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Fan Man

Fan Man

Titel: Fan Man
Autoren: William Kotzwinkle
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japanischen Plastikschuhe bringen mich um, und hier, Mann, liegt ein chinesischer Gummi-und-Segeltuchschuh für bequemes Horse-Badorties-Gehen. Wo is der andre, Mann? Hier is er, Mann, mit irgendwelchen durchgeweichten Bohnen, Mann, die drin sprießen. Ich kann die Harmonie der Natur nicht stören, Mann, ich werd zwei verschiedene Schuhe tragen müssen, einen gelben japanischen Plastikschuh, den andern roten chinesischen Segeltuchschuh und mein Gang, Man wird hoffnungslos unausgeglichen sein. Ich sollte besser überhaupt nicht rausgehn, Mann.
    Aber, Mann, du mußt raus. Wenn du draußen bist, kannst du dir immer noch ein Paar neue Lower East Side ukrainische Schlafzimmer-Papplatschen kaufen, die nach hundert Metern auseinanderfallen. Türlich, Mann, es is alles ganz einfach, wenn man es vernünftig betrachtet. Komm, Mann, wir gehn raus aus der Tür: Alles in Ordnung.
    Wieder durch die Tür, Mann, und die Stufen runter, die Stufen runter … eine, zwei, drei Treppen runter … Gott, Mann, ich hab meine Walkie-Talkies vergessen. Ich bin drei Treppen runtergegangen, Mann. Und dreh um und geh wieder rauf.
    Ich steig wieder die Stufen rauf, obwohl ich müde bin und auseinanderfall. Ohne meine Walkie-Talkies kann ich nicht sein, Mann. Der gesunde Menschenverstand, Mann, muß über die Müdigkeit des Körpers triumphieren.
    »Es ist wunderbar, Mann. Ich geb eine besondere Erklärung zu diesem Wunder aufs Tonbandgerät ab, Mann, so daß ich niemals diesen Augenblick überwältigender unbewußter Vorahnung vergessen werde. Scheinbar, Mann, kehrte ich meiner Walkie-Talkies wegen um, aber tatsächlich war es mein unbewußtes Denken, das mich zurücktrieb, Mann, denn ich hatte die Tür zu meiner Wohnung verdammt sperrangelweit offengelassen. Jeder hätte reingehn und den kostbaren wertvollen Inhalt meines Apartments wegschleppen können, Mann. Und so bin ich zurück im Müllhaufen, Mann, in dem elenden zerbrochenen verstreuten Allerlei meines Apartments, Mann, und ich seh ein weiteres Wunder, Mann. Es ist das Wunder des Wassers im Waschbecken, Mann, das ich laufen ließ. Mann, verstehst du, wenn ich nicht zurückgekommen war, hätt ich das Apartment überschwemmt, hätt meine Küchenschaben unter Wasser gesetzt und die Küchenschaben unter mir, wo die sechsundzwanzig puertoricanischen Mädels wohnen. Eine Katastrophe ist abgewendet, Mann. Mehr noch, jetzt is das Wasser beinah kalt, Mann. Es braucht nur nochn paar Minuten zu laufen, Mann, und ich kann nen Schluck trinken.«
    Ach, jetzt seh ich erst, daß ich meine süße kleine Mondlaute vergessen hab, hier hängt sie im Ofen. Die Mondlaute, Mann, ist das seltsamste verdammte Instrument auf der Welt, Mann, sieht aus wie ne chinesische Bratpfanne, Mann, und ich bin der einzige in der westlichen Welt, der es wagen würde, sie zu spielen, Mann, weil sie wie ein Chinese klingt, der die Treppe runterfällt. Das erinnert mich daran, Mann, daß ich besser aus der Wohnung raus sein sollte und die Treppe runter. Ich geh, Mann, schon auf dem Weg, durch die Tür. Ich mach die Tür jetzt dicht, Mann, ohne weitere Ankündigung.

3
Horse-Badorties’ Flasche Piña-Colada
    Die Straße, Mann, toll, die Straße. Befreit von meiner Wohnung, Mann. Bin hier draußen an einem Sommertag gehe trage Beutel und Mantel. Mann, warum hab ich den Mantel mit runtergenommen muß ihn sofort wieder raufbringen in mein Horse-Badorties-Apartment.
    »Hier spricht Horse Badorties, schalte Tonbandgerät ein, um noch ein paar wertvolle Geräusche zu sammeln. Hör mal das Brummen im Hintergrund, Mann. Horse Badorties ist auf der durchsichtigen weißen Schmiere vor dem großen Con-Edison-Transformator abgefahren. Hörst du den großen summenden Drachen, Mann, hör dir den mal an. Ich wollt ich könnt hierbleiben und zuhören, Mann, aber ich muß noch fünfzehnjährige Mädels für den Liebeschor anwerben, UNVERZÜGLICH!«
    Horse Badorties biegt in die Avenue A ein, Mann, was für eine wunderbare Straße. Guck dir den Dreck an, Mann, überall. Das ist mein Apartment, Mann, Avenue A ist einfach nur eine Verlängerung meines ewig-wandelnden Scheißhaufens. Warum, Mann, hab ich diesen Mantel mitgenommen? Es muß dreißig Grad im Schatten sein unter nem New Yorker BAUM!
    »Baum, Mann … Hier spricht Horse Badorties, Mann, schalt das Tonbandgerät ein, um Den Plan bekanntzugeben, Mann. Es ist so … ich erinner mich an einen gewissen Baum, Mann, im Van Cortlandt Park, wo ich als Kind aufgewachsen bin. Und da, Mann, DA gehn
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