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Falsches Gold

Falsches Gold

Titel: Falsches Gold
Autoren: Ulf Blank
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ist ein guter Junge. Er hat nur getan, was ich ihm aufgetragen habe. Es ist wirklich außerordentlich wichtig, seine Kunden niemals zu verärgern.«
    »Aber Mr Jonas ist doch auch ein Kunde«, warf Peter ein.
    »Schon, aber jemand hatte seit Langem einige Double Eagles von 1922 gesucht. Mein Neffe hat ihn nur informiert, und das Geschäft abgeschlossen. Es tut mir leid, dass dies zum Nachteil für euren Onkel war. Sagt ihm das, bitte. Sobald ich einen neuen 1922er Doppeladler bekomme, kann er ihn gerne sofort von mir erhalten.«

    Justus nickte langsam. »Danke«, sagte er dann.
    Mr Augustus schwieg. Er sah Justus einen Moment besorgt an, dann schloss er wieder die Augen.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür, und eine Krankenschwester kam ins Zimmer. »Seht ihr nicht, dass der Patient schlafen will?«, sagte sie streng. Sie nahm Peter die Blumen aus der Hand und stellte sie in eine Vase. »Es ist sehr nett, dass ihr euren Großvater besucht habt, aber jetzt geht bitte. Er braucht Ruhe.« Mit diesen Worten schob sie die drei ??? aus der Tür.

Lateinstunde
    Mit gesenkten Köpfen saßen die drei ??? auf dem Schrottplatz zusammen. Bob hatte seinen Notizblock auf dem Schoß und las immer wieder den rätselhaften Satz vor. Aquilae non volandum est . Justus nahm seine Unterlippe zwischen die Finger und knetete sie nachdenklich. »Das klingt ähnlich wie ein bekanntes lateinisches Sprichwort. Wie hieß das noch mal? Es liegt mir auf der Zunge …«
    »Errare humanum est«, sagte Peter schnell. »Irren ist menschlich.«
    »Peter!« Erstaunt sah Justus seinen Freund an. »Hast du dich über Nacht vom Sportass in einen Lateinfachmann verwandelt?«
    »Mein Vater sagt das immer, wenn er den Politikteil in der Zeitung liest«, antwortete Peter.
    »Ach so«, nickte Justus. »Es hätte mich, ehrlich gesagt, auch gewundert, wenn dieses Wissen ganz und gar alleine deinem Gehirn entsprungen wäre.«
    Peter sprang auf. »Just, ich glaube, du kannst es einfach nur nicht ertragen, wenn dein Superhirn nicht immer alles als Erstes rausfindet!«
    »He, ihr beiden, könnt ihr bitte mal aufhören, euch so zu dissen!«, rief Bob.
    Peter und Just hielten inne. »Uns zu … was?«
    Bob sah seine Freunde mit großen Augen an. »Sagt bloß, ihr kennt das Wort dissen nicht, ihr Sprachkünstler? Das ist modernes Amerikanisch und bedeutet: anmachen, ohne Respekt behandeln, jemanden schlechtmachen. Hört ihr etwa nie Hip-Hop?«
    »Yo, Bob!« Peter warf die Arme vor der Brust überkreuz und sang lauthals. »Du bist so flott im Galopp, Bobby Bob!«
    Ungerührt fuhr Bob fort: »Dissen heißt schmähen, beleidigen, beschimpfen, kränken, verletzen, verspotten! Und ich finde, es ist völlig egal, wer von uns eine gute Idee hat. Hauptsache ist immer noch, wir kommen mit dem rätselhaften Fall weiter!« Lächelnd sah er seine beiden Freunde an.
    Justus nickte Peter verlegen zu. »Entschuldige, Peter, ich wollte dich nicht anmachen. Du hast mir eben einfach die Worte aus dem Mund genommen.«

    Peter grinste. »Ist schon verziehen, du dicker, doofer Disser, du!« Die drei ??? brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Okay.« Justus holte tief Luft. »Aber was heißt nun ›Aquilae non volandum est‹? Wenn Peter richtigliegt, dann ist es Lateinisch.«
    »Mannomann!« Bob biss sich auf die Lippen. »Also ich komme da ohne Wörterbuch nicht weiter.«
    Peter stöhnte. »Ich habe ehrlich gesagt auch keinen Schimmer. Aquilae non volandum est?« Er starrte ein großes Loch in die Luft.
    »Na, Jungs, macht ihr eure Hausaufgaben?« Tante Mathilda betrat, einen Wäschekorb mit frischgewaschenen Sachen in den Händen, die Veranda und lächelte den drei ??? zu. »Was ist denn mit euch los? Ihr macht ja Gesichter wie drei Tage Regenwetter. Liegt das etwa daran, dass ich euch eben Latein sprechen hörte?«
    »War das wirklich Latein?«, rief Justus aufgeregt.
    »Natürlich.« Tante Mathildas Lächeln wurde breiter. »Ich habe mich schon gewundert, dass ihr das bereits in der Schule habt.«
    »Haben wir gar nicht, Mrs Jonas«, rief Bob. »Wir wollen nur rausfinden, was dieser eine Satz heißt: ›Aquilae non volandum est.‹«
    Tante Mathilda überlegte. »Wenn ich richtigliege, geht es um einen Adler, der nicht fliegen darf.«
    Justus sah seine Tante überrascht an. »Sicher?«
    »Aber ja! › Aquilae ‹ heißt der Adler. Und da er im dativus auctoris steht, also zur Angabe des Täters, bedeutet › non volandum est ‹, dass der Adler nicht fliegen darf!«
    »Zur
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