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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht
Autoren: Brodi Ashton
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Ausdruck im Gesicht, ungläubig, als würde er etwas beobachten, was er nie zuvor gesehen hatte.
    Jack presste seine Lippen auf meine, ein letztes Mal. Er wich zurück und sah mich an, als wisse er nicht, was er noch sagen sollte. Es gab nichts mehr zu sagen.
    »Kümmerst du dich um meinen Dad und Tommy?« Ich versuchte ein Lächeln. »Tommy wird einen … großen Bruder gebrauchen können. Jemanden, mit dem er angeln gehen kann.« Es kam mir albern vor, über so etwas zu sprechen, aber für die wichtigen Dinge waren keine Worte mehr da. »Er bastelt sich die Fliegenköder selbst.« Jack wusste das doch längst.
    »Becks –«
    »Und pass auf, dass er nicht Football spielt.« Jack sah mich fragend an. »Ich meine, nichts gegen Football, aber es ist ein gefährlicher Sport. Ich will nicht, dass er eine Gehirnerschütterung –«
    »Becks, hör auf.«
    »Sag mir einfach, dass du dich kümmern wirst.« Ich schloss die Augen. »Sag es.«
    Eine lange Pause entstand, und ich war mir nicht sicher, ob er noch Zeit hätte, zu antworten. Doch dann sagte er: »Nein.«
    Ich riss die Augen auf. »Was?«
    Sein Gesicht war angespannt, und in seinen Augen brannte wilde Entschlossenheit. »Du kümmerst dich um Will.«
    »Was soll das hei–?« Meine Stimme erstarb, als ich ahnte, was er vorhatte. »Nein!« Ich versuchte, meine Hände seinem Griff zu entwinden. »Wag es ja nicht, Jack Caputo!«
    Doch ich konnte mich nicht aus seiner Umklammerung befreien. Ich wand mich und trat nach ihm, aber Jack hielt mich nur noch fester. Er schloss die Augen und sagte: »Bleib bei mir, Becks. Träum von mir. Ich bin ewig dein .«
    »Nein! Das verzeih ich dir nie!« Ich versuchte, mich nach hinten zu werfen. Näher an die Tunnel, damit sie mich auf der Stelle aufsaugen konnten. Aber Jack war fast doppelt so schwer wie ich und ein einziges Muskelpaket. »Lass mich los!«
    Er antwortete nicht. Mit einer Bewegung, die schneller und stärker war, als ich es je für möglich gehalten hätte, riss Jack mich hoch und warf mich hinter sich zu Boden. Weg von den Tunneln.
    Als ich richtig begriff, was er getan hatte, war es bereits zu spät. Er hielt noch immer meine Hand, doch der Rest von ihm war bereits vom dunklen Rauch der Tunnel verhüllt. Er war hineingesprungen, mit den Füßen voran.
    »Jack! Nein!«, schrie ich und grub meine Finger in seine Hand. Als könnte ich ihn herausziehen. Als hätte ich Macht über Licht und Dunkel. Die ausgleichenden Kräfte des Universums.
    Aber diese Macht hatte ich nicht. Ich hielt seine Hand fest, und dabei fiel mein Blick auf das Mal an meinem Handgelenk. Es verschwand nicht. Es glitt einfach weiter bis zu meinen Fingerspitzen und sprang dann auf Jacks Hand über. Ich sprach ein stummes Gebet. Flehte inständig, dass, wer oder was auch immer für all das hier verantwortlich war, mir mein Mal zurückgeben möge. Doch es war fort.
    Jack war fort.
    Er ließ als Erster los.
    Ich spürte den Moment, in dem seine Berührung schwand, unsere Fingerspitzen sich trennten. Trotz des ganzen Chaos um uns herum konnte ich nur daran denken, dass seine Finger meinen entglitten und ich nicht die Kraft hatte, sie festzuhalten, dass ich sie nie wieder spüren würde.
    Ich fing an, die Sekunden zu zählen. Wenn ich die Sekunden zählte, wäre er vielleicht irgendwie weiterhin mit mir verbunden.
    Aber es fiel mir schwer, mich auf die Zahlen zu konzentrieren, weil irgendwer mir ins Ohr brüllte. Ich versuchte, die Stimme mit der Hand zu verjagen.
    »Becks!« Wills Stimme klang beschwörend. »Becks, ich schaff dich hier weg. Sofort!«
    Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Pst. Fünfundzwanzig. Sechsundzwanzig. Siebenundzwanzig …«
    Arme umschlangen mich, und ich verlor den Boden unter den Füßen.
    ZEHNTE KLASSE
    Bevor er mir gehörte und ich ihm …
    »Du warst heute gar nicht in der Cafeteria«, sagte Jack, der plötzlich hinter mir stand, als ich meinen Spind abschloss. »Jules sagt, du bist mittwochs nie da.«
    Ich versuchte, der Röte auf meinen Wangen Herr zu werden, ehe ich mich zu ihm umdrehte. Es wurde langsam lächerlich, wie verknallt ich in Jack war. Demnächst würde ich in seiner Gegenwart gar kein Wort mehr rauskriegen. Nur weil er zum ersten Mal gemerkt hatte, dass ich in der Mittagspause nicht in der Cafeteria gewesen war, musste ich mir nichts einbilden.
    In bemüht lockerem Tonfall erwiderte ich: »Hört sich an, als hättet ihr zwei ein sehr interessantes Gespräch gehabt.«
    »Ja, allerdings.« Jack
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