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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos
Autoren: Jennifer Fallon
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gegeben hätte). Aber aus irgendwelchen Gründen sahen sich immer alle zur nächsten Konsole um, wenn sie den Computer etwas fragen wollten.
    »Namenlose Patientin spricht keine Sprache in unserer Datenbank«, antwortete nach einem Augenblick die irritierend hochnäsige Computerstimme in britischem Englisch.
    »Na wunderbar. Sie redet fließendes Kauderwelsch«, sagte der Captain, die immer noch versuchte, die widerstrebende Frau niederzuhalten. »Komm schon, Liebes, leg dich wieder hin. Wir tun dir doch nichts.«
    Etwas im Tonfall des Captains, wenn schon nicht ihre Worte, musste durch die Panik, an diesem seltsamen Ort aufzuwachen, zu dem Asteroidenmädchen durchgedrungen sein. Langsam entspannte sie sich und sank wieder auf das Kissen, aber ihr Blick huschte immer noch nervös zwischen ihnen hin und her wie der eines verschreckten Tieres kurz vor der Flucht.
    »Können Sie uns Ihren Namen sagen?«, fragte Randy so sanft er nur konnte. In Wahrheit hämmerte sein Herz so wild vor Aufregung, wie es eigentlich ihres hätte tun sollen.
    Die Frau sah ihn ausdruckslos an, sie verstand eindeutig kein Wort von dem, was er sagte.
    »Randy«, sagte der Captain und zeigte auf den Arzt. Dann zeigte sie auf sich. »Emma.«
    Sie zeigte mit einem fragenden Blick auf die Frau. »Du?«
    Als keine Antwort kam, versuchte der Captain es ein zweites Mal. »Randy. Emma. Du?«
    Endlich schien die Frau sie zu verstehen. Sie zeigte auf Randy und wiederholte seinen Namen. Dann zeigte sie auf den Captain und sagte »Emma«.
    Der Captain lächelte, nickte und zeigte dann wieder auf sie. »Und du? Wie heißt du?«
    Die Frau zögerte einen Moment, als müsste sie erst innehalten und über ihren Namen nachdenken. Einen Augenblick lang kam Randy der schreckliche Gedanke, dass diese wunderschöne Frau womöglich an Amnesie litt und sie nie herausfinden würden, wie sie hierhergekommen war. Aber dann stützte sie sich auf die Ellbogen, als hätte sie eine Entscheidung getroffen.
    Sie sah sich im Labor um und richtete ihre Augen dann auf Randy. Er beugte sich näher zu ihr, um ihre heisere Stimme hören zu können. Sie sagte etwas Unhörbares, gefolgt von einigen Worten, die er nicht verstand.
    Und dann wiederholte sie das erste Wort.
    »Ich glaube, sie sagt mir ihren Namen«, sagte er und sah den Captain voll Staunen an.
    »Und?«
    »Es klingt wie … bin nicht sicher … es klang irgendwie nach … Issa?«
    Das Asteroidenmädchen schüttelte wild den Kopf. Wieder beugte er sich zu ihr, strengte sich an, ihre Worte zu verstehen, und sah dann wieder den Captain an. »Nein, es ist was anderes …«
    Er wartete, bis sie ihren Namen wiederholt hatte, um sicherzugehen, dass er ihn auch richtig verstanden hatte, und dann lächelte er sie an. »Arkady«, sagte er. »Ich glaube, sie mg. Arkady.«

EPILOG
     
    »Ihr Gast ist da, Mister Hawkins.«
    Declan schaltete den Bildschirm mit dem Börsenreport aus und erhob sich. Er hätte dieser Ankündigung nicht bedurft. Er konnte die Anwesenheit eines anderen Unsterblichen in den Gezeiten fühlen. Vom Hotelfenster aus überblickte er die Stadt. Der Blick von der Suite dieses Penthouse war spektakulär. Zumindest sollte er das sein. In Wirklichkeit konnte man nicht mehr als ein paar Gebäudespitzen ausmachen, die aus dem Smogdunstschleier ragten, der Tokio einhüllte und das Leben in dieser Stadt zu einer tränentreibenden Angelegenheit machte. Declan war von Tokio wenig begeistert, aber es war der günstigste Ort, um zu der bevorstehenden Reise aufzubrechen, und so hatte er bezüglich seines Aufenthalts hier keine große Wahl.
    Der junge Mann, der die Ankunft gemeldet hatte, war ein heller, strammer Bursche, frisch von der London School of Economics. Declan hatte ihn vor knapp sechs Monaten angeheuert, um seinen vorigen Assistenten zu ersetzen. Er behielt keinen Assistenten länger als ein oder zwei Jahre. Und dann stellte er sicher, dass seine nächste Position bei AEVITAS (oder einer der zahlreichen Tochtergesellschaften) gut genug – und gut genug bezahlt – war, um sein Andenken an Deke Hawkins eher mit Dankbarkeit als mit Ressentiments einhergehen zu lassen. Das machte es weniger wahrscheinlich, dass sie nachträglich die kleinen Unregelmäßigkeiten in seinem Leben hinterfragten.
    Dieser neue junge Mann sprach mit einem Akzent, der auf eine Pazifikinsel schließen ließ. Einer der Millionen Flüchtlinge, die der steigende Meeresspiegel heimatlos gemacht hatte. Declan war auf ihn aufmerksam geworden, als
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