Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht
Autoren: Brodi Ashton
Vom Netzwerk:
Gestalt im Schatten der Eiche vor dem Nachbarhaus bewegte sich, und mein Blick fiel auf sie.
    Cole.
    »Niemand, Tommy.« Ich fuhr den Wagen in die Einfahrt und sah aus den Augenwinkeln, wie Cole einen Schritt näher kam. »Tommy, ich möchte, dass du reingehst und drinnen auf mich wartest«, sagte ich, als ich den Parkgang einlegte.
    »Wieso denn?«
    Ich ließ Cole nicht aus den Augen. »Mach’s einfach, ja? Bitte.«
    Ich stellte den Motor ab, und wir stiegen beide aus. Eine Wolke schob sich vor die Sonne, ließ den Schatten des Baumes verschwinden. Tommy warf sich die Angeltasche über die Schulter und wollte nach den Ruten greifen.
    »Lass sie liegen«, sagte ich. »Die bring ich mit rein.«
    Er nickte und zögerte nur einen Moment, ehe er zum Haus ging. Sobald er drinnen war, kam Cole auf mich zu. Ich ging ihm entgegen.
    Cole wirkte verändert. Er trug noch immer dieselben Klamotten, sein Haar war noch immer hellblond. Die Veränderung war nicht greifbar. Aber sie war da, in der Art, wie er ging. Kein lässig wiegender Gang mehr. Und seine Lippen waren nicht mehr zu einem süffisanten Grinsen verzogen.
    »Hey, Nik.«
    Ich blieb einige Schritte von ihm entfernt stehen und verschränkte die Arme. »Was willst du hier?«
    Er trat von einem Bein aufs andere, schob die Hände in die Taschen seiner Lederjacke. »Wir haben beide verloren.«
    »Na und? Bist du gekommen, um dein Mitgefühl auszudrücken? Tu bloß nicht so, als hätten wir beide das Gleiche durchgemacht. Du hast ein Spiel verloren. Ich dagegen …« Meine Stimme versagte.
    »Ob es dir gefällt oder nicht, du bist noch immer meine Zukunft. Ich muss wissen …« Er trat näher und ergriff meine Hand. »Du musst mir sagen, wie du das gemacht hast. Wie bist du jung geblieben während der Nährung?«
    Ich wand meine Hand aus seinem Griff und trat zwei Schritte zurück.
    »Selbst wenn ich es wüsste, wie kommst du darauf, dass ich es dir erzählen würde?«
    Endlich tanzte ein Anflug seines typischen Grinsens auf seinen Lippen. »Weil ich mich erst in neunundneunzig Jahren wieder nähren muss.« Er trat noch näher. »Ich hab also alle Zeit der Welt. Wie kommst du darauf, wo du mich doch wie deine Westentasche kennst, dass ich je aufgeben würde?«
    Ich blinzelte gegen die Sonne und sah ihn an. »Cole, empfindest du irgendwas für mich?« Ich weiß nicht, was mich dazu brachte, ihn das zu fragen, außer dass Jack genau das an dem Abend vermutet hatte, als die Tunnel kamen. Es überraschte Cole offensichtlich.
    Er wich zurück. »Was?«
    Ich machte einen kleinen Schritt auf ihn zu, nicht ganz sicher, was ich mir davon versprach. »Empfindest du … etwas für mich?«
    Er schwieg, war reglos wie eine Statue, daher trat ich noch etwas näher.
    »Lass das, Nik.« Sein Blick glitt zu Boden.
    »Wenn du auch nur irgendwas empfindest, dann lass mich bitte in Frieden. Ich weiß nicht, warum ich überlebt habe. Ich kann es dir nicht beantworten. Mich zu beschatten wird dir nichts nützen.«
    Dann tat er etwas Unerwartetes. Er trat den Rückzug an, und als er sich zu seiner Maschine umdrehte, schüttelte er den Kopf und murmelte: »Was hast du mit mir gemacht?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Aber du hast ja neunundneunzig Jahre Zeit, es rauszufinden.«
    Er startete den Motor und ließ ihn aufheulen, und bei dem Geräusch fand er sein arrogantes Grinsen wieder. »Das ist eine lange Zeit, Nik. Jack ist fort, und ich bin da. Mal sehen, wer als Erster aufgibt.«
    Ich rührte mich nicht von der Stelle, bis er mit quietschenden Reifen davonbrauste, dann stieß ich einen Seufzer aus. Die Sonne war jetzt untergegangen, und ich spürte das vertraute Gefühl, das mich in mein Zimmer zog. Meine Bindung an Jack lockte mich jeden Abend dorthin, als gäbe es eine unsichtbare Kraft, die mich zog.
    Die Wahrheit war, ich wusste ganz genau, wie ich überlebt hatte. Meredith hatte gar nicht so falschgelegen mit ihrer Ankertheorie, und es war nur unklar gewesen, wie es sich genau damit verhielt. Jack hatte mir erzählt, dass er jede Nacht von mir geträumt hatte und dass es ihm so vorgekommen war, als wäre ich wirklich bei ihm gewesen. Ich war an einem dunklen Ort gewesen, und er hatte mir geholfen zu sehen.
    Jetzt tauchte Jack jede Nacht in meinen Träumen auf. Kein Traum-Jack, sondern der wahre Jack. Ich wusste das, weil er mir in einem der ersten Träume erzählt hatte, was das Tattoo auf seinem Arm bedeutete. Ewig Dein. Am nächsten Morgen zeichnete ich das Bild aus der Erinnerung nach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher