Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Titel: Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
Autoren: Marie Force
Vom Netzwerk:
etwas davon gesagt.“
    „Das spielt jetzt auch keine Rolle mehr, schließlich ist es lange her.“ Aber wenn seine Reaktion auf ihr Wiedersehen nach sechs Jahren irgendeinen Schluss zuließ, dann den, dass es sehr wohl eine Rolle spielte.

3. KAPITEL
    Die Kreisstadt Leesburg im Loudoun County, Virginia, inmitten der Pferdehochburg des Bundesstaates, liegt fünfunddreißig Meilen westlich von Washington. Mit seinen sanften Hügeln und grünen Weiden ist Loudoun geprägt von Pferdehaltung und -zucht. Als Graham O‘Connor sich nach vierzig Jahren im Senat zur Ruhe setzte, zog er mit seiner Frau auf das Familienanwesen außerhalb von Leesburg, um sich ganz ihrer großen Liebe zu Pferden zu widmen. Ihr gesellschaftliches Leben drehte sich seitdem um Steeplechase-Rennen, Hunde, die Jagd und den Belmont Country Club.
    Je näher sie Leesburg kamen, desto angespannter wurde Nick. Er hatte den Kopf zurückgelehnt und hielt die Augen geschlossen, während er sich innerlich darauf vorbereitete, Johns Eltern die grausame Nachricht zu überbringen.
    „Wer waren seine Feinde?“, fragte Sam nach einer Weile.
    Ohne die Augen zu öffnen, antwortete Nick: „Er hatte keine.“
    „Ich würde sagen, was geschehen ist, beweist das Gegenteil. Komm schon, Nick. Jeder in der Politik hat Feinde.“
    Er machte die Augen auf und blickte Sam an. „Nicht John O‘Connor.“
    „Ein Politiker ohne einen einzigen Feind? Ein Mann, der aussieht wie ein griechischer Gott, ohne zurückgewiesene Liebhaberinnen?“
    „Ein griechischer Gott?“, wiederholte er kurz lächelnd. „Findest du?“
    „Es muss doch jemanden gegeben haben, der ihn nicht mochte. Bei einem solchen Bekanntheitsgrad zieht man automatisch auch Neid und Eifersucht auf sich.“
    „John hat keine solchen Gefühle in den Menschen geweckt. Er hat die Leute sofort für sich eingenommen. Mit jedem, den er kennenlernte, fand er schnell eine gemeinsame Basis.“
    „Der privilegierte Sohn eines millionenschweren Senators pflegte Umgang mit gewöhnlichen Menschen?“ Sam klang zynisch.
    „Ja, allerdings“, bestätigte Nick. „Wir verstanden uns auf Anhieb. Seit unserer ersten Begegnung im Geschichtsseminar in Harvard behandelte er mich wie einen lange verloren geglaubten Bruder. Ich kam aus dem Nichts. Ich hatte ein Stipendium und fühlte mich wie ein Betrüger, bis John mich unter seine Fittiche nahm und mir das Gefühl vermittelte, mit dem gleichen Recht dort zu sein wie jeder andere auch.“
    „Was ist mit dem Senat? Rivalen? Jemand, der ihm seinen Erfolg neidete? Jemand, dem das Gesetz nicht passt, das ihr durchbringen wolltet?“
    „John war im Senat nicht so erfolgreich, dass es Neider auf den Plan gerufen hätte. Echten Erfolg hatte er jedoch mit seinen Versuchen, Einigung zu erzielen. Darin bestand sein Wert für die Partei. Er brachte Menschen dazu, ihm zuzuhören. Selbst wenn sie nicht einer Meinung mit ihm waren, hörten sie ihm zu.“ Nick schaute sie an. „Worauf willst du hinaus?“
    Sie dachte einen Moment nach. „Es handelt sich offensichtlich um ein Verbrechen aus Leidenschaft. Wenn jemand einem Mann den Schwanz abschneidet und ihm in den Mund stopft, ist das eine ziemlich krasse Botschaft.“
    Nicks Herz schien kurz auszusetzen. „Das war es, was er im Mund hatte?“
    Sam verzog das Gesicht. „Tut mir leid. Ich dachte, du hättest es gesehen …“
    „Gütiger Himmel.“ Er öffnete das Fenster, um kühle Luft hereinzulassen - und in der Hoffnung, sich nicht erneut übergeben zu müssen.
    „Nick? Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Statt zu antworten, stieß er nur ein tiefes Seufzen aus.
    „Hast du eine Ahnung, wer einen Grund hätte, ihm so etwas anzutun?“
    „Mir fällt niemand ein, der ihn nicht leiden konnte oder gar gehasst hat.“
    „Ganz offensichtlich gab es aber so jemanden.“
    Nick dirigierte sie zum Landhaus der O‘Connors. Sie fuhren eine lange gewundene Auffahrt entlang, die zu einem Backsteingebäude auf einem Hügel führte. Als Nick aussteigen wollte, legte Sam ihm die Hand auf den Arm.
    Er schaute auf die Hand hinunter, und nachdem er den Blick wieder hob, stellte er fest, dass Sam ihn betrachtete.
    „Ich muss dich noch eine Sache fragen, bevor wir ins Haus gehen.“
    „Was denn?“
    „Wo warst du gestern zwischen zehn Uhr abends und sieben Uhr morgens?“
    Perplex starrte er sie an. „Bin ich etwa ein Verdächtiger?“
    „Jeder ist verdächtig, bis seine Unschuld bewiesen ist.“
    „Ich war die ganze Nacht in meinem Büro und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher