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Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an
Autoren: Carly Phillips
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wir wären bereits einen Schritt weiter.“
    „Sind wir auch.“ Er ging auf sie zu, bis er so dicht vor ihr stand, dass ihr Parfum ihn umhüllte. Hunter spürte ein so großes Verlangen nach ihr, dass es ihm beinahe körperlich wehtat. „Wir sind Freunde.“
    Sie war nicht bereit, sich noch mehr anzuhören. Und er hatte nicht vor, ihr seine Gründe noch einmal zu erklären. Er hatte ihr bereits gesagt, dass sie sich noch nicht mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt hatte, obwohl sie das Gegenteil behauptete. Sie hatte sich weder mit ihrer Mutter auseinandergesetzt noch ihre eigentliche, farbenfrohe Kleidung aus dem Schrank geholt oder die Liebe ihrer Familie damit auf die Probe gestellt, dass sie einfach sie selbst war, die Molly, die er kannte. Sie lebte immer noch im Haus ihres Vaters, mit einem Teilzeitjob, der nicht einmal ansatzweise ihren Fähigkeiten entsprach.
    Womit er sich in exakt derselben Situation befand, in der er gewesen war, als er den Fall angenommen hatte.
    Alleine.
    Molly starrte ihn ungläubig an. Seine Worte verschlugen ihr die Sprache. Sie konnte einfach nicht fassen, was sie da hörte. Schweigend leckte sie sich die Lippen und atmete schwer. Er verließ sie. Sie hätte es ahnen müssen, schließlich lebte er woanders, aber sie war trotzdem überrascht. Seine beiläufigen Worte halfen ihr im Moment nicht, einen Sinn in allem zu sehen.
    „Freunde“, flüsterte sie. War das alles, was sie waren?
    „Ich habe meine Arbeit hier erledigt“, sagte er und berührte ihre Wange. „Dein Vater wurde freigesprochen, und Seth wird es auch bald sein. Du hast deine Familie gefunden. Das hast du doch immer gewollt.“ Sein Ton klang rau und ungewollt barsch, als er sich von ihr abwandte und zur Couch hinüberging, um den Reißverschluss seines Rucksacks zuzuziehen. „Ich bin fertig. Wir können jetzt zu den anderen hinuntergehen. Kommst du mit?“
    Sie nickte. Ihre Kehle war zu trocken, um ein Wort herauszubringen.
    Oberflächlich gesehen hatte er recht. Ihre Familie war alles, was sie sich immer gewünscht hatte. Aber als sie mit Hunter das Zimmer verließ, gelang es ihr nicht, die Widersprüchlichkeit ihrer Gefühle noch länger zu ignorieren.
    Ihr Vater war frei, ihre Familie war zusammen, sie hätte vor Liebe zerplatzen müssen, doch stattdessen fühlte sie sich innerlich leer.
    Frank schaute sich im Wohnzimmer um und betrachtete seine Familie. Seine Mutter, seine kluge, weise, studierte Tochter, seine kratzbürstige Jüngste und die wiedergefundene Erstgeborene. Dann die Frau, die er liebte, und der Junge, den er liebte wie einen Sohn.
    Der General erhob sein Glas, das er mit Gingerale gefüllt hatte. „Ein Trinkspruch“, sagte er.
    Alles verstummte beim Klang seiner Stimme. „Auf meine Familie. Meine Familie, die alle Personen in diesem Raum beinhaltet. Wir haben in guten wie in schlechten Zeiten aufeinander geachtet. Wir haben gemeinsam die schlimmsten Zeiten durchgemacht, und wir werden auch wieder bessere Zeiten erleben.“
    „Hört, hört!“, sagte der Kommandeur, während sie mit ihm anstieß.
    Er fing Sonyas zärtlichen, dankbaren Blick auf. Letzte Nacht hatte sie ihm erzählt, dass sie erstaunt darüber war, dass er keinerlei Zorn auf Seth spürte, obwohl er ihn die Schuld für einen Mord, den er nicht begangen hatte, auf sich nehmen lassen hatte.
    Aber Seth war sein Kind. Nicht sein leibliches Kind, aber in jeglicher anderer Hinsicht, die zählte.
    Und sobald eine angemessene Zeit nach Pauls Tod vergangen war, wollte Frank diese beiden auch offiziell zu seiner Familie machen. Sonya war einverstanden. Sie würden es den Kindern beibringen müssen, aber Frank hoffte, dass jeder auf ihrer Seite stehen würde.
    „Ich wünschte, der Mann, der für unseren Familienzusammenhalt verantwortlich ist, wäre hier, um einen Trinkspruch entgegenzunehmen“, sagte Frank. Aber Hunter war schon bald, nachdem er bei der kleinen Familienfeier erschienen war, weggefahren.
    Und Molly seitdem sehr schweigsam.
    Er betrachtete sein Kind und hatte nur einen Wunsch. Sie sollte in ihrem Leben so glücklich werden, wie er es gewesen war. Er hatte zweimal die Liebe gefunden, und er hatte die Chance bekommen, eine Beziehung zu einer Tochter zu entwickeln, die ohne ihn aufgewachsen war. Sie alle hatten es verdient, glücklich zu sein.
    Die Türglocke läutete, und Molly, die offensichtlich froh war, entkommen zu können, eilte hin, um zu öffnen. Er spürte ein nagendes Gefühl in seiner Magengegend, weil er
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