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Facetten der Lust

Facetten der Lust

Titel: Facetten der Lust
Autoren: K Marcuse
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atemlos.
    »Scheiße!«
    Daniel hastete ins Bad. Nur wenige Zentimeter vorm Überlaufen der Wanne drehte er das Wasser ab.
    »Du verursachst mit deiner ausschweifenden Geilheit noch einen Wasserschaden.«
    Christin stützte sich auf ihre Ellenbogen und grinste ihn süffisant an.
    »Ich habe schließlich fünfzehn Jahre Orgasmen nachzuholen. Mir will scheinen, dass dir das nicht unangenehm ist?«
    Er lachte schallend. Sie hatte ja so Recht.
    »Daniel?«
    »Hm!«
    »Ich liebe dich!«

Das Geständnis
    Beschwingt stieg Teresa in ihren kleinen roten Flitzer. Liebevoll streichelte sie über das Armaturenbrett, bevor sie den Schlüssel ins Zündschloss steckte. Sie liebte ihren weinroten Mini, auch wenn er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatte. Die gedrungene, knuddelige Form verlieh ihm Charakter.
    Sie schmunzelte über sich selbst. »Mann, bist du heute überdreht«, schalt sie sich und startete den Motor. Das Radio ging ebenfalls an, und ohrenbetäubender Krach schlug ihr entgegen. Dann erkannte sie Linkin Park.
Numb
war eines ihrer Lieblingstücke, und so sang sie lautstark mit, natürlich völlig neben der Musik.
    Schwungvoll fuhr sie aus der Parklücke und wäre fast im schicken BMW eines Kollegen gelandet. Sie sah im Rückspiegel, wie er missbilligend den Kopf schüttelte.
    »Humorloser Stoffel. Ein bisschen Lebensfreude stünde dir auch gut zu Gesicht. Nur ein teurer Anzug und ein dickes Auto machen noch keinen begehrenswerten Mann aus dir.«
    Sie legte den ersten Gang ein und gab Gas. Der Splitt unter ihren Reifen flog nach hinten.
    Ihr Kollege fluchte. Wild gestikulierend fuchtelte er mit den Händen rum.
    »Ich bin ja schon weg. Reg dich nicht so auf. Es ist Wochenende! Du kannst den Spießer wegpacken.«
    An der Ausfahrt vom Firmengelände musste sie ewig warten, bis sie sich in den Verkehr einreihen konnte. Ihr letzter Blick in den Rückspiegel zeigte einen angesäuerten BMW-Fahrer, der ungeduldig mit den Fingern gegen sein Lenkrad trommelte.
    Dir auch ein schönes Wochenende! Wie kann man nur so verknöchert sein? Dabei ist er nicht viel älter als ich. Dem fehlt die richtige Frau. Ein bisschen haltloser Sex, und schwupps wäre er ein umgänglicher, freundlicher Kollege
.
    Teresa lachte. Sie fühlte sich flatterig und übermütig, frisch verliebt halt. Sie freute sich wie verrückt aufs Wochenende. Daniel kam heute Abend zu ihr und blieb bis Sonntag.
    Seit der Schulzeit kannten sie sich. Dass sie jetzt ein Paar waren, kam ihr unwirklich vor. Sie zuckte mit den Schultern und grölte Nickelbacks
Do This Anymore
.
    Hör auf zu zweifeln. Er hat seinen Job in der tollen Klinik für dich aufgegeben und arbeitet jetzt in einer kleinen Arztpraxis, nur um in deiner Nähe zu sein. Er liebt dich wirklich
.
    Doch sie konnte die alten Demütigungen und Neckereien nicht gänzlich vergessen. Zu tief hatten sie sich in ihre Seele gebrannt. Damals war sie schüchtern und übergewichtig gewesen. Daniel hatte keine Gelegenheit ausgelassen, sie zu ärgern. Umso erstaunlicher war ihr Vertrauen heute. Grenzenloses Vertrauen, wenn es um eine bestimmte Sache ging.
    Mein Gott, dass sie die Schläge mit der Peitsche ertragen, nein, nicht ertragen, genossen hatte, erschien ihr noch immer unvorstellbar. Wie lange war es her, dass Daniel sie in seine Neigungen eingeweiht hatte? Waren es wirklich erst acht Wochen?
    Ein Grinsen breitete sich über Teresas Gesicht aus. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass Sex so aufregend und sinnlich sein konnte. Daniel war mit Abstand der beste und raffinierteste Liebhaber, den sie je hatte. Gut, das war auch keine Kunst, denn schließlich war er erst der dritte Mann, mit dem sie je intim geworden war.
    Was er sich wohl für das Wochenende ausgedacht hatte? Ihr Herz machte einen Satz, während sie sich durch das Gewühl auf dem Supermarktparkplatz drängelte. Er würde sie mit Sicherheit wieder fesseln. Das mochte sie sehr. Ihm ausgeliefert zu sein hatte einen ganz besonderen Reiz. Er hatte die Führung und das gab ihr nicht nur ein Gefühl der Unterwerfung, sondern auch Geborgenheit. So absurd es klang, in dem Moment konnte sie sich fallen lassen. Daniel hatte so viel mehr Erfahrung in Sachen Liebesspiel. Als er ihr zum ersten Mal Fesseln angelegt hatte, hatte sie ihm die Kontrolle überlassen. Ein Befreiungsschlag für sie. Ob ihm das klar war?
    Ein älterer Mann versperrte ihr den Weg in den Supermarkt. Sie versuchte, mit ihrem Einkaufswagen um seinen herumzufahren. Natürlich klemmte mal wieder
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