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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt
Autoren: K. H. Scheer
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weiß Be­scheid.«
    Die Au­gen wa­ren aus­drucks­los. Mir schi­en, als hät­ten sie je­den Glanz ver­lo­ren.
    »Ach so! Das dürf­te Ih­nen aber nicht viel nüt­zen, Dr. Rai­ser. Mein Mit­ar­bei­ter kann er­setzt wer­den, eben­so die Waf­fen. Blei­ben Sie bit­te auf Ih­rer bis­he­ri­gen Flug­rou­te. Wenn Sie ab­dre­hen, wer­de ich die Ra­ke­te ab­feu­ern. Sie wis­sen, daß es kein Ent­kom­men gibt. Mit ei­ner der­art schwer­fäl­li­gen Ma­schi­ne schon gar nicht. Ich möch­te noch ei­ni­ge Aus­künf­te.«
    »Sie un­ter­schät­zen mich. Pro­fes­sor Gold­stein ist in un­se­rer Ma­schi­ne, des­glei­chen ei­ni­ge äu­ßerst wert­vol­le Ge­gen­stän­de, nach de­nen der An­ge­hö­ri­ge Ih­res Vol­kes wäh­rend sei­ner letz­ten Au­gen­bli­cke drin­gend ver­lang­te. Ich hat­te aber kei­ne Ver­an­las­sung, ihm noch be­hilf­lich zu sein. Wir be­herr­schen den Zeit­um­for­mer auch oh­ne den De­ne­ber.«
    Der Frem­de fuhr hoch. Die eben noch so stump­fen Au­gen schie­nen plötz­lich zu flim­mern. Er war zu­tiefst er­regt. Nicht ein­mal die re­la­tiv große Ent­fer­nung konn­te das ver­schlei­ern.
    »Wo­von spre­chen Sie?« zisch­te es aus dem Ge­rät. »Sie ha­ben es ge­wagt, einen ›Großen‹ zu er­mor­den? Sie …!«
    »Sie soll­ten nicht zu über­heb­lich sein, mein Freund«, un­ter­brach ich ihn ge­las­sen. »Das Ge­hirn im Kör­per ei­ner Frau ist tot. Vor­her ha­be ich aber von ihm er­fah­ren, wie un­er­hört le­bens­wich­tig ein ge­wis­ses Zel­lak­ti­vie­rungs-Plas­ma ist. Hal­ten Sie uns doch nicht für Nar­ren! Oder bil­den Sie sich ernst­haft ein, ich wä­re mit ei­nem plum­pen Flug­schrau­ber in den Be­reich Ih­rer Ra­ke­ten ge­kom­men, wenn ich nicht ein un­be­dingt si­che­res Mit­tel zu un­se­rem Schutz be­sä­ße! Ma­chen wir es kurz, De­ne­ber! Ich ha­be den La­ger­raum in Zon­ta ge­fun­den. Das von Ih­nen be­nö­tig­te Plas­ma ist in mei­nem Be­sitz.«
    »Sie lü­gen«, lau­te­te sei­ne brü­chig klin­gen­de Ant­wort.
    »Mei­nen Sie? Es han­delt sich um arm­lan­ge, ro­te Zy­lin­der. Ge­nau in der Mit­te ei­nes je­den Be­häl­ters ist ei­ne win­zi­ge Kli­ma­an­la­ge be­fes­tigt. Soll ich Ih­nen noch mehr Be­wei­se lie­fern? Wenn Sie das ver­lan­gen, weiß ich, daß Sie schon nicht mehr klar den­ken kön­nen. Ihr Kol­le­ge konn­te nicht wei­ter­le­ben, da sein Zell­ge­we­be lang­sam abstarb. Sind Sie auch schon so weit?«
    Ich lach­te höh­nisch. Da­hin­ter ver­barg ich mei­ne Furcht. So­gar das Vi­brie­ren mei­ner Stim­me konn­te ich über­spie­len. Hier half nur noch der große Bluff, das stand fest.
    Der De­ne­ber schi­en an­ge­strengt zu über­le­gen.
    Tun­dry flog nach wie vor sei­ne wei­ten Schlei­fen. End­lich hör­ten wir die Ant­wort. Der De­ne­ber konn­te doch noch lo­gisch den­ken. Ich hat­te da­mit ge­rech­net.
    »An­ge­nom­men, Sie hät­ten die­sen Stoff – was ha­ben Sie da­mit vor?«
    »Ver­kau­fen, was dach­ten Sie! Ich schla­ge Ih­nen ein Ge­schäft vor. Na­tür­lich be­fin­det sich das Plas­ma nicht an Bord mei­ner Ma­schi­ne. Ich bin in die­se Ge­gend ge­kom­men, da wir Dr. Fehr­mann hier er­wi­scht ha­ben. Es war an­zu­neh­men, daß Sie uns be­mer­ken wür­den. Es geht nicht an, daß es im glei­chen Zeit­raum zwei ver­schie­de­ne In­ter­es­sen­grup­pen gibt. Oder sind Sie an ei­nem ge­fähr­li­chen Kon­kur­ren­ten in­ter­es­siert? Auch wir ha­ben mo­der­ne Atom­waf­fen. Mein Plan ist sorg­fäl­tig vor­be­rei­tet.«
    »Was schla­gen Sie vor, Dr. Rai­ser?«
    »Ei­ne Ko­ali­ti­on. Ich kann mir vor­stel­len, was Sie mit Ih­ren Maß­nah­men bezwe­cken. Ich will eben­falls Macht. Ent­we­der wir ge­hen zu­sam­men, oder Sie wer­den er­heb­li­che Schwie­rig­kei­ten be­kom­men. Oh­ne das Plas­ma wer­den Sie hilf­los ster­ben. Ich ha­be so­gar die stär­ke­re Po­si­ti­on! Al­ler­dings ha­ben Sie schon groß­ar­ti­ge Vor­be­rei­tun­gen ge­trof­fen. Die möch­te ich eben­falls ver­wen­den. Fehr­mann spricht von ei­nem Zu­sam­men­tref­fen mit Na­po­le­on im Lau­fe der nächs­ten Ta­ge.«
    Der De­ne­ber hat­te sich wie­der be­ru­higt, doch konn­te er den Rest sei­ner be­greif­li­chen
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