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Ewiger Tanz der Liebe

Ewiger Tanz der Liebe

Titel: Ewiger Tanz der Liebe
Autoren: J Ross
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Reise bisher verlaufen war, überraschte es Kate nicht, dass er auf die verfallenste Hütte von allen zeigte. Na fabelhaft, dachte sie.
    Dann straffte sie den schmerzenden Rücken und rief sich wieder ins Bewusstsein, dass sie mithilfe der Fotos, die sie auf dieser Reise geschossen hatte, vielleicht ihren Job an den Nagel hängen konnte.
    „Gracias.“
Kate griff in ihre Segeltuchtasche, nahm ein paar bunte Geldscheine heraus, gegen die sie nach ihrer Landung ihre Dollars eingetauscht hatte, und zwang sich zu einem Lächeln. „Könnten Sie meine Taschen bitte ins Hotel bringen?“
    Der Bootsführer schüttelte nur den Kopf, und seine Miene verriet, dass nur eine verrückte Amerikanerin dumm genug sein konnte, hier in dieser primitiven Wildnis derartige Annehmlichkeiten wie ein Hotel zu vermuten.
    „Kommen etwa keine Touristen hierher?“
    „Oh,

.“ Seine Zähne blitzten unter seinem hängenden Schnurrbart auf. „Viele
turistas
.“
    Na bitte, dachte Kate so optimistisch wie seit Tagen nicht mehr. „Und wo übernachten die?“ Sie versuchte sich an die Vokabeln ihres dreitägigen Spanisch- und Portugiesischkurses zu erinnern. „
A dónde …?“
    „In der Lodge. Sie ist
nuevo.
Neu“, übersetzte er. „Sie wurde mit einem Zuschuss gebaut, den uns Señor Santos von der Regierung besorgt hat.“
    Kate hatte zwar keine Ahnung, wer Señor Santos war, doch sie war erleichtert. Eine Lodge – also doch so etwas wie ein Hotel, wenn auch vermutlich ziemlich einfach. Noch dazu eines, das erst vor Kurzem erbaut worden war! Sie hätte nicht begeisterter sein können, wenn man ihr gesagt hätte, dass Schloss Windsor per Luftfracht hierher gebracht worden sei.
    „Die Lodge hört sich
muy bien
an“, sagte sie und benutzte genau wie er weiter einen Mischmasch aus Englisch und Spanisch. Da ihre Lage sich ab sofort zu verbessern schien, schenkte sie ihm ihr freundlichstes Lächeln. „Könnten Sie meine Sachen schon mal dort hinbringen, während ich mich mit Mr Mackenzie treffe,
por favor?“
    „Lo siento, señora.“
Er schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht.“
    Erneut stieg die altbekannte Frustration in ihr auf. Kate nahm sich zusammen. „Warum nicht? Falls es eine Frage des Geldes ist …“
    „Oh, no, señora.“
Wenn der Bootsführer von ihrem Ton eingeschüchtert war, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. Kate fragte sich außerdem flüchtig, woher er wusste, dass sie verheiratet war. Doch ihre Sorge darüber, wo sie die Nacht verbringen würde, war größer, daher verdrängte sie diese Überlegung. „Die Lodge ist wegen des Festes ausgebucht“, erklärte er.
    Da es ihr völlig gleichgültig war, um welches Fest es sich handelte, fragte Kate auch nicht. Sie atmete tief durch und erkannte gleichzeitig, dass sie immer mehr dem typischen amerikanischen Touristen ähnelte. Doch sie war zu erschöpft und verzweifelt, um noch großartig auf ihre Umgangsformen zu achten.
    „Nun, zum Handelsposten kann ich wohl kaum zurückkehren, nachdem ich den ganzen Weg hierher hinter mich gebracht habe.“ Kate fürchtete, dass sie weinerlich klang, aber inzwischen kam es darauf auch nicht mehr an. „Vor allem, da es anfängt zu regnen.“
    Bei der Planung der Reise hatte Kate nicht an die Besonderheiten des Klimas gedacht. Allmählich wurde sie immer verdrießlicher. Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Haben Sie irgendwelche Vorschläge, wo ich heute Nacht schlafen kann?“
    „Lo siento.“
Aber er sah nicht im Mindesten aus, als täte es ihm leid. Im Gegenteil, er schien sich köstlich über die dumme Amerikanerin zu amüsieren. „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“ Seine Miene hellte sich auf. „Fragen Sie Señor Mackenzie. Er wird Ihnen sagen, was Sie tun sollen.“
    „Danke.“ Nach unserem Streit damals wird Alec das ganz sicher, dachte Kate Sie sah auf die drei Segeltuchkoffer, von denen sie auf dieser Reise, wie sich herausgestellt hatte, auf zweieinhalb ohne Weiteres hätte verzichten können. Gleich am ersten Tag hatte sie feststellen müssen, dass ihr Fön eindeutig überflüssig war, da es im Dschungel keine Steckdosen gab. Und seit ihr Make-up innerhalb der ersten Stunde zerlaufen war, trug sie nur noch Sonnencreme auf.
    „Ist mein Gepäck sicher, wenn ich es hier stehen lasse, bis ich mit Señor Mackenzie gesprochen habe?“
    Offenbar gekränkt richtete sich der Bootsführer zu seiner vollen Größe von schätzungsweise einem Meter sechzig auf und versuchte, sie böse anzustarren. „In
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