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Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Titel: Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
Autoren: Marie Force
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brauche die Namen und Telefonnummern Ihrer Freunde.“ Sam reichte Laine ihre Karte. „Sie können mir eine Nachricht auf der Voicemail hinterlassen. Was ist mit der Zeit nach elf?“
    „Wir sind ins Bett gegangen.“
    „Sie auch, Ma‘am?“, wandte sich Sam an Carrie.
    „Ich habe bis zwei in meinem Zimmer ferngesehen. Ich konnte nicht schlafen.“
    „Und Sie?“, wollte Sam von Lizbeth wissen.
    „Ich war zu Hause in McLean mit meinem Mann und den Kindern“, antwortete Lizbeth empört.
    „Ich brauche die Telefonnummer Ihres Mannes.“
    Lizbeth hielt Sams Blick stand, dann drehte sie sich um und ging hinaus, um kurz darauf mit einer Visitenkarte zurückzukehren.
    „Danke“, sagte Sam.
    Die drei Frauen verließen den Raum.
    „Musste das wirklich heute sein?“, wandte Nick sich an Sam, sobald sie allein waren.
    „Ja, leider.“ Sie sah gequält aus. „Angesichts der Prominenz der Familie muss ich mich besonders streng an die Vorschriften halten. Das verstehst du doch sicher.“
    „Natürlich verstehe ich das. Aber sie haben eben erfahren, dass ihr Sohn und Bruder ermordet wurde. Du hättest ihnen fünfzehn Minuten Zeit geben können, damit sie das erst einmal verarbeiten, ehe du deine Polizeimethoden anwendest.“
    „Ich habe einen Job zu erledigen“, verteidigte sie sich. „Wenn ich eine Verhaftung vornehme, werden sie bestimmt erleichtert sein, dass der Mörder nicht mehr frei herumläuft.“
    „Was für einen Unterschied wird das für sie noch machen? Es bringt ihnen John nicht zurück.“
    „Ich muss wieder in die Stadt“, sagte sie statt einer Erwiderung. „Kommst du mit?“
    Nach einem letzten Blick durch das Zimmer, in dem er so viele glückliche Stunden mit John verbracht hatte, folgte Nick ihr hinaus.

4. KAPITEL
    Für Graham O‘Connor war eine Welt eingestürzt. In Kummer versunken lehnte er am weißen Koppelzaun und schaute über sein weites Land. John ist tot. John ist tot. John ist tot .
    Von dem Augenblick an, als Carrie ihnen ausgerichtet hatte, dass Nick im Haus auf sie wartete, hatte Graham es gewusst. Da an diesem Tag die wichtigste Abstimmung in Johns Karriere anstand, konnte Nick nur aus einem Grund gekommen sein. Graham hatte es gewusst, so wie er schon immer gewusst hatte, dass es etwas Beschämendes war, wenn ein Vater eines seiner Kinder mehr liebte als die anderen. Doch John war außergewöhnlich gewesen. Bereits von den ersten Lebensstunden seines jüngsten Kindes an hatte er das Besondere an ihm gesehen, das später viele Menschen dazu brachte, ihn ebenfalls zu lieben.
    Das Gesicht nass von Tränen, fragte Graham sich, wie das hatte passieren können.
    „Dad?“
    Die Stimme seines älteren Sohnes erfüllte ihn mit Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit. Der Himmel möge ihm verzeihen, dass er so etwas dachte - aber wenn er schon einen Sohn verlieren musste, warum dann nicht Terry statt John?
    Terry legte seine Hand auf Grahams Schulter, drückte zu. „Was kann ich für dich tun?“
    „Nichts.“ Graham wischte sich das Gesicht ab.
    „Senator?“
    Graham drehte sich um und sah Nick und den hübschen weiblichen Detective.
    „Wir fahren zurück nach Washington“, erklärte die Polizistin. „Aber vorher müssen wir noch wissen, was Sie letzte Nacht nach zehn gemacht haben.“
    Irgendwie gelang es ihm, seinen heißen Zorn im Zaum zu halten, angesichts dieser Andeutung, er könne vielleicht etwas mit dem Tod seines Sohnes zu tun haben, den er mehr als alle anderen geliebt hatte. Mit Ausnahme von Laine, natürlich.
    „Ich war hier mit meiner Frau. Wir hatten Freunde zu Gast, spielten Bridge und gingen so gegen elf ins Bett.“
    Diese Antwort schien sie zufriedenzustellen, denn sie wandte sich an Terry. „Und Sie?“
    „Ich war, äh, bei einer Freundin.“
    Terrys Frauengeschichten waren völlig außer Kontrolle geraten, seit seine politischen Ambitionen wegen Trunkenheit am Steuer zerstört worden waren - nur wenige Wochen bevor er seine Kandidatur für den Senat bekannt geben wollte. Es machte Graham krank, dass Terry mit zweiundvierzig noch genauso wenig Anstalten machte, eine Familie zu gründen, wie mit zweiundzwanzig.
    „Ich brauche einen Namen und eine Nummer“, erklärte die Polizistin. Terrys Wangen liefen rot an, und Graham wusste, was gleich kommen würde.
    „Ich, äh …“
    „Er kennt ihren Namen nicht“, sagte er und bedachte seinen Sohn mit einem verächtlichen Blick.
    „Ich kann es herausfinden“, versicherte Terry hastig.
    „Das wäre keine
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