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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt
Autoren: K. H. Scheer
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hat­ten Dop­pel­ma­ga­zi­ne er­hal­ten. Wir konn­ten auf Ther­mo­ni­tal- und Nor­mal­ge­schos­se schal­ten. Man­zo ver­füg­te noch über sei­ne Son­der­waf­fe. Die Spe­zi­al­aus­füh­rung ei­nes hoch­wer­ti­gen Ul­tra­schall-Pro­jek­tors hing un­ter­halb sei­ner vor­ge­wölb­ten Brust. Das Ge­rät war nicht zu se­hen.
    »Tun­dry, neh­men Sie Kurs auf Bres­lau.«
    Der Pi­lot nick­te. Die Ma­schi­ne nahm wie­der Fahrt auf.
    Wir durch­s­tie­ßen die Schall­mau­er und gin­gen auf Hö­he. Dicht vor Lieg­nitz mein­te Han­ni­bal ge­dan­ken­voll:
    »Ei­gent­lich ist es nicht zu er­war­ten, daß der De­ne­ber einen zwei­ten Mann mit der ein­wand­frei­en Be­die­nung der mar­sia­ni­schen Ma­schi­ne ver­traut mach­te, oder?«
    »Ge­nau er­ra­ten!« stimm­te ich sei­nen Über­le­gun­gen zu. »Der Bur­sche dach­te nicht dar­an. Das war sein Feh­ler, den­ke ich. – Tun­dry, dros­seln Sie die Ge­schwin­dig­keit der Ma­schi­ne. Hier un­ten ist die Luft di­cker. Ich möch­te nicht mit Brand­bla­sen an­kom­men.«
    Dann um­kreis­ten wir Bres­lau. Der De­ne­ber mel­de­te sich wie­der. Er gab ein­wand­freie Peil­zei­chen.
    Wir lie­ßen die Stadt hin­ter uns zu­rück und flo­gen aufs freie Land hin­aus. Un­ten flüch­te­ten Men­schen und Tie­re. Wir leg­ten kei­nen Wert dar­auf, wei­ter­hin un­be­merkt zu blei­ben. Wenn die Leu­te mit ei­nem re­la­tiv klei­nen Schre­cken da­von­ka­men, hat­ten sie großes Glück ge­habt.
    Ein ein­zel­nes Ge­höft wur­de sicht­bar. Ent­we­der war das ein grö­ße­rer, frei­er Bau­er, oder es ge­hör­te ei­nem min­der­be­mit­tel­ten Ad­li­gen.
    In­mit­ten des großen Ho­fes be­merk­ten wir so­fort einen neu­en Bau. Er sah auf­fal­lend wür­fel­för­mig aus.
    Han­ni­bal mein­te da­zu:
    »Ein gu­ter Platz. Hier ist er si­cher, aber wo steht die Ma­schi­ne, wenn er in un­se­re Zeit zu­rück­kehrt?«
    »Be­stimmt nicht auf ei­nem Bau­ern­hof. In die­ser Ge­gend gibt es zahl­rei­che Fa­bri­ken. Von ei­nem grü­nen Strand ist nichts mehr zu se­hen. Wahr­schein­lich taucht das Ge­rät im Jah­re 2005 in ei­ner wei­ten Werk­hal­le auf. Es kann uns auch gleich­gül­tig sein.«
    Wir er­hiel­ten Lan­de­er­laub­nis, al­ler­dings muß­ten wir in ei­nem klei­nen Ne­ben­hof nie­der­ge­hen. Der Um­for­mer wur­de nun von ei­nem lang­ge­streck­ten Ge­bäu­de zur Hälf­te ver­deckt. Es war ei­ne fast lee­re Scheu­ne mit großen Holz­to­ren. Die Ern­te war noch nicht ein­ge­bracht.
    Das fla­che Dach wur­de von dem neu­en Bau über­ragt. Bei der ge­wal­ti­gen Grö­ße die­ser Ma­schi­nen war es ein Wun­der, daß die hie­si­gen Be­hör­den noch nichts da­ge­gen un­ter­nom­men hat­ten. Das muß­te doch auf­fal­len!
    »Der ist schon sehr weit ge­kom­men!« knirsch­te Tun­dry. »Na ja, vor wem soll­te er auch Angst ha­ben. Wahr­schein­lich hat er die maß­geb­li­chen Leu­te längst be­ein­flußt. Au­ßer­dem ist das hier ei­ne ein­sa­me Ge­gend. Wenn er schlau war, hat er kei­ne Men­schen­see­le her­an­kom­men las­sen.«
    Un­ser Trieb­werk lief aus. Ich griff nach dem MK und öff­ne­te die Ka­bi­nen­tür.
    »Tun­dry, den Fin­ger auf dem Knopf be­hal­ten. Wenn wir in drei­ßig Mi­nu­ten noch nicht zu­rück sind, ge­ben Sie den An­griffs­be­fehl.«
    »Sir, ich …«
    »Dann ge­ben Sie mit dem aus­ge­mach­ten Funk­zei­chen den An­griffs­be­fehl! Die Jä­ger sind in we­ni­gen Au­gen­bli­cken hier. Egal, wo wir auch sind, die Pi­lo­ten ha­ben den Um­for­mer mit Ener­gie­waf­fen an­zu­grei­fen. Das ist al­les.«
    Drau­ßen tauch­ten Män­ner auf. Ih­re Klei­dung paß­te zu die­ser Zeit, ihr Ge­ba­ren über­haupt nicht. Es wa­ren so­gar zwei Afri­ka­ner da­bei.
    Sie wa­ren be­waff­net, aber sie tra­fen kei­ne An­stal­ten, die Waf­fen auf uns zu rich­ten. An­schei­nend hat­ten sie be­son­de­re An­wei­sun­gen er­hal­ten.
    Wir stie­gen lang­sam aus und wur­den von ei­nem klei­nen, rot­haa­ri­gen Bur­schen er­war­tet. Un­se­re miß­traui­schen Bli­cke lös­ten bei ihm ein wi­der­li­ches Grin­sen aus.
    »Will­kom­men«, be­grüß­te er uns in ei­nem un­ver­fälsch­ten Ame­ri­ka­nisch. »Der Chef er­war­tet Sie. Fol­gen Sie
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