Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals
Autoren: Cassy Fox
Vom Netzwerk:
Ritual vollzogen. Wenn auch mit einigen Abstrichen.
    Die Bahn ließ sie heute einmal außer Acht und nahm ein Taxi. Nach allem, was sie gestern erlebt hatte, wollte sie sich selbst bei Tag von den Stationen fernhalten. Immerhin kam sie so nicht allzu spät zur Arbeit. Doch die wenigen Minuten reichten, um ihre Freundin zu einem tadelnden Blick zu veranlassen.
    „Langsam wird es ein wenig auffällig, liebe Kollegin.“ Laarni stand vor ihr. Die Haare, wie immer, streng zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Sie hatte bereits den weißen Arztkittel an und rückte sich die Brille zurecht. „Ich dachte schon , du kommst nicht.“
    „Ich habe verschlafen“, meinte Caitlyn und begab sich zum Umziehen in eines der hinteren Zimmer.
    „Das dachte ich mir bereits, aber warum dieses Mal?“, Laarni ließ nicht locker und folgte ihr.
    „War eine anstrengende Nacht“, gab Caitlyn nur von sich, während sie sich aus der Kleidung schälte.
    „Ach, Caitlyn.“ Ihre Freundin kam näher. „Was hast du dieses Mal gemacht? Wann bist du nach Hause?“
    „Zu dem Zeitpunkt, als du aufgelegt hast.“ Sie zog sich ihre Praxisklamotten über.
    „Irgendwie glaube ich dir das nicht.“ Laarni hielt sie auf, als Caitlyn aus dem Raum gehen wollte. Ihre Hand hielt den Türgriff fest, ihr Arm versperrte ihr den Weg. „Also?“ Die Stimme der Freundin wurde lauernd.
    Caitlyn seufzte und ließ sich ein wenig gegen die Wand sinken. „Ich bin wirklich gleich gegangen“, begann sie. „Nur auf dem Weg zur U-Bahn …“, sie stockte.
    „Was war da?“ Laarni nahm die Hand von der Klinke und verschränkte die Arme locker vor der Brust.
    „Ein Mord“, brachte Caitlyn hervor.
    „Was?“ Und plötzlich war die gesamte Coolness, die Laarni sonst ausstrahlte, verschwunden. „Wo? Und wie?“ Ihre Stimme wurde aufgeregt und besorgt. „Ist dir etwas passiert? Hat man dich angegriffen?“
    „Nein“, Caitlyn seufzte und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Ich habe nur etwas gesehen.“ Wieder brach sie ab.
    „Was genau?“ Laarni kam auf sie zu und setzte sich zu ihr. Ihre Hand griff nach Caitlyns und umklammerte sie.
    „Ich weiß es auch nicht .“ Ein Stöhnen und Caitlyn hielt sich den Kopf. „Es war ein Mann, der eine blutige Leiche in den Händen hielt. Als ich später mit der Polizei zurückkam, war er verschwunden. Ebenso sämtliche Spuren.“
    „Äh, was?“ Laarni wirkte verwirrt.
    „Ich … stehe neben mir. Keine Ahnung.“ Caitlyn schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn wirklich gesehen. Alles war voller Blut. Der Mann stand bei ihm, mit nacktem Oberkörper und als er mich sah, hat er mich verfolgt.“
    „Und die Polizei hat nichts gefunden?“ Eine Augenbraue rutschte Laarni hoch.
    „Nein, gar nichts.“
    Stille war im Raum eingekehrt und Caitlyn wurde von ihrer Freundin gemustert.
    „Hast du vielleicht irgendwelche Beschwerden?“, unterbrach die Neurologin das Schweigen.
    „Beschwerden?“ Caitlyn schüttelte den Kopf. „ Komm du mir jetzt nicht auch mit dem Thema ‚überarbeitet‘ oder so was.“
    „Auch?“
    „Der Detective hat gestern Ähnliches geäußert.“ Sie stand auf und rückte entschieden ihre Klamotten zurecht.
    „Du hast in letzter Zeit viel gearbeitet, Caitlyn“, sagte Laarni ruhig.
    „Nein!“ Caitlyn fuhr herum. „Ich weiß, was ich gesehen habe. Er war da, er hatte diese Leiche und er hat mich zu einer anderen U-Bahn-Station verfolgt.“
    „Aber … sie haben nicht die geringste Spur gefunden“, wi ederholte ihre Freundin.
    „Nein.“ Caitlyn ballte die Hand zur Faust. „Ich bin mir aber sicher.“
    Laarni seufzte und rieb sich die Nasenwurzel.
    „Ich will dir wirklich glauben, meine Liebe“, begann sie und Caitlyn spürte, dass sie das Folgende nicht hören wollte. „Aber vielleicht brauchst du etwas Ruhe. Ich meine, es kann ja nicht schaden. Und wenn das, was du erzählst, Wirklichkeit war, dann solltest du erst recht eine Pause einlegen.“
    „Das … das ist nicht …“ Caitlyn brach ab. „Natürlich ist es dein Ernst.“ Sie drehte sich um und ging zur Tür. „Hör zu, Laarni, ich will nichts mehr davon hören. Ich habe Termine, meine Patienten warten und ich werde sicher nicht irgendwohin in Urlaub fahren oder daheim rumsitzen und nichts tun.“
    „Na schön“, Laarni schien sich geschlagen zu geben. „Aber erlaube mir wenigstens, dich heute nach Hause zu fahren.“
    „Gegenvorschlag, du fährst mich heute Mittag in die Werkstatt und wir holen mein Auto ab.“
    Caitlyn sah
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher