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Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Titel: Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
Autoren: Marie Force
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beeinflussen zu lassen. Das war einer der vielen Gründe, weshalb Nick sie respektierte.
    „Tut mir leid, dass ich damit so herausplatze.“
    „Wie?“, fragte sie mit brüchiger Stimme.
    „Im Bett erstochen.“
    Am anderen Ende der Leitung war ein Stöhnen zu hören. „Aber wer … Ich meine, warum?“
    „Die Cops sind hier, aber noch weiß ich nichts. Du musst um eine Verschiebung der Abstimmung bitten.“
    „Das kann ich nicht“, erwiderte sie und fügte fast flüsternd hinzu: „Daran kann ich momentan nicht denken.“
    „Das musst du, Chris. Dieser Gesetzesentwurf ist sein Vermächtnis. Wir dürfen nicht zulassen, dass seine Arbeit umsonst war. Schaffst du das? Für ihn?“
    „Ja … okay.“
    „Du musst dich wegen der Mitarbeiter zusammenreißen. Erzähl ihnen noch nichts. Nicht bevor seine Eltern informiert sind.“
    „O verdammt, seine armen Eltern. Du solltest dich auf den Weg machen. Es ist besser, sie erfahren es von dir als von der Polizei.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann. Wie erkläre ich Leuten, die ich liebe, dass ihr Sohn ermordet wurde?“
    „Er würde wollen, dass du es ihnen beibringst.“
    „Vermutlich hast du recht. Mal sehen, ob die Cops mich überhaupt hier weglassen.“
    „Was werden wir ohne ihn tun, Nick?“ Diese Frage war ihm selbst schon durch den Kopf geschossen. „Ich kann mir diese Welt, dieses Leben ohne ihn nicht vorstellen.“
    „Geht mir genauso“, erwiderte Nick. Sein Leben würde völlig anders aussehen, wenn John O‘Connor nicht mehr im Mittelpunkt stand.
    „Ist er wirklich tot?“, fragte Chris, als müsse sie sich erst davon überzeugen, dass es sich nicht um einen grausamen Scherz handelte. „Jemand hat ihn umgebracht?“
    „Ja.“
    Vor dem Büro des Chiefs strich Detective Sergeant Sam Holland über ihre karamellfarbenen Haare, die sie während der Arbeit mit einer Spange bändigte, kniff sich in die Wangen, damit sie nicht so blass aussahen, und zupfte ihre graue Kostümjacke zurecht, die sie über einem roten Top mit Rundhalsausschnitt trug.
    Um ihre Nerven und ihren chronisch nervösen Magen zu beruhigen, atmete sie tief durch, ehe sie die Tür öffnete und in den Raum schritt. „Gehen Sie gleich hinein, Sergeant Holland. Er wartet auf Sie.“
    Na fabelhaft, dachte Sam und lächelte der Rezeptionistin kurz zu. Sie unterdrückte den Impuls, einfach umzudrehen und wegzurennen, und trat ein.
    „Sergeant.“ Der Chief, den sie einst Onkel Joe genannt hatte, stand auf und kam hinter seinem riesigen Schreibtisch hervor. Mit einem festen Händedruck begrüßte er sie. Seine grauen Augen musterten sie besorgt und mitfühlend. Beides war neu seit dem „Zwischenfall“. Wie dem auch sei, es wurmte sie. „Sie sehen gut aus.“
    „Ich fühle mich auch gut.“
    „Freut mich, zu hören.“ Er bedeutete ihr, sich zu setzen. „Kaffee?“
    „Nein, danke.“
    Er schenkte sich eine Tasse ein. „Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht, Sam.“
    „Das tut mir leid, und auch, dass ich die ganze Abteilung blamiert habe.“ Das war ihre erste Gelegenheit, persönlich mit ihm zu sprechen, seit sie nach einem Monat Beurlaubung zurückgekehrt war. Während dieser vier Wochen hatte sie den Satz wieder und wieder geübt. Sie hoffte, aufrichtig und überzeugend geklungen zu haben.
    „Sam“, meinte er seufzend und nahm ihr gegenüber Platz, den Becher in den großen Händen haltend. „Sie haben nichts getan, was Ihnen oder der Abteilung peinlich sein müsste. Jeder macht mal Fehler.“
    „Aber nicht jeder macht Fehler, die zu einem toten Kind führen, Chief.“
    Lange betrachtete er sie schweigend, als würde er über eine Entscheidung nachdenken. „Senator John O‘Connor wurde heute Morgen ermordet in seiner Wohnung aufgefunden.“
    „Um Himmels willen! Was genau ist passiert?“
    „Ich habe noch nicht alle Details. Aber nach allem, was man mir bisher gesagt hat, wurde er offenbar verstümmelt und in den Hals gestochen. Der Stabschef hat ihn entdeckt.“
    „Nick“, sagte sie leise.
    „Wie bitte?“
    „Nick Cappuano ist O‘Connors Stabschef.“
    „Kennen Sie ihn?“
    „Kannte. Doch das ist Jahre her“, fügte sie hinzu, verblüfft und beunruhigt, dass die Erinnerung an ihn nach wie vor Macht über sie hatte. Allein seinen Namen auszusprechen beschleunigte ihren Herzschlag.
    „Ich gebe Ihnen den Fall.“
    Es erstaunte Sam, dass man sie so unvermittelt wieder mit echter Arbeit beauftragte. Darum musste sie die eine Frage stellen: „Warum
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