­bal lausch­te wie­der auf Ke­no­ne­wes Psi-Im­pul­se. Ich kon­zen­trier­te mich auf Ki­nys Durch­sa­gen und die un­mit­tel­ba­re Um­ge­bung.
    Al­li­son be­gann zu schal­ten. Au­gen­bli­cke spä­ter lie­fen die Ge­rä­te aus.
    Al­li­son sah zu dem Trans­mit­ter hin­über. Die leuch­ten­den Kon­trol­len wa­ren er­lo­schen.
    »Da­mit ent­kommt vor­erst kei­ner mehr«, stell­te er be­frie­digt fest. »Es kommt aber auch nie­mand da­mit an – und das er­scheint mir fast noch wich­ti­ger. Wo ist Na­ru?«
    Han­ni­bal deu­te­te auf ei­ne Wand. Sie war mit schall­däm­men­den Ma­te­ria­li­en ver­klei­det. Dar­un­ter be­fan­den sich ver­mut­lich me­ter­star­ke Mau­ern oder heim­lich an­ge­brach­te Stahl­ver­klei­dun­gen.
    Ich spür­te die Hirn­im­pul­se has­tig nä­her kom­men­der Men­schen bei­na­he kör­per­lich. Al­li­son, der Nicht­te­le­path un­ter uns, be­griff so­fort, wes­halb wir schnell in De­ckung gin­gen.
    Er ver­schwand hin­ter ei­ner Um­for­mer­bank, die seit der Stil­le­gung der Haupt­schal­tun­gen kei­nen Ar­beitss­trom mehr lie­fer­te. Im Ne­ben­raum war ein Klein­re­ak­tor mar­sia­ni­scher Bau­art aus­ge­lau­fen. Das muß­te na­tür­lich be­merkt wor­den sein, aber da­mit hat­ten wir ge­rech­net.
    »Al­li­son, hö­ren Sie ge­nau zu«, bat ich ge­las­sen. »Der An­griffs­plan wird ge­än­dert.«
    Ich ver­nahm ein lau­tes Schnau­fen, dann ei­ne hand­fes­te Ver­wün­schung und schließ­lich die Fra­ge:
    »Bei Ih­nen ist ein nor­ma­ler Mensch wohl nie vor Über­ra­schun­gen si­cher, wie? Was gibt es denn jetzt schon wie­der? Ke­no­ne­we muß aus der Mau­se­fal­le her­aus!«
    »Eben. Dort kom­men wir aber nie­mals hin­ein, wenn die Er­bau­er der Fal­le nicht da­mit ein­ver­stan­den sind. Hö­ren Sie das Ar­beits­ge­räusch? Das sind mo­d­erns­te Ab­wehr­an­la­gen. Sie be­gin­nen jen­seits die­ser Zen­tra­le. Wir sind von der un­er­war­te­ten Sei­te ge­kom­men. Das weiß ich seit ei­ni­gen Se­kun­den.«
    »Wie schön, daß man von Ih­ren Er­kennt­nis­sen we­nigs­tens et­was hört«, reg­te er sich auf. »Was wol­len Sie tun?«
    »Ein Psy­chos­piel­chen spie­len. Wir wis­sen mehr über die Din ge, die da kom­men wer­den als un­ser Geg­ner. Wir ken­nen den Aus­gang des Raum­kriegs und sind über den Ein­satz der de­ne­bi­schen Ge­heim­waf­fe ori­en­tiert, mit der der Mars kampf­un­fä­hig ge­macht wur­de. Das muß in we­ni­gen Ta­gen pas­sie­ren.«
    »Sie sind ver­rückt!« be­haup­te­te er, aber sei­ne Stim­me klang nicht mehr so er­regt.
    »Mög­lich. Fer­ner steht es fest, daß die von Stea­mers auf­ge­fan­ge­nen und teil­wei­se de­chif­frier­ten Fun­knach­rich­ten von Mer­klohr auf kei­nen Fall ge­hört, be­zie­hungs­wei­se ent­schlüs­selt wer­den kön­nen. An­dern­falls wür­den die mar­sia­ni­schen Kom­man­deu­re, spe­zi­ell Sag­hon, nie­mals so of­fen­kun­dig Nach­rich­ten über die Aus­he­bung des er­kann­ten Agen­ten­nests ab­strah­len. Folg­lich ist die at­lan­tisch-mar­sia­ni­sche Ab­wehr si­cher, daß nie­mand in Ni­tra­byl et­was da­mit an­fan­gen kann.«
    »Wo­mit Sie sa­gen wol­len, daß die Ge­heim­po­sitro­ni­ken un­se­res Zeit­de­for­ma­tors Chif­frier­grup­pen be­sitzt, die Mer­klohr des­halb noch nicht be­kannt sein kön­nen, weil sie so­eben erst neu ein­ge­führt wur­den?«
    »Schlau­es Kerl­chen«, mur­mel­te Han­ni­bal schläf­rig. »Vor­sicht, sie kom­men! Sie wis­sen ge­nau, daß es kei­ne re­gu­lä­ren Trup­pen sind. Sie tip­pen ganz rich­tig auf uns. Huch – sieh ei­ner an!«
    »Was ist?« frag­te Fra­mus ner­vös.
    »Oh, kaum et­was. Die Kna­ben ha­ben uns
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