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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos
Autoren: Jennifer Fallon
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starrte auf den Schirm, als sich das Bild immer feiner aufbaute und ihm klar wurde, was Hawkes zu solchen Flüchen trieb.
    »Gezeiten«, sagte Kentravyon und kniff im gedimmten Licht des Konferenzraumes die Augen ein wenig zusammen. »Ist das …?«
    »Ja«, sagte Lukys.
    »Guter Gott … das kann nicht sein«, keuchte Arryl, wie die anderen vollkommen gebannt von dem Bild auf dem Schirm. Sie klang fast so baff wie Hawkes.
    Cayal wusste nicht, was er denken sollte. Er wusste nicht, was er fühlen sollte. Der Druck in seinem Brustkorb kam von der Einbildung, ermahnte er sich, nicht vom Schicksal, das ihn eingeholt hatte und mit einem Vorschlaghammer auf sein Herz eindrosch.
    Er blickte zu Hawkes und sah seine eigene Verwirrung, seinen Schock und Unglauben im Gesicht des Ersten Spions gepiegelt.
    »Was machen wir denn jetzt?«, fragte Arryl, als der Schirm das Bild in höchster Auflösung präsentierte.
    »Den Kristall des Chaos einsammeln«, sagte Lukys und fror die Aufnahme zum Standbild ein.
    »Wissen wir, wo er steckt?«, fragte Cayal und hoffte, er klang, als habe er sonst keine Sorgen.
    »Ist er nicht hier in Paris?«, sagte Maralyce. »In einem Museum?«
    Coryna schüttelte den Kopf. »Unser Schädel ist in Chicago. Teil einer Privatsammlung. Da die Gezeiten steigen, sollte es ein Leichtes sein, ihn dem Eigentümer abzunehmen.« Sie lächelte Hawkes an. »Gezeiten, du bist der reichste Mann auf Erden, Declan. Du könntest ihn einfach für uns kaufen.«
    »Und was dann?«, fragte Hawkes besorgt.
    »Dann kümmern wir uns um die Vorbereitungen für die nächste Königsflut, Sohn«, verkündete Lukys. Er kehrte dem Schirm den Rücken und sah die anderen an. »Sobald die Erdbevölkerung diese Bilder aus dem All gesehen und verstanden hat, ist es Zeit für uns, weiterzuziehen.«
    »Wir sollen den Kristall des Chaos anwenden? Das wird die Erde auslöschen«, erinnerte Hawkes, ziemlich überflüssig, wie Cayal fand.
    »So eine Schande«, sagte Lukys achselzuckend.

64
     
    Das medizinische Labor des AEVITAS-Raumforschungsschiffs Cape Canaveral war kahl und weiß, seine Temperatur sorgfältig geregelt. Und es war streng gegen Kontaminierung von außen versiegelt, seit sie ihren Sensationsrund im Weltall gemacht hatten. Randy überprüfte zum letzten Mal die Anzeige am Dichtungsventil seines Raumanzugs und vergewisserte sich, dass alles im grünen Bereich war, bevor er die innere Tür öffnete. Als er sich davon überzeugt hatte, dass alles in Ordnung war, legte er seine behandschuhte Handfläche auf das Schloss und wartete, bis die Glastür mit einem leisen Zischen aufglitt. Er schwebte hindurch, legte die Handfläche auf das Schloss auf der anderen Seite und ging nach seiner Patientin sehen.
    Dr. Randy Marks war von seiner Patientin sehr angetan. Selbst bewusstlos war sie wunderschön, und er hatte Stunden hier mit ihr zugebracht, sie untersucht und sich gefragt, wer sie wohl sein konnte.
    Körperlich war sie makellos. Fast schon zu makellos. Er konnte keinerlei physiologische Unregelmäßigkeiten an ihr finden, nicht mal die allerkleinste – außer dass sie die ganze Zeit im Koma lag. Auch ihre ethnische Herkunft gab ihm Rätsel auf. Sie sah aus wie eines dieser exotischen Geschöpfe, die im Nachtprogramm in der Werbung für virtuellen Sex auftauchten und mit einem verführerischen Kichern behaupteten, irisch-chinesisch-afrikanisch-spanischer Abstammung zu sein.
    Doch ihre DNA ließ keinerlei Rückschlüsse auf ihre Herkunft zu.
    Ein weiteres Mal überprüfte Randy die Monitore, obwohl er wusste, dass es dort wie üblich nichts Neues geben würde, und machte sich dann wieder daran, sie zu beobachten. Manchmal träumte er sogar von ihr. So ein Traum war es auch gewesen, der ihn heute Nacht hergeführt hatte, um ihre Werte zu überprüfen – obwohl Nacht an Bord eines Raumschiffs natürlich relativ war.
    Das Mysterium des Asteroidenmädchens – so hatten die Medien unten auf der Erde sie getauft, sobald sie von ihrer Entdeckung Wind bekommen hatten – trotzte aller Logik. Randy hatte keine Erklärung dafür, wie sie am Leben sein konnte, wie sie in der unfassbaren Kälte des Weltraums hatte überleben können, wie es möglich war, dass sie im ewigen Vakuum nicht implodiert war – oder wie sie überhaupt dorthin gekommen war.
    Natürlich überprüften sie das. Aber die Cape Canaveral war das erste Raumschiff der Erde, das es so weit hinaus in den Asteroidengürtel geschafft hatte. Angeblich jedenfalls.
    Das
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