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Ewiger Tanz der Liebe

Ewiger Tanz der Liebe

Titel: Ewiger Tanz der Liebe
Autoren: J Ross
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wolltest mir gerade erklären, wieso du und der Prachtkerl nicht geschieden seid“, meinte Molly und riss Kate aus ihren Gedanken.
    „Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen“, murmelte sie.
    „Wie bitte?“ Mollys schrille Stimme, die sich über die gedämpften Gespräche der übrigen Gäste erhob, ließ Kate zusammenzucken. „Wie um alles in der Welt kannst du nicht dazu kommen, dich scheiden zu lassen?“, zischte Molly leiser und beugte sich über den Tisch.
    Das würde ich selbst gern wissen, dachte Kate. „Anfangs wusste ich nicht, wo Alec sich aufhält.“ Sie fing wieder an, mit ihren Essstäbchen herumzuspielen, und wechselte sie von einer Hand in die andere.
    „Ich dachte, er hätte dir erzählt, er würde an diesem Tag nach Südamerika aufbrechen, um den Schatz der spanischen Galeone zu suchen.“
    „Südamerika ist ein großer Kontinent. Offenbar habe ich doch nicht gut genug zugehört. Die Einzelheiten der Reise sind mir jedenfalls entgangen.“
    „Ich habe von der bevorstehenden Reise hinten in seinem letzten Buch, ‚Die Geheimnisse der Maria Isabella‘ gelesen“, verriet Molly. „Es klang sehr aufregend. Aber es muss schon etwas Besonderes sein, wenn es die Geschichte um das versunkene Schiffswrack übertreffen soll. Das war seine bisher Beste. All diese auf Fakten basierenden Details über das Tauchen und Schwimmen durch die Kapitänskabine und das Mannschaftsquartier hat mich ein wenig an den Film ‚Der Untergang der Titanic‘ erinnert. Ich bin letzten Samstag die ganze Nacht aufgeblieben, um es zu Ende zu lesen und …“ Sie verstummte und bekam große Augen. „Grundgütiger! Du bist die Frau, der er es gewidmet hat. Die Lady in Rot, die sein Leben verändert hat.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher. Allerdings erinnere ich mich, dass er sagte, er habe das Manuskript gerade erst abgegeben, also hatte er wahrscheinlich noch Zeit, eine Widmung hinzuzufügen.“
    Obwohl Kate ihm versichert hatte, dass es nicht nötig sei, hatte er darauf bestanden, ihr in „Guinevere’s Closet“, der unglaublich teuren Hotelboutique, ein Hochzeitskleid zu kaufen. Sie hatte sich für ein wadenlanges cremefarbenes Seidenkleid mit Spitzenbesatz und Manschetten entschieden, das ihr für eine Hochzeit passend schien. Doch Alec hatte es als langweilig abgetan und darauf bestanden, dass sie ein knallrotes Kleid mit Spaghettiträgern anprobierte.
    „Andererseits kennt ein Mann wie Alec sicher Unmengen Frauen in roten Kleidern“, meinte sie leise.
    „Das trifft auf jemanden, der so sexy aussieht wie er auf der Rückseite des Buches, sicher zu“, erwiderte Molly. „Ich kann mir dich nur schwer in einem knallroten Kleid vorstellen.“
    Auf Kates Gesicht erschien ein zögerndes Lächeln. „Ob du es glaubst oder nicht, es war zauberhaft.“
    Sie konnte sich noch genau an jede Einzelheit erinnern, wie das Seidenkleid ihren Körper umschmiegt hatte, wie sie sich bei ihrem Anblick im goldgerahmten Spiegel der Umkleidekabine gefühlt hatte. Die Frau, die ihr entgegengesehen hatte, war ihr Zwilling und gleichzeitig eine Fremde gewesen.
    Ihre Wangen waren fast so rot wie die Farbe des Kleides gewesen, und ihre Augen hatten sinnlich gefunkelt. Obwohl sie sich stets für zu schlaksig gehalten hatte, um sexy zu sein, hatte der Schnitt des Kleides weibliche Rundungen betont, von denen sie nicht gewusst hatte, dass sie sie überhaupt besaß. Und auch das Rot ihrer Haare biss sich nicht mit der Farbe des Kleides, sondern unterstrich ihre sinnliche Ausstrahlung. Sie sah aus wie eine sexy Sirene, die alle Vorsicht in den Wind schlug und aus einem Impuls heraus mit einem Mann wie Alec durchbrannte.
    Unglücklicherweise war sie am nächsten Morgen, als sie in Alecs Armen erwachte, nicht mehr die sexy Draufgängerin gewesen, sondern wieder die Frau, in deren Adern das Blut von Generationen schottischer Calvinisten floss und die das Temperament ihres Vaters geerbt hatte. Ein Temperament, von dem sie geglaubt hatte, sie hätte es unter der strengen Vormundschaft ihrer Großmutter zu beherrschen gelernt.
    „Wow“, sagte Molly erneut, aß eine Garnele und dachte über diese bemerkenswerte Entwicklung nach.
    „Was?“
    „Wenn du dich nicht hast scheiden lassen und Alec auch nicht … hat er doch nicht, oder?“
    „Nicht dass ich wüsste.“ In den ersten Wochen, nachdem Kate Las Vegas und ihren Ehemann verlassen hatte, hatte sie darauf gewartet, dass Alec kommen und seine Ansprüche auf sie geltend machen würde. Da das
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