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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht
Autoren: Brodi Ashton
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Hosentaschen. Keinen Gitarrenriemen über der Schulter. Ich hatte Mühe, mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Aber wir hatten einen Plan B.
    Cole folgte uns nach draußen auf die Veranda, die einmal um das Haus herumführte und von der man in den Hof hinuntersehen konnte, und wir sorgten dafür, dass er mit dem Rücken zur Tür stand. In der Luft wehte plötzlich eine ungewöhnlich warme Brise. Ich sah auf mein Handgelenk. Das Mal bewegte sich nicht mehr. Ich zog den Ärmel darüber und blickte Cole ins Gesicht. Ich musste mich darauf konzentrieren, nur Cole anzusehen, damit meine Augen nicht verräterisch zuckten, wenn Will zur Tat schritt.
    Will wusste genau, was er zu tun hatte. Er hatte es bei der Army gelernt. Als er am Rande meines Gesichtsfeldes hinter Cole auftauchte, trug er seinen Tarnanzug. Ich musste ein Lächeln unterdrücken, als er durch die offene Haustür in die Wohnung schlüpfte. Er wäre im Nu wieder draußen, ehe der Rest der Band irgendetwas mitbekam.
    Jack trat beiseite und schlurfte dabei absichtlich laut mit den Füßen über das Holz, um etwaige Geräusche zu übertönen. Dann lehnte er sich gegen die Hauswand. Er blickte weg, während Cole mit mir sprach.
    »Was soll das hier werden, Nik?«, fragte Cole.
    »Ich komme mit dir. Ich will nicht in die Tunnel.«
    »Aber du wirst dich nähren müssen.«
    »Ich weiß. Wieso bist du so komisch?«, sagte ich. »Ich dachte, du würdest dich freuen.«
    »Weil mir dein Sinneswandel total unwahrscheinlich vorkommt. Ich bin zwar noch niemandem während der Rückkehr gefolgt, aber ich weiß genau, dass niemand die Tunnel dem Obersten Hof vorziehen würde. Das heißt, niemand außer dir. Du bist unerschütterlich in deiner Selbstlosigkeit, die schon fast an Selbstzerstörung grenzt, und deshalb frage ich dich noch einmal: Was machst du hier?« Sanfter fügte er hinzu: »Du würdest niemals mit mir kommen.«
    Hinter ihm sah ich eine Bewegung an der Wohnungstür. Will stand auf der Schwelle, Coles Gitarre in der Hand. Ich packte Coles Arm, damit er sich nicht plötzlich umdrehte.
    »Das hab ich auch gedacht. Aber für Jack würde ich alles tun«, sagte ich. Cole blickte Jack an und dann wieder mich. »Ich habe Angst, Cole.«
    Coles Gesichtsausdruck wurde augenblicklich weicher, und er blinzelte ein paarmal rasch.
    Ich sprach weiter. »Ich habe Jack versprochen, dass du auf mich aufpassen wirst. Dass ich bei dir sicher bin.«
    »Ja doch, Nik. Ich lasse nicht zu, dass dir je wieder etwas Schlimmes zustößt. Du wirst Königin werden. Du wirst in Sicherheit sein. Und du wirst ewig leben.« Er griff nach meiner Hand.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Will leise aus der Tür trat. Er hatte vier Schritte bis zum Geländer, und der Betonboden unten im Hof würde die Gitarre garantiert zerstören. Drei Schritte. Jack trat von einem Bein aufs andere, blickte nach unten auf seine Füße und sah wieder Cole an. Doch vorher huschten seine Augen für den Bruchteil einer Sekunde zu Will.
    Cole fuhr herum, als Will am Geländer war.
    »Will! Schmeiß sie runter!«, schrie ich.
    Will schleuderte das Instrument genau in dem Moment über das Geländer, als Cole sich auf ihn stürzte. Er wurde umgerissen und landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Verandaboden, Cole auf ihm.
    Aber es war zu spät. Ich hörte, wie die Gitarre unten auf dem Beton zerbarst.
    Ich riss meinen Ärmel hoch. Ich wusste nicht, was ich erwartete, aber das Mal war noch da. Noch immer reglos an meiner Handwurzel.
    Der Wind um uns herum wurde stärker und wirbelte meine Haare zu einer Spirale empor.
    Cole stieß sich von Will ab und stand auf. Er sah mich mit einem durchbohrenden Blick an und griff in seine Hosentasche. »Hast du das hier gesucht, Nik?« Er holte ein kleines dreieckiges Stück Plastik hervor. Sein Plektron. »Mein Herz. Du hast es verfehlt.« Er runzelte die Stirn, und seine Augen wurden traurig. »Du wolltest mich tatsächlich töten?«
    Ich hielt den Atem an und umfasste mein Handgelenk, rieb die Haut. Der Wind wurde noch heftiger, sein Rauschen übertönte jetzt alles um uns herum. Jack trat vor mich und versperrte meinen Blick auf Cole.
    »Becks«, sagte Jack. Er starrte hinter mich, mit dem gequältesten Ausdruck, den ich je gesehen hatte. Ich wusste, was er da sah.
    Mir blieben nur noch Sekunden. Sekunden.
    Cole hob die Stimme, um das Rauschen in der Luft zu übertönen. »Es ist so weit, Nik. Du hast nur noch eine letzte Chance, nämlich mit mir zu kommen.« Ein
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