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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber
Autoren: Cathy East Dubowski
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nicht.“
    „Super.“ Sie legte die Hand auf seinen Arm. „Warum gehst du nicht zu Mei rüber und fragst sie?“
    Mark verzog das Gesicht. „Kein Interesse.“
    Was? Kein Interesse? Falls das stimmte, war Mark der einzige Junge an der Schule, der kein Interesse an Mei hatte. Er musste über Zauberkräfte verfügen, um dem einnehmenden Charme der Austauschschülerin widerstehen zu können. Aber wie war es möglich, dass er Sabrinas Zauberspruch widerstand? „Warum nicht?“, fragte Sabrina ihn. „Ich meine, jeder sagt doch, dass sie wirklich nett ist. Und sie ist aus China. Du könntest doch mit ihr ausgehen.“
    „Was soll das?“, schnauzte Mark. „Gehst du gleich mit jedem aus?“
    Sabrina lief rot an. „Entschuldigung“, sagte sie. „So habe ich das nicht gemeint...“
    „Mach dir nichts draus“, erwiderte Mark und seine Stimme klang nicht mehr ganz so scharf. „Ich weiß, was du meinst.“ Er zuckte mit den Schultern. „Außerdem bin ich mehr an dir interessiert.“
    Entgeistert starrte Sabrina ihn an.
    „Äh, ich meine... du weißt schon, um an dem Projekt zu arbeiten.“ Jetzt lief Mark rot an.
    Sabrina seufzte und starrte zu Mei. Bei ihrem Zauberspruch musste es eine Art Kurzschluss gegeben haben. Vielleicht durch Sonneneinstrahlung oder einen Windsturm auf dem Jupiter. Möglicherweise war es auch einfach nur ihre miese Laune gewesen, die ihre Zauberkräfte aus der Fassung gebracht hatte. Klar, sie war auch nur ein Mensch. Um genau zu sein ein halber Mensch.
    „Also, hast du Lust?“, fragte Mark.
    Sabrina richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Mark. „Worauf soll ich Lust haben?“
    „Mein Partner zu sein. Bei dem Projekt.“
    „Klar, warum nicht?“ Sie blickte sich im Raum um. „Sieht aus, als ob alle anderen sich mit Mei zusammentun.“
    „Ist doch ganz normal, dass man sich für etwas Neues interessiert.“
    Sabrina lachte. „Das klingt wie ein Glücksspruch in einem Glückskeks.“
    Mark nickte und tat, als ob er es ernst meinte. „Wenn man Glückskekse isst, kriegt man jede Menge Weisheit ab.“
    Sabrina lachte. Wieso war ihr eigentlich nicht schon früher aufgefallen, wie witzig Mark war? Vermutlich, weil er normalerweise eher still war und nie den Klassenclown spielte. Aber mit ihm zusammen würde sie bei dem Projekt sicher viel Spaß haben. „Glaubst du, dass wir in unser Projekt ein paar Glückskekse einbauen könnten?“
    „Kann nicht schaden, es zu versuchen.“
    Genau, dachte Sabrina. Und es konnte ebenfalls nicht schaden, Mei einfach zu vergessen.
    Der Lehrer ermahnte die Klasse jetzt zur Ruhe und forderte alle auf, den jeweiligen Partner aufzuschreiben. Libby bestand darauf, Mei für sich allein zu haben. Sie tat, als ob die junge Chinesin eine Art Preis wäre, auf den sie einen Anspruch hatte.
    Die ersten zwanzig Minuten verbrachten sie damit, die möglichen Themen für das Projekt durchzusprechen, dann setzten sie sich ans Mikroskop.
    „Willst du zuerst reinschauen?“, fragte Sabrina Mark.
    „Nein, fang du an. Sag mir, was du siehst, und ich werde es aufschreiben.“
    Sabrina beugte sich über das Mikroskop und stellte das Okular ein, um etwas sehen zu können. Aber sie sah nichts. Lag der Objektträger vielleicht nicht richtig?
    „Was siehst du?“, wollte Mark wissen.
    Sabrina setzte sich auf. „Rein gar nichts.“
    Mark schaute sie nur entgeistert an. Im Mittelgang kicherte jemand. Ein paar Gesichter drehten sich zu Sabrina um, und bald starrten alle sie an. Das Klassenzimmer war erfüllt von Gelächter. Libbys Gekreische war am lautesten zu hören.
    Sabrina blickte sich um, denn sie wollte den Witz ebenfalls mitbekommen. „He, was ist denn so lustig?“
    Wieder prusteten alle vor Lachen. Selbst Mark hatte Mühe, sich das Grinsen zu verkneifen.
    In diesem Augenblick stand Mei neben ihrem Tisch. „Hier“, sagte sie und reichte Sabrina ein Päckchen Papiertaschentücher und einen kleinen Spiegel, den sie aus ihrer Tasche gezogen hatte. „Dein Auge“, meinte sie mit einem merkwürdigen Stirnrunzeln. „Du hast da was dran.“ Sabrina griff nach dem Spiegel und schaute hinein. Ein großer schwarzer Kreis umrundete ihr Auge. Es sah aus, als hätte sie sich ein schwarzes Auge gemalt. Ganz offensichtlich hatte jemand aus Spaß das Okular des Mikroskops geschwärzt. Aber wer hatte das getan? Und wann? Vielleicht jemand aus dem letzten Kurs, der nicht wusste, wer als Nächstes hier sitzen würde? Oder hatte es jemand auf sie abgesehen?
    Sabrina versuchte jetzt
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