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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum
Autoren: Nicole Sowade
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als wollte sie testen, ob ich noch bei Sinnen bin.
    Ich verdrehe die Augen. »Nicht Roman!« Traut mir Bine wirklich zu, dass ich Gespenster sehe?! »Nein, ein anderer Typ, gerade eben, am Snackautomaten.«
    »Also ich hab nur dich gesehen.« Sabine mustert mich eindringlich. »Und dir geht es wirklich gut?«
    Hoffentlich! So kurz vor der Jahrestagung Halluzinationen zu bekommen, wäre ungünstig. Ich nicke und zeige auf das Knopperspapier. »Danke dir. Ich glaube, ich muss wieder arbeiten.«
    Langsam kauend und jeden Fuß in den hohen Absätzen vorsichtig vor den anderen setzend, gehe ich in mein Büro zurück. Das kann doch nicht nur Einbildung gewesen sein! Noch immer halte ich verwundert den Schein in der Hand. Echtes Geld. Ein offizielles europäisches Zahlungsmittel. Seltsam.
    Bis ich an meiner Bürotür stocke. Dieses diebische Jackett kenne ich doch! »Wer zum Henker sind Sie?!« Manche Leute würden nun den Sicherheitsdienst rufen … »Und wo ist mein Twix?!« Mir liegt etwas anderes auf dem Herzen.
    Frechheit! Der Typ zuckt nicht einmal zusammen! Er richtet sich langsam auf, dreht sich um und mustert mich eindringlich. Ich schaue ebenfalls an mir herunter. Nein, kein Nippelalarm. Nichts an mir verrät, dass dieser Typ mich eben ganz schön durcheinander gebracht hat. Außerdem ist mein Outfit heute eigentlich ganz süß. Ich trage meine neuen High Heels, denen man nicht ansieht, dass sie bequem sind. Mir war nach dem Winterrock, der immer so toll an meinen Hüften schwingt. Und statt einer langweiligen Businessbluse habe ich mich für ein angesagtes, weißes Rüschenoberteil von Zara entschieden. Ich habe solch abschätzige Blicke nicht verdient.
    » Du bist also Elizabeth Schneider?!« Seine Augenbrauen richten sich auf.
    »Ja, die bin ich.« Angriffslustig recke ich das Kinn, drücke meinen Rücken durch und mache mich auf meinen Absätzen noch größer. »Und ich will jetzt wissen, welcher Idiot mir mein Twix weggenommen hat!«
    Der Typ lacht, so dass sich unverschämt süße Grübchen bilden, verschränkt die Arme vor der Brust und ignoriert meinen Angriff. »Dann sollten wir Roman wohl besser verschweigen, dass ich dich gerade geküsst habe. Oder, Elizabeth?«
    Mir wird heiß. Aus Scham, wegen der Art, wie er meinen Namen ausspricht und aus … anderen Gründen. Warum macht er das? Sein Blick schweift zu meinen Lippen und verlegen beiße ich darauf herum. Der muss mein Bodyguard sein. Doch Roman ähnelt der kaum. Er ist so groß wie mein Freund und hat die gleichen grünen Augen. Damit hört die Ähnlichkeit schon auf. Er ist nicht ganz so trainiert, blasser und eine seiner Augenbrauen ist schief. Außerdem trägt er eine dieser Hipster-Brillen, die nicht zu seinem biederen Büro-Outfit passen. Ende meiner Tour de Homme.
    »Ich bin Alexander.« Der Typ macht eine Pause. Es gibt verschiedene Arten. Seine besagt, dass er jemand anderen erwartet hat. Die Absatzschuhe haben ihn überrascht. Die Bluse garantiert auch. »Roman meinte, ich müsste nur permanent darauf achten, dass dein Zucker- und Koffeinpegel hoch genug ist. Dann würdest du mich schon mögen.« Er beißt von seinem Twix ab und kaut genüsslich darauf herum.
    Also ignoriert er gerade Romans Regeln. Ich kann nicht anders, als sauer zu seinem Mund zu schauen. Der spinnt wohl! Das wäre mein Riegel gewesen!
    »Findet Roman es zum Beispiel toll, dass du andere Männer so anstarrst?« Er beißt wieder ab, doch seine lässige Pose täuscht mich nicht.
    »Bild dir bloß nichts darauf ein!« Der glaubt doch nicht allen Ernstes, dass meine verlangenden Blicke ihm gelten! Nie im Leben! Die kleben am Twix. Ende der Vorstellung.
    Wieder an meinem Arbeitsplatz verhasple ich mich nervös. Immer wieder drücke ich die entf -Taste, weil ich mich vertippt, verklickt oder einfach vertan habe und korrigiere meine Fehler. Manno! Dass er mir gegenüber sitzt, damit kann ich leben. Aber muss er mich dabei so intensiv anstarren, noch dazu mit Romans Augen? »Hast du nichts zu tun?«
    »Zum Beispiel dich massieren?« Er springt auf und knetet plötzlich meine Schultern, so schnell kann ich nicht reagieren.
    »Hör auf!« Gereizt streife ich seine Hände ab. »So war das nicht gemeint und das weißt du auch!«
    »Ich soll auf dich aufpassen, Elizabeth. Mach dir um mich keine Sorgen. Ich bin beschäftigt.« Er setzt sich und mustert mich erneut mit diesem Blick.
    Mit Mich-Anschauen! 24 Stunden lang! Ich fass es nicht! Sollte er nicht die Umgebung nach potenziellen
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