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Extrem skurril - Heiteres, Unglaubliches und Skurriles aus Alltag, Recht & Co.

Extrem skurril - Heiteres, Unglaubliches und Skurriles aus Alltag, Recht & Co.

Titel: Extrem skurril - Heiteres, Unglaubliches und Skurriles aus Alltag, Recht & Co.
Autoren: Walter Schlegel
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Sinne, dass man weniger Dollar für einen Euro bezahlen muss), dann sind deutsche Produkte in den Ländern, die den US Dollar verwenden günstiger und werden mehr gekauft. Ein Extrembeispiel so das verdeutlichen: Angenommen ein in Deutschland produziertes Auto kostet 20.000 Euro und wird in den USA angeboten. Ist der Euro 'stark' und kostet zum Beispiel 1,50 US - Dollar, dann kostet dieses Auto auf dem amerikanischen Markt 30.000 US – Dollar. Damit ist es aber nicht so begehrt, da es im Vergleich zu den amerikanischen Autos dann schon sehr teuer ist. Ist der Euro hingegen 'schwach' und kostet zum Beispiel nur 1,10 US – Dollar, dann kostet jetzt das gleiche Auto nur noch 22.000 US – Dollar und wird damit attraktiv für die möglichen Käufer. Ähnliches gilt für Schwermaschinen und andere deutsche Exportschlager. Zugegeben, dieses Beispiel stellt es sehr stark vereinfacht dar, trifft aber den Kern. Ein starker Euro macht unsere Produkte in den Nicht – Euro Staaten teuer, ein schwacher Euro hingegen günstig. So exportierte Deutschland im Jahre 2012 für 30 Milliarden Euro mehr Güter in die USA als es aus den USA einführte. Ein günstiger Euro muss also nicht unbedingt schädlich sein und innerhalb der Euro – Zone selbst, wo unsere anderen wichtigen Handelspartner liegen, spielt dieser Euro Kurs im Vergleich zum US – Dollar ohnehin eine eher untergeordnete Rolle.
     
    Kritiker könnte höchstens einwerfen, dass wichtige Güter wie Rohöl oder Gold in Dollar gehandelt werden und ein starker Euro hier ebenfalls Vorteile liefern würde. Auch das mag auf dem ersten Blick zutreffend sein, aber ein großer Teil des für die Treibstoffproduktion benötigten Rohöls kommt von europäischen Handelspartnern und nur ein geringer Teil aus den Ländern, in denen mit US – Dollar bezahlt werden muss. Und auch hier hilft ein Blick auf die Statistik weiter: So wurden noch nie Preissenkungen in dem Maße in Zeiten beobachtet, in denen der Dollarkurs gering (also der Euro stark) war, wie der Kurs im Verhältnis gefallen ist. Aber bei einem schwachen Euro begründet man gern Preissteigerungen für Kraftstoff oder Heizöl mit dem gestiegenen Einkaufspreis (was ebenfalls ein Mythos ist, denn die Preise für das Rohöl werden teilweise bereits für bis zu 12 Monate im Voraus an den Terminbörsen festgelegt). Sie sehen, nicht immer steckt hinter jeder Nachricht auch die Wahrheit....
     
    ***
     
     
    Nach der Wahl ist Zeit für Kassensturz
     
     
    Noch ein Mythos, der mit Zahlenspielerei und Augenwischerei zu tun hat ist die gern im Wahlkampf oder kurz nach der Wahl getroffene Aussage von Politikern, dass erst einmal ein „Kassensturz“ gemacht werden müsse um zu sehen, was sich alles von den schönen bunten Wahlversprechen erfüllen lässt. Sie kennen das sicher aus den Wahlkampfzeiten: Es wird viel versprochen, man sagt dem Wähler, dass man dieses oder jene Geschenk nach der Wahl verteilen werde und natürlich sollen die Steuern sinken und sowieso wird alles besser nach der Wahl. Bekommt dieser optimistische Wahlkämpfer dann die Frage, wie er das bezahlen will (denn immerhin bedeuten Steuersenkungen weniger Einnahmen, aber die Erfüllung der Wahlversprechen höhere Ausgaben), dann ist die Antwort gern, man werde nach der Wahl erst mal einen „Kassensturz“ durchführen um zu sehen, wo es Gelder gibt, die dem Wähler zu gute kommen könnten. Sollten Sie diesen Satz oder einen ähnlich klingenden das nächste Mal bei einer Wahlkampfveranstaltung hören, dann winken Sie ab, denn es ist ein Mythos, der ebenso in das Reich der populären Irrtümer gehört. In diesem Fall ein Irrtum, der wider besseren Wissens an die Wähler als Tatsache verkauft wird.
     
    Denn die jeweilige Opposition, die gern solche Aussagen vor einer Wahl von sich gibt, muss weder einen „Kassensturz“ machen, noch sich auf eine andere Weise einen Überblick über die Finanzen des Staates verschaffen. Ganz im Gegenteil: Sie weiß zu jeder Zeit sehr genau, wie es um die Staatsfinanzen und damit die Spielräume für Steuersenkungen oder 'Wahlgeschenke' steht. Denn die einzelnen Etats des Bundeshaushaltes werden vom Haushaltsausschuss geprüft, bearbeitet und nicht zuletzt mit Beschlussempfehlungen versehen. In der entsprechenden Ordnung für den Ausschuss heißt es dazu:
     
    „Die Hauptaufgabe dieses Ausschusses liegt in der Beratung des Bundeshaushaltsgesetzes. Dafür werden Berichterstatter eingesetzt, die sich mit den Etatplänen jedes einzelnen
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