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Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an
Autoren: Carly Phillips
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knallbunte Farben. Ich bin eigentlich eher der auffällige und nicht so der dezente Typ. Die ersten acht Monate hier waren untypisch für mich, vor allem, wenn ich mich zurückhielt, obwohl Jessie wie eine Dampfwalze über mich hergefallen ist. Das entspricht eigentlich gar nicht meiner Art.“ Sie beendete ihre Erklärung mit einem langen Atemzug.
    „Und du dachtest, dass ich, wenn du diese Seiten von dir vor mir verbirgst, dich … was? Lieber hätte?“ Er runzelte die Brauen, bis sich auf seiner Stirn mehr Falten als üblich abzeichneten.
    „Ich hatte Angst davor, dass du, wenn du mein wirkliches Ich kennen würdest, mich weniger lieb haben könntest. Oder noch schlimmer, dass du mich gar nicht mögen würdest. Vergiss nicht, dass ich nicht bei dir aufgewachsen bin, und dass du mich nicht von Anfang an erzogen und geliebt hast und so. Ich bin eine Erwachsene, die schon fix und fertig hier bei dir aufgekreuzt ist. Du hättest jedes Recht, mich nicht zu mögen, falls du das so empfinden würdest. Ich wollte einfach weder dir – noch Jessie oder Robin – Munition dafür liefern.“ Sie schluckte und sah ihm dann in die Augen.
    Seinem Gesichtsausdruck war anzusehen, dass ihn ihre Erklärungen amüsierten. „Mir ist aufgefallen, dass du den Kommandeur nicht zu den Personen zählst, die du zu enttäuschen fürchtetest. Gehe ich recht in der Annahme, dass du in meiner Mutter jemanden gefunden hast, von dem du weißt, dass er dich verstehen würde?“
    Molly nickte. „Sie ist mir sehr ähnlich.“
    „Jessie auch. Ich weiß nicht, ob du das schon gemerkt hast.“
    Sie lachte. „Sie hat versucht, mich zu erpressen und hat sich meinen gelben Lieblingspulli als Pfand ausgesucht. Ich glaube, das fällt mir erst jetzt auf. Wir hatten einen unheimlichen Fortschritt miteinander gemacht, bis ich Hunter verriet, was sie mir anvertraut hatte.“
    Der General legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie war ihm dankbar für diese zärtliche und ermutigende Berührung. „Jessie weiß, dass du Seths Leben damit gerettet hast. Sie ist ein kluges Mädchen. Sie mag zwar versuchen, dich dafür büßen zu lassen, einfach um herauszufinden, wie weit sie dein Schuldgefühl ausnutzen kann. Doch in ihrem Herzen hast du dich schon längst als du selbst bewiesen.“
    „Vielleicht.“ Molly sah ihm in die Augen. „Aber egal, ob ich das habe oder nicht, ich will ab jetzt nur noch ich selbst sein.“
    „Wir wollen alle, dass du ganz du selbst bist. Wir sind nicht wie deine Mutter. Wir erwarten von dir nicht, dass du jemand anderes bist. Seth hat versehentlich seinen Vater erschossen und es niemandem gesagt, nachdem ich verhaftet worden war, und trotzdem gehört er immer noch zur Familie. Es gibt nichts an dir, dass mich – oder deine Schwestern – dazu veranlassen könnte, dich abzulehnen.“
    Sie nickte, weil ihre Kehle zum Sprechen zu trocken war. Dann nahm sie sich zusammen und sagte: „Ich weiß das. Es ist vielleicht etwas spät, aber jetzt habe ich es auch begriffen.“
    Ihr Vater zog sie an sich und umarmte sie lange. „Ich liebe dich, Molly.“
    Sie lächelte. „Ich liebe dich auch. Das macht das, was ich dir sagen will, aber noch schwerer. Ich kann nicht in dein Geschäft einsteigen.“ Sie würde sich zwar wieder auf ihre juristischen Fähigkeiten besinnen, dachte Molly. Aber hoffentlich nicht im Geschäft ihres Vaters, sondern irgendwo in Hawken’s Cove, Hunters Heimatstadt. Sie schluckte.
    Er trat einen Schritt zurück, ohne die Hände von ihren Schultern zu nehmen. „Warum?“
    „Weil es Zeit für mich wird, endlich mein Leben in Ordnung zu bringen.“
    Er hob die Brauen. „Beziehst du Hunter in diese Neustrukturierung mit ein? Ich habe schon bemerkt, wie schlecht es dir geht, seit er weggegangen ist.“
    Sie schenkte ihm ein grimmiges Lächeln. „Es ist sehr offensichtlich, hm?“
    Der General nickte. „Unglücklicherweise, ja.“
    „Nun, ich weiß nicht, ob er mich noch haben will, oder ob es bereits zu spät ist, aber ich muss es versuchen.“
    Er grinste. „Ich habe nichts anderes von dir erwartet. Geh und hol ihn dir, Tiger!“
    Molly holte tief Luft. „Ja also, wünsch mir Glück. Ich werde es brauchen.“
    „Viel Glück, Liebling.“
    Molly hoffte, dass Worte genügen würden. Weil sie das Einzige waren, was ihr blieb, um Hunter davon zu überzeugen, ihr noch eine Chance zu geben.
    Als Hunter nach Hause zurückgekehrt war, stürzte er sich voller Elan in sein altes Leben, nur, dass er nicht mehr trank und
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